"Das zurückliegende Geschäftsjahr war für die Zumtobel Group sehr erfolgreich. Wir sehen deutlich, dass wir mit den Maßnahmen zur Verbesserung unserer Wettbewerbsfähigkeit auf dem richtigen Weg sind. Die umfassenden Restrukturierungen der vergangenen Jahre haben dazu beigetragen, dass wir unsere Profitabilität signifikant steigern konnten. Ein wichtiger Meilenstein für das Unternehmen im Geschäftsjahr 2016/17 war die Markteinführung von Zumtobel Group Services (ZGS). Damit positionieren wir den Konzern als ganzheitlichen Anbieter von Lichtlösungen und software-orientierten Services. Wir sind überzeugt, dass wir ein stabiles Fundament für profitables Wachstum gelegt haben und vor allem auch dank des Engagements unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unsere Wachstumsziele erreichen werden", sagt Ulrich Schumacher, CEO der Zumtobel Group.
Die Umsatzentwicklung im Geschäftsjahr 2016/17 wurde durch deutlich negative Währungseffekte im Ausmaß von 39,0 Mio € beeinflusst, welche vor allem auf die Aufwertung des Euro gegenüber dem britischen Pfund zurückzuführen sind. Eine weitere Belastung stellen die fehlenden Umsatzbeiträge aus dem Verkauf des Geschäfts mit Werbebeleuchtung ("Signage") im November 2015 dar. Dementsprechend sank der Gruppenumsatz im Vergleich zum Vorjahr in einem herausfordernden und von hoher Volatilität geprägten Branchenumfeld um 3,9% auf 1.303,9 Mio € (Vorjahr 1.356,5 Mio €). Der Umsatz mit LED-Produkten entwickelt sich nach wie vor dynamisch und steigerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 11,6 % auf 960,0 Mio € (Vorjahr 860,3 Mio €). Der LED-Anteil am Gruppenumsatz erhöhte sich damit innerhalb von 12 Monaten auf 73,6% (Vorjahr 63,4%).
Das wichtigste Highlight im Hinblick auf das abgelaufene Geschäftsjahr ist die Ertragsentwicklung: Das um Sondereffekte bereinigte Gruppen-Ebit verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr trotz geringerem Umsatz um 23,4% von 58,7 Mio € auf 72,4 Mio €. Die Umsatzrendite stieg entsprechend von 4,3% auf 5,6%. Der Jahresgewinn konnte gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt werden und stieg von 11,9 Mio € auf 25,2 Mio €. Die Maßnahmen zur Optimierung des globalen Werksverbundes der Zumtobel Group haben maßgeblich zur gestiegenen Profitabilität des Lichtkonzerns beigetragen. Die geplante Errichtung des neuen Werk in Serbien wird diese Entwicklung künftig weiter unterstützen.
Sehr erfreulich ist auch die signifikant positive Entwicklung beim Free Cashflow. Durch ein konsequentes Arbeitskapitalmanagement, geringere Investitionstätigkeit sowie ein besseres operatives Ergebnis konnte ein positiver Free Cashflow von 69,4 Mio € erreicht werden (Vorjahr 49,8 Mio €). Vor diesem Hintergrund schlägt der Vorstand dem Aufsichtsrat des Unternehmens und in Folge der Hauptversammlung am 21. Juli 2017 die Ausschüttung einer Dividende für das Geschäftsjahr 2016/17 in Höhe von 0,23 € je Aktie (Vorjahr 0,20 €) vor.
Im globalen Vergleich zeigen sich unterschiedliche Entwicklungen in den Regionen. In Benelux & Osteuropa, in den Ländern Österreich, USA, Großbritannien und Italien konnten sehr erfreuliche Umsatzsteigerungen erzielt werden. Demgegenüber standen deutliche, größtenteils marktbedingte Rückgänge in Australien, Frankreich, der Schweiz und insbesondere dem Mittleren Osten. Daraus ergibt sich im Leuchtensegment (Marken acdc, Thorn, Reiss, Zumtobel) ein Umsatz von 999,9 Mio € (Vorjahr 1.028,4 Mio €, minus 2,8 %).
