Trotz solcher Schwierigkeiten ist beim Rück- und Umbau des Lanxess Towers, dem ehemaligen Gebäudeensemble der Lufthansa Verwaltung aus dem Jahr 1969, ein Neubaustandard gelungen, der seinesgleichen sucht. "Mit dem Lanxess Tower werden neue Maßstäbe für die Neupositionierung veralteter Bürohochhäuser gesetzt. Zudem führt diese Bestandsentwicklung zu einer deutlichen Aufwertung des Kölner Stadtbildes auf dem rechten Rheinufer". Dafür wurde die Hochtief Projektentwicklung GmbH mit dem Immobilienmanager Award 2013 ausgezeichnet.
Hauptmieter der von HPP Architekten neu gestalteten Flächen ist der Spezialchemiekonzern Lanxess, der jetzt sämtliche 22 Obergeschosse des 95 Meter hohen Turms beziehen wird. Anthrazit, Schwarz und Weiß sind die bestimmenden Farbgestaltungsmerkmale, die in den lichtdurchfluteten Räumen starke Akzente setzen und die CI-Farbe des Konzerns als Corporate Design inszenieren.
Schon bei der Innenarchitektur der zentralen Aufzugsvorräume setzte Lanxess auf unverwechselbare Wiedererkennbarkeit, denn schließlich verantworten diese Funktionszonen, über die sich das gesamte Gebäude erschließt, den ersten Eindruck.
Die Aufzug-Portale, deren Proportionen durch die Gebäude-Statik vorgegebenen sind, wurden als tiefe Einschnitte in die Wandabwicklung ausgebildet und mit einer zusätzlichen Lichtkomponente akzentuiert. Die von Wolfgang Miazgowski, HPP Architekten, entwickelte Raumgestaltung formuliert einen markanten Spannungsbogen zwischen extremer Reduzierung und virtueller Duplizierung.
Eine Idee hatte das Team von "Rhein Licht" nicht unmittelbar, als es sich dem Beleuchtungskonzept für die Aufzugsräume widmete. Vorgegeben war sehr frühzeitig und auf ausdrücklichen Wunsch der Lanxess-Verantwortlichen nur eins: LED musste es sein! So wie in dem gesamten DGNB Gold-vorzertifizierten Gebäudeensemble, für dessen Hochhaus der Düsseldorfer Lichtplaner Ralf Schoofs im Auftrag von HPP Architekten die komplette Beleuchtungsplanung übernommen hatte.
"Die Lösung lag aufgrund der reduzierten und zugleich komplexen Raumstruktur und -gestaltung nicht sofort auf der Hand", informiert Ralf Schoofs. "Von Anfang an stand aber fest, dass die Beleuchtung über die funktionale Raumausleuchtung hinaus die Raumgestaltung schlüssig komplettieren sollte."
Der jetzt realisierten Beleuchtungslösung ging ein Entwicklungsprozess voraus, in dem verschiedene Optionen skizziert und verworfen wurden. Die Lösung fand "Rhein Licht" im individuellen Entwurf einer linearen Sonderkonstruktion. Sie greift Gestaltelemente des Raumkonzeptes auf und stellt die Bewegungsdynamik, welche diesem hoch frequentierten Raumbereich innewohnt, zeichenhaft dar.
Mit Wila fand der Lichtplaner einen Hersteller, der gute Lichtqualität mit ausgereifter LED-Technik kombiniert und somit als engagierter Partner für individuelle Komplett-Lösungen zur Verfügung steht. Nach dem Entwurf von "Rhein Licht" konstruierte Wila ein rahmenlos und deckenbündig integrierbares Linear-Element, das als Träger und ordnender Rahmen für die rhythmisierte Anordnung der quadratischen Downlight-Systeme dient.
Paarig gegeneinander versetzt wurden zwei solche Elemente werkzeuglos in der Decke montiert. Die Lichtleistung, Gehäuseproportionen und -abmessungen der Wila-Downlights passten ideal zur Aufgabenstellung und wurden als ebenfalls werkzeuglos zu montierende Einheiten geliefert. Aus der mit einer opal-weißen Abdeckung versehenen Lichtaustrittsöffnung der Leuchten-Systeme wird eine Lichtleistung von jeweils 1.100 Lumen mit der Farbtemperatur 3.000°Kelvin ausgekoppelt und eine mittlere Beleuchtungsstärke von 300 Lux erzeugt.
Die Design-Qualität solcher Sonderlösungen und deren gewinnende Integration in das Raumkonzept offenbaren sich immer erst im "gebauten Zustand". In dieser Phase überzeugt die Wila-Lösung alle Beteiligten und bereichert die repräsentativen Erschließungsbereiche um ein unverwechselbares Design-Merkmal.