Zukunftsweisend

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Rüthen am Nordrand des Sauerlandes ist eine Gemeinde, die vom demografischen Wandel stark betroffen ist. Einwohnerzahlen und Altersstruktur verändern sich bereits jetzt, aber der größte Einschnitt wird erst für die Jahre ab 2020 erwartet. Daher muss jetzt die Zeit genutzt werden, um Vorhandenes auf die neuen Anforderungen umzustellen und zukunftsträchtige Infrastruktur zu schaffen. Zu einer der Stärken der Kleinstadt gehört das umfangreiche Bildungsangebot. Vor Ort gibt es neben der Grundschule ein Gymnasium und die nun sanierte Maximilian-Kolbe-Schule.

Anfang der Siebzigerjahre als reine Hauptschule für damals noch 700 Schüler errichtet, hat die Schule heute noch 254 Schüler. Seit 2010 ist zusätzlich ein Realschulzweig eingerichtet, sodass neue Zielgruppen in der Schülerschaft angesprochen werden können, was sich im aktuellen Schuljahr mit einem Schülerplus von 5 % äußerte. Eine weitere wichtige Entwicklung ist die Einrichtung einer Mensa, die auch von den Schülern des benachbarten Friedrich-Spee-Gymnasiums genutzt wird. Eine intensivere Entwicklung des Unterrichts in Richtung Ganztag ist dadurch für das gesamte Schulzentrum einfacher geworden.

Im Rahmen der Sanierung wurde die ursprüngliche Architektur mit Kuben aus Betonfertigteilen, die für die Errichtungszeit typisch war, durch das Architekturbüro
Jürgens erweitert. Insbesondere die Mensa, die in der vormaligen Aula ihren Platz gefunden hat, machte größere Umbaumaßnahmen nötig. Die Aula ohne Tageslicht wurde von Meinolf Jürgens geöffnet und zu einem lichtdurchfluteten Treffpunkt gemacht, der durch seine Aufenthaltsqualität zu einem neuen, zentralen Raum für die Schule geworden ist.

Zentraler Punkt der Sanierung war eine Anpassung an die aktuellen energetischen Anforderungen. Die völlig veraltete Haustechnik wurde grundlegend erneuert, Wärmedämmung hinzugefügt und auch die Fenster durch aktuelle Modelle ersetzt. In der waldreichen Gemeinde Rüthen wird jetzt beispielsweise das eigene Holz intensiver genutzt. In der Schule ist eine mobile Hackschnitzelheizung eingebaut worden, die im Winter den Gebäudekomplex heizt, im Sommer aber dann im einige Kilometer entfernten Freibad der Stadt eingesetzt werden kann.

Einsparungsmöglichkeiten bei der Energienutzung bot auch das Licht. In Klassen und Fachräumen wurden einfache Wannenleuchten mit diffuser Abdeckung genutzt, die noch mit veralteter Technik ausgerüstet waren. Zusammen mit den Planern von Trilux wurden für die Räume Lichtbänder basierend auf T5-Technik eingesetzt, die dem Tageslicht nachgeführt werden und zusätzlich mit Bewegungsmeldern ausgestattet sind. Auch in den Fachräumen und der Lehrküche wurde entsprechende Lichttechnik installiert.

Die Beleuchtung wurde auch in den anderen Bereichen, etwa der Schulverwaltung oder der Sporthalle, grundlegend erneuert und auf den aktuellen technischen Stand gebracht. In der Mensa wurde ergänzend zum Tageslicht auch neues Kunstlicht geplant, dasdas reichlich vorhandene Tageslicht ergänzt und für Veranstaltungen weitere Komponenten hinzufügt. Passende Beleuchtung für Vorträge, Beamerpräsentationen oder andere Veranstaltungen können abgerufen werden.

Dazu werden Panelleuchten eingesetzt, ebenfalls von Trilux, weiter ist in der Decke ein Lichtband und eine auch farbig beleuchtete Kuppel in der Mitte eingeplant. Die vormalige Aula ist so zu einem multifunktional nutzbaren Raum geworden, der außer für schulische Veranstaltungen nun auch verstärkt für Aktivitäten in der Stadt Rüthen eingesetzt wird. So werden hier inzwischen auch Veranstaltungen örtlicher Vereine abgehalten.

Ein weiterer Sanierungspunkt waren die Außentoiletten. Diese für die Pausen zugänglich gemachten Räume sind immer wieder in Gefahr, durch Vandalismus beschädigt zu werden. Architekt Meinolf Jürgens löste diese Problematik durch Einbau resistenter Wände, die aber gleichzeitig modern gestaltet sind und eher den Eindruck eines renommierten Veranstaltungsortes denn einer Schultoilette machen. Dadurch wird gleichzeitig ein Gefühl der Wertigkeit bei den Schülern erzeugt – Probleme mit Vandalismus hat es seither nicht mehr gegeben.

Installiert wurde die Beleuchtung vom örtlichen Fachbetrieb für Sicherheitstechnik und Elektroinstallation Ulrich Pieper. Ein Großteil der energetischen Sanierung wurde bereits in den Sommerferien 2009 durchgeführt, die aufwändigen Arbeiten an der Aula zogen sich noch bis ins Jahr 2010. Seit dem letzten Schuljahr ist aber nun das komplette Projekt fertiggestellt – nach Aussagen der Betroffenen ein voller Erfolg. Es wird sich wieder mehr mit der Schule beschäftigt, der ohnehin gute Ruf der Rüthener Hauptschule wurde weiter gestärkt.

Eine Maßnahme also, die genau das gebracht hat, was eine zukunftsträchtige Investition tun sollte: nicht nur einfach das Nötigste an Sanierung erledigen, sondern mit sinnvollem Einsatz der Mittel zukunftsträchtige Änderungen schaffen.

Fotos: Boris Golz für Trilux

Pieper Elektro - www.pieper-elektro.de
Trilux - www.trilux.de
Maximilian-Kolbe-Schule - www.sekundarschule-ruethen.de

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