Frank Weiß - GE Lighting: "LED als Treiber"

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Steckbrief
Nach Abschluss seines Studiums der Betriebswirtschaftslehre an der Bergischen Universität Wuppertal begann Frank Weiß seine Karriere bei Tonedo in Solingen. Nach sieben Jahren mit mehreren Stationen im Unternehmen, unter anderem als Sales Director USA, kam er 1997 zu Jaguar Stahlwaren und später zu Caradon, bis er 2007 in die Beleuchtungsbranche wechselte und für Havells Sylvania, einem der führenden Hersteller von Lampen- und Lichtsystemen, als Divisional Manager Luminaires tätig war. Seit Mai 2012 verstärkt Frank Weiss GE Lighting als General Manager in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH). In dieser Position verantwortet er neben dem Vertrieb die Weiterentwicklung des Geschäftsbereichs hin zu einer markt-, endkunden- und projektorientierten Organisation. Dabei sollen die Synergiepotenziale des globalen GE-Netzwerks gehoben werden.

Weltweit beschäftigt der GE Geschäftsbereich Lighting mehr als 15.000 Mitarbeiter. Der Unternehmenssitz befindet sich in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio. Hauptsitz für die EMEA-Region ist Budapest. Von der ungarischen Hauptstadt aus steuert das Global Technology Center auch die globalen F&E Aktivitäten von GE Lighting.

Weltweit steht GE Lighting nach Philips und Osram als drittgrößtes Lichtunternehmen da. Wie sehen Sie Ihre Situation in Europa und speziell in Deutschland?

F. Weiß: Das muss man, denke ich, differenziert betrachten. Weltweit befinden wir uns – vom Ergebnis her betrachtet – sicherlich auf Augenhöhe, aber in Europa und speziell Deutschland ist die Situation anders. Wir sind hier eine vergleichsweise kleine Organisation mit Luft nach oben und dem Auftrag zu wachsen.
Dazu haben wir auch die notwendigen Mittel zur Investition bekommen und sind dabei, unsere Vertriebsmannschaft zu vergrößern und in einigen Bereichen auch neu aufzubauen.

In Europa sind wir in Märkten wie Großbritannien, Frankreich oder Spanien bereits gut aufgestellt, auch die Produktion in Ungarn sowie der Forschungsschwerpunkt für Licht dort zeigen, dass wir den europäischen Markt ernst nehmen. 

Wie bewerten Sie den Markteinstieg der großen Halbleiter-Unternehmen aus Japan und Korea – wird dies die Position von GE Lighting verändern?

F. Weiß: F. Weiß: Es ist zurzeit spannend beim Thema Licht, denn besonders der Konsument bekommt mehr vom Licht mit, und der Markt wird insgesamt interessanter. GE ist ein Technologieunternehmen und hat den Anspruch, das zu zeigen, und so freuen wir uns, wenn der Markt zusätzlichen Schwung bekommt.


Auf welche Produkte legen Sie in Deutschland ihren Fokus – eher die Lampen oder die Leuchten?

F. Weiß: Wir haben ein umfassendes Portfolio anzubieten, und wenn wir in einigen Produktbereichen bei der Auftragsvergabe früher nicht berücksichtigt wurden, lag das oft schlicht und einfach daran, dass wir nicht da waren. Somit wollen wir besonders durch unsere erweiterte Präsenz neue Kunden gewinnen – der Großhandel bleibt dabei unser Kernpartner. Und wenn wir das Objektgeschäft ausweiten, dann in Kooperation mit dem Großhandel. Auch bei den Retrofit-Produkten fokussieren wir uns auf die Zielgruppe der professionellen Nutzer.


Welche Rolle spielt dabei die LED?

F. Weiß: Die LED ist in der Organisation von GE Lighting absolut im Fokus der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit. Zurzeit arbeiten wir auch an Retrofit-Lösungen, da der Markt dies verlangt, aber insgesamt geht der Fokus schnell auf integrierte Produkte, die wir über Qualität und Service absetzen möchten, nicht über den Preis.

Wir sind ein Teil des Konzerns GE und damit auch der Unternehmenskultur dort verpflichtet. Das Einhalten und Übertreffen von Standards ist damit gemeint, sodass man sich bei GE-Produkten über die Qualität keine Gedanken machen muss. Das gilt für ein Flugzeugtriebwerk genauso wie für ein LED-Modul.




Noch hat die LED einen recht kleinen Marktanteil – für wann erwarten Sie den großen Durchbruch der Technologie?


F. Weiß: Die LED-Technik ist momentan auf einem entscheidenden Punkt angelangt, technisch gesehen wird vieles möglich. Es ist momentan schwer zu sagen, wann der Durchbruch wirklich startet, aber ein Umsatzanteil von 30 % für 2015, wie er vielfach prognostiziert wird, ist durchaus möglich.

Es ist stark abhängig davon, wie sich beispielsweise Förderung von staatlicher Seite entwickelt – gerade wird beispielsweise die Straßenbeleuchtung mit LED stark bezuschusst. Aber auch ein Umstieg auf LED, basierend auf der reinen Wirtschaftlichkeitsbetrachtung, ist für den Betreiber schon lohnend, beispielsweise im Hotelbetrieb. Der Nachbrenner bei der LED ist allerdings gezündet, die Entwicklung lässt sich nicht mehr aufhalten.


Sie sind in vielen Projekten und nicht zuletzt mit einem eigenen Lichtdesign-Award in den USA ein starker Partner des Lichtplaners. Wie sehen Sie die Stellung dieser Profession in Europa und speziell Deutschland?
F. Weiß: Der Lichtplaner steht bei GE im Fokus – das sieht man nicht zuletzt an unserem Engagement beim Deutschen Lichtdesignpreis. Die Planer ermöglichen es, technisch und ästhetisch anspruchsvolle Lösungen zu realisieren, und darüber wird Licht an den Bauherren verkauft. Der Lichtplaner ist für uns also auch wirtschaftlich gesehen ein sehr wichtiger Absatzmittler.

Wir suchen den Dialog mit dieser Zielgruppe und wollen uns als Partner präsentieren. Und mit unserem GE Award schärfen wir unser Markenprofil.
In eigenen Projekten, die wir zurzeit durchführen und in unseren eigenen Gebäuden das Licht modernisieren, arbeiten wir ebenfalls mit Lichtplanern zusammen, um auch dort eine optimale Lösung zu bekommen.


Herr Weiß, vielen Dank für das Gespräch.

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Fotos: Andreas Klehm

GE Lighting - www.gelighting.com

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