Seit kurzem wird der Ort dank neuem Lichtkonzept, das Dieter Bartenbach entwickelt und in enger Zusammenarbeit mit Zumtobel realisiert hat, in perfektes Licht getaucht. „Die vorhandene Straßenbeleuchtung mit ihrer veralteten Technik war einfach nicht mehr zeitgemäß“, erinnert sich Karlheinz Egger von der Bauverwaltung in Lech. Doch es bedurfte zahlreicher Gespräche und Informationsveranstaltungen sowie viel Überzeugungsarbeit, um Politik, Verwaltung und die ortsansässigen Hoteliers mit ins Boot zu holen und für ein neues Lichtkonzept basierend auf LED-Technologie zu gewinnen.
Die Situation, die Dieter Bartenbach zu Beginn seiner Planungen vorfand, war so, wie er sie auch in anderen Orten immer wieder sieht: ein „Lichtbrei“, der die Ortsgestalt „verwischt“. Die diffuse Lichtsituation wird durch eine herkömmliche Außenraumbeleuchtung mit meist frei strahlenden Leuchten hervorgerufen. Dagegen kämpft mit einer extremen Überstrahlung die Beleuchtung von Schaufenstern und Werbeanlagen an und lässt die ursprüngliche Gestalt der Stadt komplett verschwinden. “Die räumliche Wahrnehmung kippt, indem der Fokus des Betrachters allein auf die Blendquellen gerichtet wird“, erklärt Bartenbach.
Mit dem neuen Konzept wird Lechs nächtliches Ortsbild mit seinen typischen Elementen durch eine akzentuierende, raumbildende LED-Beleuchtung bewusst in Szene gesetzt. Die speziell gefertigte Leuchte löst die Lichtintensität auf mehrere LED-Punkte auf, wodurch Passanten kaum noch geblendet werden. Zudem strahlt das Licht deutlich präziser und gerichteter als früher. Dies wird durch eine exakte Fräsung der LED-Lichtpunkte erreicht. Ein weiterer Vorteil ist der modulare Aufbau, ähnlich einem Baukastensystem: Die Leuchten können mit 6 bis 34 LED-Punkten mit jeweils circa 2 Watt konfiguriert werden. So ist die Lichtsituation je nach Bedarf anpassbar. Auch für die Lichtmasten hat Zumtobel je nach Standort unterschiedliche Ausführungen erarbeitet.
Raumbildend ist auch die Beleuchtung der Fassadenflächen. Hier zeigt sich der besondere Vorteil des Baukastensystems. Statt an den Masten lassen sich die Leuchtenköpfe auch an den Fassaden montieren und sorgen somit nicht nur für ein einheitliches Erscheinungsbild und eine harmonische Lichtwirkung, sondern auch für eine effektvolle Inszenierung der Hotel-Fassaden. Dies überzeugte die Hoteliers, welche diese Maßnahmen selbst finanzieren.
Der Umgang mit der neuen Beleuchtung erfolgt gut dosiert: Von Beginn der Dämmerung bis 22 Uhr sind alle Stadträume beleuchtet. Danach werden die Fassadenbeleuchtungen ausgeschaltet. Zu Mitternacht wird die Helligkeit der Straßenbeleuchtung auf ein Grundbeleuchtungsniveau reduziert. Die feinen Abstimmungen der Helligkeitslevel ermöglicht eine spezielle, webbasierte Lichtsteuerung: In jeder Leuchte ist ein Funksensor platziert, über den das Licht gedimmt und geschaltet werden kann. So hält der „Smart-City“ Gedanke Einzug in die Vorarlberger Alpenlandschaft.
Die neue Ortsbeleuchtung ist dadurch nicht nur optisch ein Gewinn. Die präzise Lichtbündelung, gekoppelt mit einer effektiven Entblendung und Steuerung tragen zu einer nachhaltigen Stadtbeleuchtung bei. Die verwendeten LED-Leuchten sind effizienter und naturverträglicher als herkömmliche diffus- und freistrahlende Konzepte, die das Licht zu 60 Prozent wirkungslos in den Himmel geben. Auch Lichtverschmutzung und Störung der Tierwelt werden dadurch reduziert. Lechs neues Nachtbild ist somit in vielerlei Hinsicht eine Investition in die Zukunft.
Weitere Infos
Bauherr:
Gemeinde Lech am Arlberg, Lech am Arlberg/A
Lichtplanung:
Dieter Bartenbach, Innsbruck/A
Elektroinstallation:
Elektro Müller, Landeck/A
Lichtlösung:
Sonderlichtlösung