Auch die Jury des diesjährigen „Best Practice Awards Light Advertising“ der viscom – Internationale Fachmesse für visuelle Kommunikation, Technik und Design – konnte das Projekt überzeugen. Ziel des Kollektivs von Künstlern und Kulturschaffenden war nicht nur die bloße Wiederinbetriebnahme der drei Turmuhren, sondern die Verwandlung in ein Lichtkunstwerk.
Die Beleuchtung der Zeiger und der Stundenstriche wurde mit RGB-LED-Modulen und Steuerungstechnik von Osram und Traxon Technologies umgesetzt, die den Initiatoren kostenfrei zur Verfügung gestellt wurden.
Inszenierung von Zeit
Die Turmuhren können viel mehr als nur die Zeit anzeigen. Weil jeder Stundenstrich und jede Uhr separat über einen DMX-Controller der Traxon Tochter e:cue und das Steuergerät Optotronic OT DMX RGB DIM von Osram angesteuert werden können, ergeben sich unzählige Möglichkeiten der Farbgestaltung.
Die Inszenierung der Uhren wird inhaltlich von zeitlichen und atmosphärischen Ereignissen geprägt. Das Gestaltungskonzept sieht vor, dass Wetter und Zeit mithilfe der Uhren miteinander kombiniert werden. Zeigen die Zeiger der Uhr die aktuelle Uhrzeit, können verschiedene
Farben die Temperatur oder das aktuelle Wetter symbolisieren. Von warm-rot über kalt-blau, neblig-weiß oder sonnen-gelb ist alles möglich. Das Verrinnen der Zeit kann mit langsam wechselnden Kontrasten dargestellt werden. Ein Videoscreen direkt über den Uhren ergänzt die neuartige Lichtinstallation. Flexible LED-Module für ausdrucksstarkes farbiges Licht.
In Verbindung mit dem Steuergerät Optotronic OT 75 E mit intelligenter Leistungsanpassung (Smart Power Supply) arbeiten die Module zuverlässig und mit einer Lebensdauer von bis zu 50.000 Stunden.
Die auf flexiblem Leiterplattenmaterial aufgebrachten LED sind für die Lichteinkopplung in transparente und Licht streuende Materialien konzipiert. Sie ermöglichen farblich veränderbare Beleuchtung in linearen Strukturen, beispielsweise für die Effektbeleuchtung in der Architektur.
Farbmischungen sind ohne störendes Wandern der Lichtpunkte möglich. Da die LED-Bänder in Einheiten von fünf LED teilbar sind, ohne dass die Teilstücke ihre Funktion verlieren, ist die neueste Generation der Linearlight Colormix Flex besonders flexibel einsetzbar.
Die drei Turmuhren in Oberhausen liefern einen weiteren Beweis dafür, welche Rolle LED in Kombination mit intelligentem Lichtmanagement in der Stadtgestaltung spielen können. Farbige Beleuchtung und dynamische Lichteffekte verleihen Städten und Gebäuden einen individuellen Look.
Für Oberhausen bedeuten die neuen Uhren eine neue urbane Attraktion, die den Wasserturm am Hauptbahnhof zu einem Blickfang macht und Besuchern in Erinnerung bleibt.
Auszeichnung als „Best Practice“ Als eines von drei Projekten konnten die neugestalteten Turmuhren den „Best Practice Award Light Advertising“ für sich gewinnen, der vor kurzem auf der viscom Frankfurt 2010, Fachmesse für visuelle Kommunikation, Technik und Design, verliehen wurde.
Der Award zeichnet Lichtwerbeinstallationen aus dem gewerblichen wie auch öffentlich-kulturellen Bereich aus, die sich einerseits perfekt in ihre Umgebung einfügen, zugleich aber auch etwas völlig Neues darstellen.
Über das Projekt
Ateliers Stark, Artronis:Visual und kitev sind seit einigen Jahren in Oberhausen tätig. Seine Basis hat kitev im Bahnhofsturm. Die Entscheidung von Ateliers Stark und kitev, sich der Turmuhren anzunehmen wie auch die Konzeption für die technische Erneuerung und künstlerische Gestaltung, einschließlich der mehrwöchigen Umsetzung und Gewinnung von Sponsoren erfolgte aus eigenem Antrieb. Im zu Ende gehenden Kulturhauptstadtjahr schufen Ateliers Stark und kitev so eine weitere, weit über dieses Jahr hinaus bestehende Attraktion für Oberhausen und seine Bewohner und Besucher.