Im Komponentensegment war der Rückgang im Geschäftsjahr 2016/17 mit minus 8,1 % ausgeprägter als im Bereich der Leuchten. Dies ist auf die entgangenen Umsatzbeiträge aus dem Verkauf des Geschäfts mit Werbebeleuchtung ("Signage") sowie auf die weiterhin stark rückläufigen Umsätze mit konventionellen elektronischen Vorschaltgeräten zurückzuführen. Erfreulich hingegen ist die deutlich steigende Nachfrage nach intelligenten, vernetzbaren LED-Komponenten sowie Systemlösungen der Tridonic.
Für die Neuausrichtung des Konzerns im Bereich der datenbasierten-Services investierte die Zumtobel Group auf nahezu gleichbleibend hohem Niveau in Forschung und Entwicklung. So wurden im Geschäftsjahr 2016/17 insgesamt 82,4 Mio € für F&E ausgegeben, um die Technologieposition des Lichtkonzerns weiter zu stärken. Dies schlägt sich unter anderem im umfangreichen Patentportfolio der Gruppe nieder. So wurden im Berichtsjahr 161 Patente angemeldet (Vorjahr 141). Insgesamt hält die Zumtobel Group mehr als 4.700 Patente.
Aktuell liegt der Fokus im Bereich F&E vor allem auf dem Thema vernetzte Beleuchtung im Internet der Dinge. Hier hat die Zumtobel Group im vergangenen Geschäftsjahr erste Produkte kommerzialisiert und Projekte erfolgreich umgesetzt. Dazu zählen beispielsweise vernetzte Lichtlösungen welche die Zumtobel Group in Räumen der Londoner Hauptverwaltung der Land Securities Group PLC, Großbritanniens größtem Unternehmen für Gewerbeimmobilien, installiert hat. Ziel ist es, gemeinsam mit dem Kunden die Vorteile auszuloten, die vernetztes Licht für gewerbliche Gebäude bietet.
Die strategische Neuausrichtung der Zumtobel Group und die damit verbundenen notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen führten zu einem Personalrückgang insbesondere im Bereich der Produktion. Zum Stichtag 30. April 2017 beschäftigt die Zumtobel Group weltweit insgesamt 6.562 Vollzeitkräfte (inklusive Leiharbeiter, ohne Lehrlinge). Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang von etwa 200 Mitarbeitern.
In Österreich steigerte sich die Anzahl der Mitarbeiter im Vergleich zum Vorjahresstichtag um 5,1 % auf 2.430 Vollzeitkräfte, am Standort Vorarlberg um 6,3 % auf 2.157 Mitarbeiter. Zum Stichtag bildete die Zumtobel Group weltweit 113 Lehrlinge aus.
Ziel des Vorstands ist es, den eingeschlagenen Weg der strategischen Neuausrichtung auch im neuen Geschäftsjahr mit vollem Engagement und mit aller Konsequenz fortführen. Einerseits liegt der Fokus darauf, die Kostenposition weiter zu verbessern, wie etwa durch den Aufbau eines neuen Produktionswerkes in Serbien, und andererseits liegt der Fokus auf Investitionen in Zukunftstechnologien im Bereich Internet der Dinge und in den Ausbau der neu gegründeten Service-Einheit.
In der Europäischen Bauwirtschaft haben sich im Berichtsjahr die Anzeichen für eine Trendwende hin zu einem leicht wachsenden Marktumfeld weiter verfestigt, allerdings mit großen regionalen Unterschieden. Im Geschäftsjahr 2017/18 wird mit einer deutlich verbesserten Kostenposition gerechnet, allerdings sind auch zusätzliche Belastungen aus negativen Währungseffekten, Preisdruck im Komponentengeschäft und den umfassenden Investitionen in Zukunftsthemen zu erwarten.
Für das Geschäftsjahr 2017/18 rechnet der Vorstand trotz anhaltend geringer Visibilität mit einer leichten Verbesserung sowohl beim Umsatz (GJ 2016/17: 1.303,9 Mio €) als auch beim bereinigten Gruppen-EBIT (GJ 2016/17: 72,4 Mio €). Damit liegt die Zumtobel Group auch weiterhin im Plan, die bereinigte Ebit-Marge mittelfristig schrittweise auf etwa 8% bis 10% zu steigern.
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