Auf der den Kongress begleitenden Ausstellung zeigt Inova erste bereits verfügbare Produkte und Anwendungen auf Basis der Iselled-Technologie. Ein Modell veranschaulicht u.a. das Zusammenspiel zwischen dynamischem Licht und Bildinhalten. So eröffnen sich neuartige Möglichkeiten für Fahrerassistenz- und Infotainment-Systeme. Eine Matrix-Licht-Demo auf Basis der digitalen Iselled-LEDs wird ebenso präsentiert wie "digitale LEDs" verschiedener Hersteller, Standalone-Treiber und Entwicklungsbaukästen (ADK) für eine einfache, flexible und schnelle Design-Umsetzung.
Das Iseled-Konzept
Ursprünglich für das dynamische Ambientenlicht im Innenraum konzipiert - wobei eine Vielzahl von RGB-LEDs auf einem Lichtstreifen von einem lokalen Controller einzeln ansteuerbar sind - erschließt das Iseled-Konzept immer neue Anwendungsbereiche. Nach Außenlicht und dynamischem Backlight-Display befindet sich auch ein neuer Feldbus in Entwicklung: Das ILaS (Iseled Light and Sensor)-Netzwerk wird die Möglichkeiten des bisherigen Iseled-Protokolls so erweitern, dass künftig nicht nur LEDs, sondern auch Sensoren und Aktuatoren in nahezu beliebiger Anzahl und Kombination angesteuert werden können.
Beim Iseled-Konzept wird ein dedizierter winziger Controller zusammen mit LEDs in einem sehr kompakten Gehäuse integriert. Der Controller enthält die Korrekturdaten für die einzelnen Farb-LEDs, womit das bisher erforderliche aufwändige "Binning" entfällt. Unter Binning versteht man ein Verfahren LEDs nach ihren fertigungsbedingt leicht unterschiedlichen Eigenschaften zu sortieren, um in der Anwendung sichtbare Farb- und Helligkeitsunterschiede zu vermeiden. Dieser Aspekt wird immer wichtiger mit steigender Anzahl von LEDs im Fahrzeug, die einheitliche LED-Komponenten erfordern.
Mit Iseled kann man zudem die LEDs auch unter Einbeziehung des Temperaturgangs und der Alterung im Betrieb nachregeln. Die Korrekturdaten werden dafür während des Endtests der rgb-LED beim Hersteller ermittelt und direkt auf dem Controller-Chip abgelegt. Die digitalen rgb-LEDs können so mit einem optimierten Protokoll ohne den bisherigen Overhead betrieben werden.
Einen weiteren Schub gewinnt die Iseled-Technik durch das automatisierte/autonome Fahren, wo neben Displays verstärkt auch Licht zur Übermittlung von Informationen sowie Warnhinweisen zum Einsatz kommen wird.
Für den Erfolg einer neuen richtungsweisenden Technologie sind eine weitreichende Entwicklungsumgebung und die Unterstützung durch Industriepartner eine wesentliche Voraussetzung. Vor diesem Hintergrund wurde die Iseled-Allianz gegründet. Diese Allianz ist ein offener Industrieverbund, mit dem Ziel ein umfassendes Ökosystem - sprich eine komplette Systemlösung für innovative Beleuchtungen im Automobil - auf Basis der Iseled-Technologie aufzubauen. Derzeit (Stand August 2019) unterstützen 23 Unternehmen/Einrichtungen die Iseled-Technologie im Rahmen der Allianz. Das Spektrum reicht dabei von Halbleiterherstellern über Lighting/Design-Spezialisten bis hin zu den großen Tier 1-Automobilzulieferern. Damit wird die gesamte Wertschöpfungskette abgedeckt, um Iseled als eine Standardlösung zu etablieren.