Basis für diese Lösungen ist der offene Kommunikationsstandard KNX, der für eine flexible Vernetzung aller Komponenten der Gebäudesystemtechnik sorgt. Großes Augenmerk legt Siemens zudem auf den Investitionsschutz, der dank schrittweiser Modernisierungsmöglichkeiten und hoher Rückwärtskompatibilität der Siemens-Produkte über den ganzen Gebäudelebenszyklus gewährleistet ist.
Intelligente Gebäudeautomation mit Desigo
Einen Schwerpunkt am Siemens-Stand bilden die vernetzten Lösungen, die mehrere Gewerke miteinander verbinden und so den Funktionsumfang erhöhen und die Betriebskosten senken. Total Building Solutions (TBS) mit Desigo integrieren Gebäudeautomation mit Brandmelde- und Videotechnik sowie produktionsnaher Infrastruktur mit Simatic S7 zu einem einheitlichen Managementsystem.
Desigo Total Room Automation (Desigo TRA) integriert HLK, Beleuchtung und Beschattung zu einem Gesamtpaket mit der höchsten Effizienzklasse A. Das Sortiment basiert auf frei programmierbaren, modularen Raumautomationsstationen, die über Schnittstellen für KNX, DALI und EnOcean verfügen.
Desigo kommuniziert durchgängig und ohne zusätzliche Schnittstellen mit BACnet/IP. Daraus ergibt sich eine hohe Flexibilität für die spätere Raumnutzung sowie bei Nutzungsanpassungen.
Innovativ ist die „Green Leaf"-Energieeffizienzanzeige, die auf der geprüften Desigo-Applikation RoomOptiControl basiert. Die Anzeige am Raumbediengerät informiert den Nutzer unmittelbar über sein Nutzungsverhalten: Ein farbiges Symbol in Form eines stilisierten Blatts zeigt den Energieverbrauch an.
Ist der Verbrauch zu hoch, leuchtet das Blatt rot. Durch einfaches Drücken einer Taste am Gerät lässt sich die Raumregelung optimieren, worauf das Blatt seine Farbe zu grün wechselt.
Die neuartige Desigo-Effizienzfunktion Eco Monitoring überwacht den laufenden Anlagenbetrieb von HLK-Anlagen und orientiert sich dabei an energetischen Key-Performance-Indikatoren (KPI). Abweichungen vom Sollzustand, ineffizienter Betrieb und erhöhter Energieverbrauch werden sofort angezeigt und an den Desigo Eco Viewer, eine Anwendung der Managementstation Desigo Insight, gemeldet.
Hier erhält der Betreiber einen schnellen Überblick über die Energieeffizienz seiner Gebäude und deren Anlagen und kann, wenn nötig, Gegenmaßnahmen einleiten. So werden erhöhter Verbrauch und Verschleiß der Anlagenteile von vornherein vermieden.
Eine multifunktionale Raumbedienung, die Beleuchtung, Beschattung sowie Heizung, Kühlung und Lüftung steuert, stellt Siemens Building Technologies mit dem Bedienpanel UP204 vor. Das Gerät bietet dank eines berührungsempfindlichen Bildschirms (2,8-Zoll-Farb-Touch-Display, 320x240 Pixel) sowie eines Drehrads mit Druckfunktion eine intuitive, individualisierbare Bedienung.
Per KNX-Bustechnologie können zahlreiche verschiedene Raum- und Gebäudefunktionen integriert und über ein einziges Gerät nahtlos gesteuert werden. Mit UP204 lassen sich unter anderem Zeitschaltpläne und Szenarien erstellen.
Mit der neuen iPhone-App HomeControl können Besitzer eines Gebäudeautomationssystems der Typen Synco 700, Synco living und Sigmagyr ortsunabhängig auf ihre Anlage zugreifen. Auf der klar strukturierten Benutzeroberfläche ist eindeutig erkennbar, ob das System störungsfrei läuft. Werden Anpassungen nötig, ermöglicht die bedienerfreundliche Software den direkten Zugriff auf alle wichtigen Informationen und Einstellungen.
Der Benutzer kann so jederzeit und von jedem Ort für einen energieeffizienten Betrieb sorgen. Voraussetzung für den Einsatz der HomeControl-App ist der Webserver OZW772, der direkt in das Gebäudeautomationssystem integriert wird.
Performance-Optimierung mit großem Potenzial
Wie sich der Energieverbrauch und der CO2-Ausstoß an großen Standorten und im Industrieumfeld reduzieren lässt, zeigt Siemens auf der Light+Building am eigenen Beispiel: Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr 17 seiner Standorte, die bisher überdurchschnittlich viel Energie verbrauchten, mit dem firmeninternen Energieeffizienzprogramm (EEP) optimiert. Weitere Projekte sind in der Planung.
Die Bilanz ist schon jetzt beeindruckend: Durch die Umsetzung verschiedener Energieeffizienzmaßnahmen lassen sich nun jährlich Energiekosten in Höhe von 5,5 Millionen Euro einsparen und der CO2-Ausstoß um 18.000 Tonnen reduzieren.
Das Energieeffizienzprogramm besteht aus einer Analyse der Rahmenbedingungen und der Finanzierungsmöglichkeiten (zum Beispiel Energiespar-Contracting), der Definition individueller Maßnahmen, der Umsetzung des Projekts und einem standardisierten Reporting. Das EEPSystem, das auf Unternehmen jeder Größe individuell zugeschnitten werden kann, wird Siemens auf der Light+Building detailliert vorstellen.
