Als Hersteller hat man sich gut etabliert, wurde aber auch mit dem Problem der Globalisierung konfrontiert: in einem Katalog eines indischen Unternehmers (und nicht nur dort) fanden sich exakte Kopien von diversen Schalen und als besonderer Höhepunkt auch der gleiche alphanumerische Artikelcode.
Wie viele andere auch hatte Mawa durch die Sonderkonjunktur der Wiedervereinigung ausgeblendet, dass sich durch die Globalisierung die Märkte verändern und sich auch Produktionsmöglichkeiten erweiterten. Im Bereich der Accessoires sind es, wenn auch gute Ideen, aber eigentlich wenig komplexe Produkte, die schnell zu kopieren sind. Eine erfolgreiche Uhrenserie führte so beispielsweise zu Problemen: Zwar war Mawa in sämtlichen Top-Kaufhäusern New Yorks bestens vertreten, konnte aber kaum die benötigten Mengen produzieren. Danach wurden die Uhren massiv in Asien kopiert, sodass das Geschäft wegbrach.
Diese Entwicklungen führten schließlich zu einer Neuausrichtung von Mawa-Design. Martin Wallroth wollte nicht im Ausland produzieren, sondern nach wie vor in Brandenburg. Auch wollte er sich nicht mit einem neuen Kerzenleuchter mit 150 guten bis sehr guten am Markt messen, sondern mit neuen Produkten für den Bedarf arbeiten. Leuchten waren schon immer ein Bestandteil der Kollektion, aber es war noch ein langer Prozess, der dazu führte, die Accessoires komplett aufzugeben und das Thema Licht als neuen Firmenschwerpunkt zu definieren.
Produktionserfahrungen waren bei Mawa durch bestehende Modelle und Techniken vorhanden, und einer der ersten Aufträge war es, für Axel Schultes Leuchten für das Kanzleramt zu fertigen. Schnell folgten auch Großprojekte wie das Staatsratsgebäude mit mehr als 4.000 Brennstellen. Sonderleuchten wurden zu einem wichtigen Thema, jährlich wurde ein großes Projekt bearbeitet, das man ein Jahr vorher nicht hätte angehen können.
In den letzten fünf Jahren wurde siebenstellig in CNC-Maschinen und eigene Fertigungsverfahren investiert und somit die Eigenproduktion in den Fokus gestellt. Nach einer internen Effizienzanalyse in 2011 wurde der sehr schöne denkmalgeschützte Palmhof als Produktionsstandort aufgegeben. Seit 2013 erfolgt die Produktion nun am 7 km entfernten Seddiner See, der Palmhof ist aber nach wie vor Firmenhauptsitz mit Verwaltung.
Ein zentrales Produkt im Portfolio ist der Wittenbergstrahler, ein Multitalent in inzwischen fünfter Generation, in das kontinuierlich viel für Produktentwicklung und Verbesserungen investiert wurde. Bemerkenswert ist, dass der Wittenbergstrahler rückwärtskompatibel ist, selbst Strahler der ersten Generation aus 2003 lassen sich von Niedervolt auf LED umrüsten, ohne dass großer Aufwand nötig ist.
Das Museum der Westküste auf Föhr hat dies zum Beispiel bei einer umfangreichen Renovierung gemacht: Mawa hat alle Wittenbergstrahler auf LED-Technik umgerüstet, die Gehäuse wurden lediglich gereinigt und neu gepulvert. Dazu kommt das Thema Nachhaltigkeit, denn der Kopf ist gleichzeitig vorwärtskompatibel – auch zukünftige LED-Generationen werden hier eingesetzt werden können. Sozusagen vorwärtsrückwärtskompatibel.
Geprägt wurde Martin Wallroth durch den Sport. Er hat als junger Mann exzessiv gerudert. Naheliegend für eine Jugend, die in Ratzeburg aufwächst und Karl Adam als Trainer hat. Er erzielte gute Erfolge, wurde deutscher Meister, Länderkampfsieger, mehrfach Landesmeister und war auch bei „Jugend trainiert für Olympia“ sehr erfolgreich. Entscheidend ist für ihn aber, dass man beim Sport zwei Dinge lernt: zu verlieren und weiter zu trainieren und nicht aufzugeben – und das geht nur mit Kontinuität.
Und die findet man auch woanders: Neben vielen neuen Aufträgen freut sich Martin Wallroth besonders über die Kunden, mit denen er seit Jahrzehnten erfolgreich zusammenarbeitet.
Weitere Infos:
Name:
Martin Wallroth
Beruf:
Firmenkapitän
Hobby:
Segeln
„Schwerpunkt unserer Tätigkeit ist die Kollektion, nicht die Sonderfertigung, was wir durch neue Produkte stärken.“
Mawa Design - www.mawa-design.de