Über 2.000 Artikel auf 120 Quadratmetern in einem der historisch wohl anspruchsvollsten Gebäude der Stadt zu präsentieren, war die Herausforderung für die Schweitzer AG. Eine ca. sechs Meter lange Theke mit Glasvitrinen bildet das Herzstück des Stores. Helles gebürstetes Eichenfurnier, hinterleuchtete Fächer und angedeutete Schubkästen verbinden historische Reminiszenzen mit moderner Leichtigkeit.
Hinter Glas werden Backwaren und Snacks präsentiert. In der Mitte ist die Theke leicht gerundet, hier befindet sich der Hotpoint. Raffiniert: Hinter der Theke befindet sich eine Fensternische, die mit Gourmetspezialitäten dekoriert ist und Vorbeigehenden, die den Museumsrundgang soeben beendet haben, Appetit macht. Im Inneren steht vor dem Fenster der Arbeitstisch mit einer schwarzen Granitplatte.
Das setzt allerdings auch besondere Ansprüche an die Wareninszenierung: Die Produkte müssen über den ganzen Tag hin knackig frisch und appetitlich präsentiert werden. Die Gestaltungssprache des Stores hat die Aufgabe, eine Verbindung zwischen Produkt und Kunde zu schaffen, um die Frische-Botschaft zu transportieren, „bei jeder Store-Entwicklung muss der Kunde und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt gestellt werden – das sinnliche Erlebnis ist das Ziel,“ erläutert Bernhard Schweitzer die Herangehensweise.
Besonderer Charme entsteht durch das Steingewölbe – allerdings markiert das auch eine der größten Herausforderungen: Mit einer Wandhöhe von 1,20 Metern waren die Möglichkeiten für Regalabwicklungen klar begrenzt. Jedes Regal ist in Höhe, Tiefe und Breite eine Maßanfertigung. Sie sind aus Schwarzstahl gefertigt und haben in jedem Regalboden LED-Beleuchtung – das illuminiert indirekt und sorgt für Leichtigkeit. Die Regalierung ermöglicht auch die gewünschte hohe Warendichte.
Das Spirituosenregal an der Rückwand ist vollständig hinterleuchtet, so dass die sich aus den Flaschen ergebenen Farbspiele dem Raum eine besondere Tiefe verleihen. Die als angenehm wahrgenommene Lichtquelle gibt der Rauminszenierung eine lässig-elegante Beleuchtung und lässt die Präsentation großzügig wirken. Von der Decke abgehängte Pendelleuchten haben eine klare Formsprache.
Die Kassen sind extra klein und an dunklen Eichenholztresen angebracht. Damit treten sie in den Hintergrund und funktionieren auf sehr kleiner Fläche. Auch historisch gesehen ist das Gebäude übrigens eine Top-Adresse: bereits zu Mozarts Lebzeiten hat eine gewisse Familie Hagenauer eine „Specereywarenhandlung“ unter dieser Adresse betrieben.
Das Haus steht unter Denkmalschutz und so durften keine baulichen Veränderungen vorgenommen werden. Aufwändige Kühlanlagen waren aufgrund der kleinen Fläche nicht möglich, ein ausgeklügeltes Kühl- und Belüftungssystem sorgt nun für eine angenehme Atmosphäre.