Wissenschaftliche Studien zum Thema Licht und Insekten existieren überwiegend für den Bereich der Außenbeleuchtung. Sie wurden aufgrund der negativen Auswirkungen von Straßenleuchten auf die Insektenpopulation durchgeführt. Ausschlaggebend waren weit verbreitete Quecksilberdampf-Hochdrucklampen, die Millionen von nachtaktiven Insekten in den Tod zogen.
Mit den gelb leuchtenden Natriumdampf-Hochdrucklampen hielten anschließend sparsamere und insektenfreundlichere Lichtquellen Einzug in die Außenbeleuchtung. Mittels der neuen LED-Technologie kann nochmals Energieeffizienz und Insektenfreundlichkeit gesteigert werden.
Das Lichtspektrum ist entscheidend
Die Erklärung für die Anlockwirkung von Licht liegt neben der Helligkeit in erster Linie im jeweiligen Lichtspektrum der Lichtquellen: Die Empfindlichkeit nachtaktiver Insekten für gewisse Spektralbereiche des Lichts unterscheidet sich stark von der des Menschen. So sind viele Insektenaugen im Gegensatz zum menschlichen Auge für ultraviolette Strahlung (UV) und kürzere Wellenlängen im Violett-, Blau- und Grünbereich empfänglich.
Dagegen ist ihre Empfindlichkeit im gelben, orangefarbenen und roten Wellenlängenbereich geringer als beim Menschen. Eine stärker im langwelligen Bereich leuchtende Lampe ist somit für Insekten weniger gut wahrnehmbar als etwa ein Leuchtmittel mit hoher Lichtintensität im kurzwelligen Spektrum.
LED-Licht und Insekten
Mit der LED-Technologie kam vor einigen Jahren eine Lichtquelle hinzu, die mittlerweile ebenfalls hinsichtlich ihrer Wirkung auf Insekten untersucht worden ist. Dabei weisen neuere Studien warmweiße LEDs aufgrund ihres Lichtspektrums als bislang insektenfreundlichste Wahl innerhalb der gängigen Leuchtmitteltechnologien aus.
Im Sommer 2013 beauftragte Ledon den Innsbrucker Entomologen (Insektenforscher) und Gerichtssachverständigen für Ökologie und Insektenkunde Dr. DI Karel Cerny damit, speziell für haushaltsübliche Leuchtmittel einen Vergleich des Insektenanflugs durchzuführen.
Dazu wurden Lichtfallen aufgestellt und Messungen über mehrere Wochen durchgeführt. Betrachtet wurden drei Retrofit-Lampen unterschiedlicher Technologie, jedoch mit vergleichbaren lichttechnischen Parametern wie warmweißer Lichtfarbe und Helligkeit. Das Ergebnis dieser Untersuchungen anhand einer Eco-Halogenglühlampe, einer Kompaktleuchtstofflampe sowie einer Ledon LED-Lampe stützt demnach die bisherigen Ergebnisse, wonach LED-Lampen mit warmweißer Farbtemperatur die insektenfreundlichste Wahl sind.
„Die von mir durchgeführten Voruntersuchungen in 2013 haben gezeigt, dass Ledon LED-Lampen im Vergleich zu den herkömmlichen Leuchtmitteltechnologien der Eco-Halogenglühlampe und Kompaktleuchtstofflampe weniger Insekten anziehen und somit umweltverträglicher sind.“, so das Fazit von Dr. DI Karel Cerny. Im Jahr 2014 sind weitere wissenschaftliche Untersuchungen vorgesehen, die dazu dienen sollen die bisherigen Ergebnisse zu untermauern.
Welche Lichtfarben mögen Mücken nicht?
Spezielle Studien für die Lichtempfindlichkeit einer einzelnen Gattung, wie die der Mücken, sind nur in Laborbedingungen durchzuführen. Bereits 2011 zeigte auch eine Studie von Professor Dr. Gerhard Eisenbeis zur Insektenverträglichkeit von LEDs im Vergleich zu herkömmlichen Lichtquellen ähnliche Ergebnisse wie die Studie für Ledon. Bei dieser Arbeit wurde das Anflugverhalten von Insekten in Frankfurt am Main beobachtet. Sechs unterschiedliche Lichtquellen wurden dabei im Sommer 2011 mit Insekten-Fanggefäßen ausgestattet, täglich geleert und die Ausbeute gezählt. Die besten Ergebnisse (mit den wenigsten angelockten Insekten) erzielten warmweiße LEDs, gefolgt von kaltweißen LEDs. Andere in der Straßenbeleuchtung verwendete Lampen mit höheren Blauanteilen im Licht locken wesentlich mehr Insekten an. In der Studie wurde auch festgestellt, dass Mücken nicht von den Lichtquellen angezogen werden.
Lichtfarben für Insekten auswählen
Eine warmweiß leuchtende LED wird daher von den Insekten allgemein weniger intensiv wahrgenommen. In die gleiche Richtung gehen auch die Lichtfarben von Glühlampen. Anders bewerten muss man die Mücken. Diese werden nicht vom Licht angezogen, sondern suchen ihre Beute über den Geruchssinn. Sie nehmen den Atem und Körpergerüche wahr, so dass sie nicht über die Lichtfarbe beeinflusst werden können. Hier helfen eher spezielle Kerzen, die als Citronella-Kerzen den Geruchssinn der Mücken verwirren können. Stiche wird man also durch das richtige Licht nicht verhindern können. Trotzdem lohnt es, im Garten auf eine warmweiße Lichtfarbe zu achten, denn so summt und brummt es zumindest nicht noch im Weinglas.