Deutscher Lichtdesign-Preis 2015: 39 Nominierungen im Rennen

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Neue Kategorie: Verkehrsbauten
Neu aufgenommen wurde für dieses Jahr die Kategorie Verkehrsbauten, in der ein U- und ein S-Bahnhof sowie das Sperrengeschoss Hauptbahnhof München (vogtpartner lichtgestaltende ingenieure und Bartenbach GmbH) im Wettbewerb liegen. Im Sperrengeschoss erzeugen 5.000 in eine Rasterdecke integrierte LED-Downlights eine blendfreie Grundbeleuchtung und generieren ein ruhiges Gesamterscheinungsbild.

Die Grundbeleuchtungsstärke von 450 Lux (im Mittel) garantiert den Passanten eine stabile Wahrnehmung. Imposant zeigt sich eine 132 Meter lange, als Orientierungshilfe und interaktive „Begrüßungswand“ fungierende Lichtwand, die ihre sanften Farbbilder in Abhängigkeit der Tages- und Jahreszeit sowie der vorherrschenden Wetterverhältnisse ändert.

Am S-BAHNHOF WILHELM-LEUSCHNER-PLATZ in Leipzig brach das Architekturbüro Max Dudler mit den Sehgewohnheiten, denn die hohe Halle scheint gänzlich offen und lichtdurchflutet. Konsequent umgeben von Wänden und einer Decke aus semitransparenten, hinterleuchteten Glasbausteinen, ergibt sich ein völlig homogener Raum mit bestechender Klarheit und Schlichtheit. Erzeugt wird der lichtdurchflutete Charakter durch eine durchgehende Beleuchtung im Zwischenraum der Glasbausteine und des Rohbaus (Lichtplanung: Licht Kunst Licht AG).

Am U-BAHNHOF HAFENCITY UNIVERSITÄT in Hamburg (Raupach Architekten) wurde das Beleuchtungskonzept in Teamarbeit der Architekten, der Lichtplanungsbüros pfarré lighting design (Leistungsphase 1 bis 3) und d-lightvision (Leistungsphasen 3 bis 8) sowie des Büros Stauss & Pedrazzini (Gestaltung und Konstruktion Lichtcontainer) entwickelt und realisiert. Während die 12 über dem Bahnsteig schwebenden, gläsernen „Lichtcontainer“ nach unten hin konstant weißes Licht abstrahlen, wechseln die seitlichen Flächen der Kuben im Einklang mit den Stimmungen bei Tag und bei Nacht ihre Farbe. Dieser wahlweise statische oder dynamische Farbwechsel bildet sich zusätzlich in den Farbreflexionen der mit dunkel schimmernden Stahlplatten verkleideten Wänden und Deckenflächen des Bahnsteigs ab.

Professionelle Beleuchtung etabliert sich

Mit dem Deutschen Lichtdesign-Preis wollen die Veranstalter der professionellen Beleuchtung von Projekten – als ein wesentliches Modul für die Qualität der gebauten Umwelt – öffentliche Wertschätzung verleihen. Im europäischen Raum findet der in den USA und Großbritannien seit langem etablierte Beruf des Lichtdesigners erst seit wenigen Jahren auf breiterer Ebene Anerkennung. Unabhängig von der Größe des Bauvorhabens setzen Architekten im Bereich der Beleuchtung heute zunehmend auf die Unterstützung von Lichtdesignern, die ihr technisches, wahrnehmungspsychologisches und gestalterisches Wissen in die Anforderungen an die Beleuchtung einbringen. Auch in der künstlerischen Umsetzung von Konzepten gewinnt Licht als Medium eine immer größere Bedeutung.

Nachwuchspreis wird zum zweiten Mal verliehen

Zum zweiten Mal werden Projekte junger Lichtplaner beim Deutsche Lichtdesign-Preis ausgezeichnet. Bewerben konnten sich Planungsbüros, die noch nicht länger als drei Jahre tätig sind. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird von Philips gesponsert. Wer die glücklichen Gewinner sind, wird bei der Gala am 28. Mai im Gesellschaftshaus Palmengarten in Frankfurt bekanntgegeben. Dann erfahren die etwa 400 Gäste auch, welche der nominierten Projekte für die beste Beleuchtung ausgezeichnet werden und wer in diesem Jahr zum Lichtdesigner des Jahres gekürt wird.

Text: Petra Lasar

Jury-Mitglieder:


BURKHARD FRÖHLICH studierte Architektur und ist Chefredakteur der im Bauverlag erscheinenden Zeitschriften DBZ - Deutsche Bauzeitschrift, Der Entwurf, Facility Management und BundesBauBlatt.

MARKUS HELLE studierte Betriebswirtschaftslehre und Publizistik und ist Chefredakteur der Fachzeitschrift HIGHLIGHT, die er 1998 übernommen und seither zu einem der wichtigen Magazine der Lichtszene entwickelt hat.

MAG. ART IRIS PODGORSCHEK, Industrie-Designerin und ON-zertifizierte Lichttechnikerin für Außen- und  Innenbeleuchtung, gründete 1994 zusammen mit ihrem Bruder Michael Podgorschek das Planungsbüro podpod design mit Sitz in Wien.
MAG. ART Michael PODGORSCHEK, gründete 1994 zusammen mit seiner Schwester Iris Podgorschek das Planungsbüro podpod design mit Sitz in Wien. 1984 legte er sein Diplom an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien, Meisterklasse für Industrial Design ab. Seit 2008 ist er ON-zertifizierte Lichttechniker für Außen- und  Innenbeleuchtung. Außerdem ist er Mitglied der LTG (Lichttechnische Gesellschaft Österreich) sowie Mitglied im Arbeitskreis für Innenbeleuchtung.

PROF. DR. THOMAS RÖMHILD ist Professor für Entwurf, Gebäudeklima- und Lichtplanung an der Hochschule Wismar und betreibt ein Architekturbüro für Wohnungsbau, Kindergärten, kleinere öffentliche Bauten und Lichtplanungen.

PROF. DR.-ING. PAUL SCHMITS, Mitglied in zahlreichen Gremien der Lichttechnik, ist Professor für Lighting Design an der Fachhochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst HAWK in Hildesheim.

DR. JÜRGEN WALDORF ist Geschäftsführer von licht.de und leitet gleichzeitig den Fachverband Licht im ZVEI.

Der Deutsche Lichtdesign-Preis - www.lichtdesign-preis.de

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