Verwurzelt in der Lichtregion: Thomas Kretzer - Geschäftsführer der TRILUX Vertriebsgesellschaft

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Zur Person
Thomas Kretzer (Jahrgang 1965) steuert als Geschäftsführer der Vertriebsgesellschaft den deutschen Vertrieb des Traditionsunternehmens. Kretzer nutzt vor allem Synergien aus der Zusammenarbeit der Mitglieder der Trilux-Gruppe. Der 49-Jährige ist bereits seit 30 Jahren für Trilux tätig.

Wie wichtig ist es für Trilux, am Standort Sauerland zu sein?

T. Kretzer: Arnsberg ist unser Stammsitz, hier haben wir unsere Wurzeln. Als weltweit agierendes Unternehmen müssen wir darauf schauen, unsere Fertigung in der Balance zu halten und Vorteile aus der globalen Präsenz nutzen. Wir stehen allerdings dabei auch immer fest zu unserer Produktionsbasis Arnsberg. Die Teilnahme an der Lichtwoche Sauerland beispielsweise ist für uns ein deutliches Commitment zum Standort Arnsberg – hier werden wir auch nicht nur Trilux, sondern die Gruppe insgesamt präsentieren. Die Breite, die wir dort anbieten können, ist auch einigen hier in der Region noch nicht so geläufig. 
  

Gibt es Interaktion mit anderen Marktteilnehmern hier in der Lichtregion Sauerland?

T. Kretzer: Wir beteiligen uns hier an vielen Initiativen, wie dem Lichtforum NRW oder eben der Lichtwoche Sauerland, denn wir wollen gerade vor Ort unsere gute Integration ins Licht-netzwerk pflegen. Wir brauchen gute Fachkräfte, zum Beispiel für die Produktion, insbesondere durch die Umstellung der Produkte auf LED – und die bekommen wir hier auch. Das ist aber nicht selbstverständlich, denn es gibt in der Region viele Hersteller. Daher sind wir hier auf vielen Ebenen aktiv, bis hin zu Präsentationen in den Schulen.

In der Region Sauerland ist Fachkräftemangel ein immer präsentes Thema, auch bei uns. Es bezieht sich auch auf Ingenieurs-Stellen oder andere Management-Positionen. Da müssen das Sauerland und Arnsberg als Stadt mit Berlin oder München konkurrieren, was trotz unserer Nähe zu Ballungsräumen wie dem Ruhrgebiet oder dem Rheinland immer schwierig ist. Und auch in der Zukunft schwierig bleibt. Hier hilft uns allerdings unsere breit aufgestellte Gruppe, die auch an anderen, vermeintlich urbaneren Standorten aktiv ist – so können Aufgaben verteilt werden.


Wie kann die Region mehr von diesem schon sehr
umfangreichen Industrie-Cluster profitieren?



T. Kretzer: Es gibt lose Kontakte der Unternehmen untereinander und einige intensivere Kooperationen wie zum Beispiel Forschungsprojekte (Anm. der Red.: siehe S. 56). Hier wäre etwas mehr Interaktion durchaus wünschenswert, aber mit dem Lichtforum NRW ist ja ein guter Anfang gemacht.

Auch mit anderen Herstellern der Region, zum Beispiel Automobil-Zulieferern oder metallverarbeitenden Betrieben, könnten wir uns Kooperationen vorstellen, aber das wird die Zeit zeigen.



Wie wird sich Ihrer Meinung nach die Lichtbranche
hier entwickeln, insbesondere vor dem Hintergrund der asiatischen Konkurrenz?

T. Kretzer: Die LED-Technologie hat jeden Marktteilnehmer stark verändert. Wir machen inzwischen 65% unseres Umsatzes mit LED-Produkten, wobei die Außenleuchten deutlich höhere Anteile als die Innenleuchten haben. Gerade im letzten Jahr war das Wachstum rasant und hat auch unsere Erwartungen übertroffen, wir liegen da noch über den Marktzahlen aus dem ZVEI. Damit verbunden ist auch eine große Zahl von neuen Unternehmen, die sich aus anderen Branchen in den Lichtmarkt begeben und ebenfalls auf den LED-Zug aufspringen wollen. Hier sehe ich aber in nicht allzu ferner Zukunft wieder eine Marktbereinigung, wobei wir Lichtspezialisten aufgrund unseres Know-hows für Licht und Lichtqualität deutlich im Vorteil sein werden.



Wie werden die verschiedenen Marken der Trilux-Gruppe zukünftig am Markt agieren?

T. Kretzer: Wir haben intensiv an unserer Markenstrategie gearbeitet und werden die Marken enger verzahnen. Hier können wir deutlich mehr Synergien schaffen, wenn die Vertriebsspezialisten der unterschiedlichen Bereiche enger zusammenarbeiten, insbesondere im Projektgeschäft. Besonders einige tradierte Verhaltensmuster wollen wir damit aufbrechen – es geht nicht darum, die einzelne Spezialmarke zu stärken, sondern um die Trilux-Gruppe insgesamt.

Damit wird auch die Marke Trilux mehr mit unseren Kompetenzen identifiziert, die wir in der Gruppe beispielsweise im Sonderleuchtenbereich oder bei der Shopbeleuchtung genauso haben wie in der Industriebeleuchtung oder auf der Straße. Auch das Medizingeschäft ist ein Teilbereich, der unter dem Namen Trilux gut funktioniert und der keine zusätzliche Marke entwickelt hat.




Was erwarten Sie für das Jahr 2015?

T. Kretzer: Insgesamt gesehen weiteres Wachstum. Wir rechnen hier mit einer Fortsetzung der LED-Sondereffekte. Der Technologiewechsel geht für den gesamten Markt deutlich schneller vonstatten, als noch vor einiger Zeit gedacht, und dies wird sich, eventuell leicht abgeschwächt, auch so fortsetzen. Förderungsprogramme, wie sie auch für dieses Jahr weiter laufen, helfen dabei, aber das treibt den Markt nicht allein. Auch unsere neuen Produkte selbst und deren neue Anwendungsmöglichkeiten sorgen für ein gutes Wachstum.



Vielen Dank für das Gespräch.

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Weitere Informationen und dieses Interview
finden Sie in der Ausgabe der
HIGHLIGHT - Heft 1/2 2015


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