Die Beleuchtung in den Morgen- und Abendstunden soll auf die neue Nutzung hinweisen. Formal soll die Beleuchtung die Anlage so gliedern, dass ihre wesentlichen Komponenten unterscheidbar und die Geometrie der Anlagenteile, insbesondere der Kesselblöcke, erkennbar wird. Durch eine Untersuchung der städtebaulichen Einordnung wurde es möglich, nur die Anlagenteile zu beleuchten, die auch von außerhalb des Kraftwerksgeländes gesehen werden können. Es wurde darauf geachtet, dass sich in den wichtigsten Blickachsen "Postkartenbilder" aufbauen, das heißt, dass die beleuchteten Anlagenteile sich in harmonischer Weise ergänzen. Dazu wurden bei Tag Aufnahmen und Skizzen von der Anlage gefertigt und entsprechend ausgewertet. Das Ergebnis des Lichtdesigns ergibt nun ein stimmiges Gesamtbild.
Um die Belastung für die Anwohner, aber auch für die Insekten und Vögel zu reduzieren, wurden die Leuchten so angeordnet, dass sie nicht in den Himmel strahlen, sondern gezielt nur die Flächen, die illuminiert werden sollen. Hierbei kommt die kleine Bauform von LED Leuchten zugute. Bei denen ist es möglich, das Licht genau auszurichten oder die Leuchten einzubauen. Durch die zielgerichtete Anstrahlung und die Verwendung opaler Lichtaustrittsflächen wird der "Lichtsmog" minimiert. Um die mögliche Belastung weiter zu verringern, wurde ein Dimmprotokoll festgelegt, dass das Licht entsprechend der Tageszeit regelt. Am frühen Abend am hellsten, wird das Licht am späten Abend um die Hälfte reduziert, um dann ab Mitternacht fast vollkommen ausgeschaltet zu werden. Am Morgen begrüßt das Kraftwerk die Schweriner auf dem Weg zur Arbeit wieder mit einer heller werdenden Beleuchtung.
Beim Kraftwerk werden die Seitenwände der Kesselhäuser vom Dach aus angeleuchtet, um die Struktur des zentralen Gebäudes, dem Herzstück der Anlage, sichtbar zu machen. Die Fassade des Kraftwerks, die durch eine außenliegende Stahlkonstruktion gegliedert wird, erhält so eine flächige Hinterleuchtung. Die prägnante Konstruktion wird in Form eines Schattenrisses betont und erscheint dadurch als geometrisches Element vor dem Gebäude. Hier wurde die "Xoolum", eine schmale Leuchte mit 25° Reflektor Optik und IP67 Verguss, eingesetzt.
Die Spitzen der vier Schornsteine werden ringförmig, nach oben weiß und nach unten blau, beleuchtet und greifen damit die Farben des Logos der Stadtwerke wieder auf. Verwendet wurde dazu die "Vario-LED Flex Venus" in Weiß und Blau. Sie bilden eine Art "Lichtkrone" für das Kraftwerk. Der positive, einprägsame Eindruck der Anlage am Abend soll sich mit dem Tagesbild verbinden. Das Kraftwerk soll auf diese Weise langsam zu einem neuen Wahrzeichen für Schwerin werden.