Mit der neuen Sunlike-Technologie, die Seoul Semiconductor gestern in Frankfurt vorgestellt hat, bewegt sich das Spektrum einer weißen LED sehr viel näher am Sonnenlicht, als das bisher möglich war. Besonders der blaue Peak im Spektrum wird hierbei eliminiert.
Für die LEDs arbeiten die beiden Unternehmen Seoul Semiconductor als LED-Chiphersteller und Toshiba Materials als Lieferant des Leuchtstoffs eng zusammen. Der Leuchtstoff verwendet Toshibas Tri-R-Technologie. Als Grundlage dient eine violette LED, was insgesamt zu einem geschlossenen Spektrum ohne große Ausschläge führt (siehe Abbildung, CRI 96 und höher).
Das Spektrum der Sunlike-LEDs kommt damit sehr nahe an das natürliche Licht der Sonne heran, vor allem der für LEDs charakteristische Ausschlag im blauen Bereich wird vermieden. Die Betonung des blauen Lichts, das auch besonders biologisch wirksam für den Menschen ist, wird bei der LED oft kritisiert, da dies zu Schlafproblemen führen kann (z.B. bei der abendlichen Nutzung von Bildschirmen oder Smartphones). Gerade deshalb ist aber der Einsatz in Human-Centric-Lighting-Lösungen gut möglich.
Die Technologie wurde aktuell in Frankfurt der Öffentlichkeit vorgestellt, erste Muster sind bereits an Kunden gegangen. Mit ersten marktreifen Lösungen wird ab Ende des Jahres gerechnet. Seoul Semiconductor erwartet den Einsatz vor allem in der hochwertigen Architekturbeleuchtung, im Shop und für private Bereiche. Auch für Anwendungen in der Pflanzenaufzucht ist ein Einsatz gut denkbar. Als erste Produkte werden COBs in vier Varianten mit 6 – 25 W sowie eine 3030-LED angeboten.
Chung H. Lee, CEO von Seoul Semiconductor, sieht in der Technologie einen wesentlichen Baustein für das zukünftige Wachstum des Unternehmens und rechnet mit einem Umsatzvolumen von 400 Millionen US-Dollar für Sunlike-LEDs im Jahr 2021.