Anfang 2014 sollte das Lichtkonzept der Domschatzkammer überarbeitet werden, insbesondere um die hohen Stromkosten und die Kosten für den Austausch von Leuchtmitteln zu senken. Nach der Aufnahme in ein Förderprogramm des Bundes, das 40 Prozent der Kosten für die Erneuerung des Lichtkonzeptes abdeckte, wurde das Ingenieurbüro Plan Ing Aachen unter der Ägide von Ralf Wolters mit der Projektleitung beauftragt. Die Vorgaben an das Ingenieurbüro, das Zumtobel Partner im Lighting Competence Program ist, waren komplex: Zunächst sollte das Lichtkonzept die Betriebskosten deutlich reduzieren. Weiterhin waren mit der Förderzusage besondere Anforderungen an die Wirtschaftlichkeit und die Einhaltung bestimmter Amortisationszeiten verbunden.
Dazu ließ der Dombaumeister Helmut Maintz die für die Beleuchtung der Exponate in Frage kommenden Leuchten von Zumtobel durch die Experten der » Photometrik GmbH Darmstadt aufwändig prüfen, um den Einfluss der Lichteinwirkung auf jedes Exponat bewerten zu können. „In präziser Detailarbeit wurde jede einzelne Lichtquelle unter Beteiligung der Kuratoren eingestellt. Die fertige Lichtszene wurde schließlich digital gespeichert und kann jetzt von den Kuratoren zu eigenen Lichtszenen abgewandelt werden“, so Ralf Wolters.
Im Fokus stand eine LED-Lichtlösung, die eine effektive und gleichzeitig schonende Akzentbeleuchtung bei minimaler UV-/IR-Strahlung gewährleistet.Zur Beleuchtung der Exponate wurde das Fasernetz beibehalten, das bereits vor der Überarbeitung des Lichtkonzeptes die historischen Objekte beleuchtete. Allerdings wurden die bisher verwendeten Niedervolt-Generatoren durch dimmbare LED-Lichtgeneratoren ersetzt. Dabei sind die neuen, im Sonderbau für Museen, Ausstellungen und Kunstgalerien entwickelten LED-Generatoren etwa doppelt so hell wie die bisherige Halogenlösung. Um das wertvolle Kulturgut der Ausstellungsstücke schonend zu akzentuieren, setzte Zumtobel ARCOS LED-Konturenstrahler und ARCOS LED xpert sowie 200 kompakte Miniaturspots der Serie SUPERSYSTEM ein.
Das Strahlersystem ARCOS wurde entwickelt, um Objekte mit einer hochwertigen Beleuchtung präzise in Szene zu setzen. Minimalistisches Design und klare Formen prägen die LED-Strahler dieser Serie. Eine reduzierte Formensprache kennzeichnet auch das multifunktionale LED-Lichtsystem SUPERSYSTEM. Der extrem kleine und äußerst energieeffiziente LED-Hochleistungsstrahler sorgt für eine akzentuierte Ausleuchtung, auch aus größeren Distanzen.
Für die Grund- und Raumbeleuchtung, die auf ein Minimum reduziert werden soll, wurden 50 LED-Downlights der Serie PANOS infinity eingebaut. Das System eignet sich insbesondere für Bereiche, die auf eine sparsame und gleichzeitig hochwertige Grundbeleuchtung angewiesen sind. Darüber hinaus wurde die gesamte Domschatzkammer mit Präsenzmeldern ausgestattet, um die Kunstobjekte nur für kurze Zeit dem künstlichen Licht auszusetzen; in nicht frequentierten Räumen geht das Licht automatisch aus. Jede Leuchte kann über ein Tablet-PC angesprochen und entsprechend der Anforderung gedimmt werden.
Eingesetzte Produkte (alles Herstellerangaben)
SUPERSYSTEM
- Multifunktionales LED-Lichtsystem für präzise Akzentbeleuchtung;
- Spots um 360° drehbar und 90° schwenkbar;
- Farbtemperatur 3.000 oder 4.000 K;
- hohe Farbwiedergabe Ra > 90
- Lebensdauer 50.000 h
- dimmbar
PANOS infinity
- LED-Downlightserie
- Farbtemperatur: 3.000 oder 4.000 K
- hohe Farbwiedergabe Ra > 90
- Leuchteneffizienz > 100 lm/W
- symmetrische Lichtverteilung
- dimmbar
ARCOS
- LED-Strahler für Akzentbeleuchtung empfindlicher Exponate
- UVA- und IR-freies Licht
- innovativer Wärmehaushalt mit COOL TOUCH Funktion
- kompakte Form und minimalistisches Design
- Strahler um 365° drehbar und 90° schwenkbar
- Ø 100 mm
- Farbtemperatur 3.000 oder 4.000 K
- dimmbar