Ein optionaler Bestandteil des EE-Programms ist der Green Building Monitor – auch er wird auf der Light+Building zu sehen sein. Der Green Building Monitor ist eine einfache Möglichkeit, um Energieeinsparungen und die Bestrebungen zur Nachhaltigkeit visuell darzustellen und so die Benutzer des Gebäudes zu sensibilisieren.
Dazu sammeln Energieingenieure in „Siemens Advantage Operation Centern" die Verbrauchsdaten, analysieren sie und bereiten sie nutzerfreundlich auf. Der Gebäudenutzer kann auf dem Green Building Monitor jederzeit den aktuellen Effizienzgrad des Gebäudes ablesen, angereichert durch Zusatzinformationen und Energiespartipps.
Der Gebäudebesitzer wiederum profitiert von einer Optimierung seiner Gebäudesysteme in Echtzeit. Der Green Building Monitor ist Bestandteil der Energiedienstleistung „Gebäude Performance Optimierung", die, wie der TÜV Rheinland kürzlich bescheinigt hat, konform zur Energiemanagementsystem-Norm DIN EN 16001 ist.
Intelligente Energieverteilung in Gebäuden und Stromversorgungsnetzen
Die Siemens-Division Low and Medium Voltage zeigt auf der Light+Building ihr umfassendes Portfolio für eine sichere, flexible und effiziente Energieverteilung. Die Produkte und Systeme decken den kompletten Energiestrang im Gebäude ab – von der Energieeinspeisung über die -verteilung bis hin zur Steckdose. Sie unterstützen zudem die Umsetzung neuer Energiekonzepte auf Basis von Windkraft, Photovoltaik, Elektromobilität und intelligenter Stromnetze (Smart Grids).
Unter anderem erfüllt die gasisolierte Mittelspannungs-Schaltanlage vom Typ 8DJH alle Voraussetzungen für die Integration in das künftige Smart Grid, indem sie mittels standardisierter Protokolle Signale von beziehungsweise Befehle an die Schaltanlage zur übergeordneten Leittechnik überträgt.
Zudem präsentiert Low and Medium Voltage normgerechte Komponenten für einen sicheren und wirtschaftlichen Betrieb kommerzieller Photovoltaikanlagen sowie ein Energiemonitoringsystem mit den Sentron-PAC-Messgeräten und der Software powermanager.
Ein besonderes Highlight im Low-Voltage-Bereich auf dem Siemens-Messestand ist ein Solar-Carport mit der integrierten Ladeeinheit WB100A für Elektrofahrzeuge.
Lösungen zum Auf- und Ausbau von Smart Grids
Im Fokus des Siemens-Informationsangebots zum Thema Smart Grid stehen ein Beratungs- und Analysetool für die Entwicklung einer Smart-Grid-Geschäftsstrategie, ein dezentrales Energiemanagementsystem für virtuelle Kraftwerke sowie eine Smart-Metering-Gesamtlösung. Diese erfasst und verarbeitet nicht nur Energieverbrauchsdaten, sondern schließt auch die Abrechnung per SAP-Schnittstelle ein.
Die Smart-Metering-Lösung setzt sich aus dem Verbrauchsdatenerfassungs- und Verteilnetzautomatisierungssystem AMIS und dem Zählerdatenmanagementsystem EnergyIP von eMeter zusammen. Seit der Akquisition des kalifornischen Zählerdatenmanagement-Spezialisten eMeter im Dezember 2011 gehört EnergyIP fest zum Smart-Grid-Portfolio von Siemens.
Als „Datendrehscheibe" bindet EnergyIP vorhandene IT-Systeme der Energieversorgungsunternehmen über eine SAP-zertifizierte Schnittstelle in die Smart-Metering-Infrastruktur ein. Damit können Energieversorger Smart Metering durchgängig nutzen – vom Zähler bis zur Abrechnung, von der Betriebsführung bis zur Netzplanung. Seit kurzem sind die Funktionen Energy Automation, Power Quality und Multimedia integriert.
Die Power-Snapshot-Analyse ist die erste Smart-Grid-Applikation weltweit, die zeitsynchrone Netzinformationen über AMIS-Smart-Meter liefert. Power-Quality-Messwerte ergänzen diese Informationen, mit deren Hilfe sich Netzstabilität und Versorgungssicherheit erhöhen lassen. Verfügbar sind darüber hinaus offene Schnittstellen für Tablet-Computer oder Smart Phones, auf denen sich Verbrauchs- und Energiewerte grafisch darstellen lassen.
Die an der Light+Building präsentierten Produkte und Lösungen sind Teil des Siemens- Umweltportfolios, mit dem das Unternehmen im Geschäftsjahr 2011 einen Umsatz von rund 30 Milliarden Euro erzielte. Das macht Siemens zu einem der weltweit größten Anbieter von umweltfreundlicher Technologie.
Kunden haben mit entsprechenden Produkten und Lösungen des Unternehmens im selben Zeitraum fast 320 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) eingespart, das ist so viel, wie Berlin, Delhi, Hongkong, Istanbul, London, New York, Singapur und Tokio in Summe an CO2 jährlich ausstoßen.
Frankfurt
15. – 20. April 2012
Halle 11, Stand B65