Diese Planung sieht unter anderem eine deutliche Straffung des Produktportfolios einerseits sowie eine Konzentration der Vertriebsaktivitäten auf bestimmte Kernmärkte andererseits vor. Darüber hinaus wird sich Hess zukünftig wieder verstärkt einer projektbezogenen Fertigung widmen und so dem Manufakturcharakter und dem hohen Anspruch an Qualität und Design Rechnung tragen.
Da die Hess-Gruppe den Turn-around nicht alleine aus eigener Kraft schaffen wird, wurde unmittelbar nach Insolvenzantrag die Suche nach einem geeigneten Übernehmer für das Unternehmen gestartet. Der Investorenprozess läuft aktuell auf Hochtouren. Die Frage nach der Anzahl der Produktionsstandorte wird maßgeblich von der Person des Investors abhängen und kann noch nicht abschließend beantwortet werden.
„Auf Basis der jetzigen, realistischen Planung wird es schwer, zwei Produktionsstandorte aus eigener Kraft wirtschaftlich zu betreiben“, so Vorstand Andreas R. Budde.
Entsprechend kann zum Standort in Löbau, der mit knapp 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als verlängerte Werkbank des Standortes Villingen agiert, zum jetzigen Zeitpunkt noch keine finale Aussage über ein Fortbestehen getroffen werden. Es laufen derzeit noch Investorengespräche, die eine mögliche Übernahme dieses Standortes in Erwägung ziehen.
Eine endgültige Aussage hierzu kann voraussichtlich im Laufe des Monats Mai getroffen werden. In einem ersten notwendigen Schritt wurden am Montag 22 Freistellungen ausgesprochen. An einem Interessensausgleich wird derzeit gearbeitet.
„Mir ist sehr bewusst, dass die Einschnitte an den Standorten schmerzlich, jedoch unvermeidlich sind“, so Dr. Volker Grub und führt weiter aus: „Ich freue mich darüber, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt die positive Nachricht verkünden können, dass wir mit der Neuausrichtung des Unternehmens den Standort Villingen erhalten. Wir setzen in den laufenden Investorengesprächen aber nach wie vor alles daran, eine Lösung für Hess als Ganzes oder aber individuelle Teillösungen für einzelne Standorte zu finden“.