Refrakto verbindet Musik, Sound, Licht und Laser-Mapping zu einem immersiven audiovisuellen Erlebnis. Die audiovisuelle Performance und Installation wird gemeinsam von dem dänischen Komponistenduo Den Sorte Skole, dem Künstlerkollektiv Vertigo und dem Organisten Prof. Martin Lücker exklusiv für die St. Katharinenkirche an der Frankfurter Hauptwache geschaffen.
Die zugrunde liegende Vision ist es, verschiedene Spuren der Göttlichkeit in unserer Geschichte und unser Gefühl für einen heiligen Raum zu erforschen, um grundlegende Fragen über die Rolle von Religion und Einheit zu untersuchen.
- Was passiert beispielsweise, wenn sich religiöse Äußerungen mischen und ihr Kontext aufgelöst wird?
- Wenn ein gregorianischer Chor mit einem Schamanen aus dem Kongo in einem optisch verfremdeten Kirchenraum singt?
"Uns ist es wichtig, dass die Installationen bei der Luminale für unseren Kirchenraum geschaffen werden und so mit diesem in einen Dialog treten", betont Pfarrer Dr. Olaf Lewerenz. "Nach der stummen Installation 'Lichtbeugung' 2016, die den Raum mit Buchstaben mystisch umschlungen hat, und dem Dialog eines unbewegten Gesamtbildes mit Orgel bei der Katharinen+Passion 2018 wollen wir diesmal durch Klänge und bewegtes Licht den Kirchenraum neu erfinden."
Die Musik besteht aus Samples religiöser und spiritueller Musik, die in den letzten sieben Jahrzehnten aufgenommen wurden – von Feldaufnahmen indigener Stammeszeremonien, Sufi-Gesängen und benediktinischen Chortraditionen über klassische arabische Vokalmusik bis hin zu zeitgenössischer experimenteller elektronischer Musik. Diese tritt in einen Dialog mit der Orgel.
Die visuelle Seite kombiniert maßgeschneiderte LED- und Laser-Mapping-Technik, die die Kirche illuminiert und die musikalischen Spuren von Religion sowie moderner Technologie mit dem architektonischen Raum der Kirche verbindet. Mit ihren Live-Shows waren Den Sorte Skole bereits im Louisiana Museum of Modern Art, im Königlichen Theater Dänemark sowie in der Elbphilharmonie in Hamburg zu Gast.
Refrakto wird während der Luminale, die vom 12. bis 15. März 2020 in Frankfurt und Offenbach stattfindet, als einstündiges Live-Konzert täglich um 19.30 Uhr und danach als sich wiederholende 15-minütige Installation aufgeführt.
"Wir haben gemeinsam mit den beteiligten Künstlern beschlossen, jeden Abend mit einem Livekonzert zu beginnen, um die Kraft der Installation zur Wirkung kommen zu lassen. Besucher*innen haben so die Möglichkeit, sich ungestört vom Strom der 'Lichtsucher' in die Installation und ihre Botschaft zu vertiefen," erläutert Pfarrer Dr. Olaf Lewerenz das Konzept. "Im Anschluss daran läuft die Performance als Installation weiter und die Kirche ist für alle Luminale-Besucher geöffnet."