Fliegende Sterne: (F)light-Show über London

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In Auftrag gegeben hatte die fliegende Lichtskulptur die Filmproduzenten der Paramount-Pictures. Zum Einsatz kamen Quadrocopter vom Typ AscTec Hummingbird des Münchener Herstellers Ascending Technologies. Die nur 500 Gramm schweren Kleinhubschrauber werden elektrisch angetrieben und besitzen ein GPS-Modul, mit dem sie autonom ihre Position ansteuern und halten können. Eine vom Ars Electronica Futurelab entwickelte Software gibt per Funk die Positionen vor. Mit kleinen LED-Leuchten als Nutzlast können die Quadrocopter am Himmel dynamisch beliebige Figuren bilden.
„Das Ganze war eine riesen Herausforderung, genau deshalb aber auch so reizvoll“, sagt Horst Hörtner, Leiter des Linzer Ars Electronica Futurelab. Der wichtigste Schritt war dabei, in nur kurzer Zeit eine neue, dreidimensionale Choreografie zu entwickeln. „Die Show hier in London führt eindrucksvoll vor Augen, was wir gemeinsam in nicht einmal einem Jahr alles geschafft haben“, sagt Daniel Gurdan, CEO und Entwicklungsleiter von Ascending Technologies.

Schwärmen in 3D
Die Idee zu einer Himmelschoreografie mit Quadrocoptern entstand bei der
Vorbereitung des Klangwolke-Festivals 2012 in Linz. Ascending Technologies war der einzige Hersteller weltweit, der sich in der Lage sah, die Idee des Ars
Electronica Futurelabs
zu realisieren. In einem gemeinsamen Forschungsprojekt entwickelten sie Hard- und Software für solche Flüge. Mit insgesamt 50 gleichzeitig choreografierten Mini-Helikoptern halten sie, nach eigenen Aussagen, bis heute den Weltrekord.

Um die notwendigen Reaktionsgeschwindigkeit der Quadrocopter mit minimaler
Latenzzeit zu bewerkstelligen, läuft die gesamte Kommunikation zwischen Schwarm
und Bodenstation über eine eigens hierfür entwickelte 2,4 GHz Übertragungsstrecke. Für den Londoner Einsatz wurde die Kommunikation sowohl der Quadrocopter untereinander als auch zur Bodenstation neu gestaltet.

Auf Basis der Gestaltungssoftware 3D-Studio-Max entwickelte das Ars Electronica
Futurelab die Steuerungssoftware für den Schwarm. Wie bei einer Animation
definieren Designer die dreidimensionale Form der Lichtskulptur und ihre
Bewegungen. Das jeweilige Ergebnis wird an die Flugkontroll-Software
übermittelt. Diese sendet die anzusteuernden Koordinaten an die Quadrocopter.
Dabei ist sie unempfindlich gegenüber Störungen durch Handyfunk oder WLAN-Netze und berücksichtigt sogar geringe Positionsabweichungen durch GPS-Messfehler oder Wind, so dass eine sichere Choreografie auf engstem Raum möglich ist.

Den Partnern steht damit ein Gesamtsystem zur Verfügung, mit dem völlig neue
Visualisierungen selbst an so sensiblen, mit hohen Sicherheitsauflagen
verbundenen Orten wie der Londoner Innenstadt umgesetzt werden können. "Mit
diesem Schwarm haben wir eine völlig neue Kunstform entwickelt, eine fliegende
Lichtskulptur", sagt Horst Hörtner vom Ars Electronica Futurelab. „Und der
Auftrag von Paramount zeigt, dass es darüber hinaus sogar kommerziell
interessant ist, diese Kunstform weiter zu entwickeln.“

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