Der neuartige Corona-Virus beherrscht die Nachrichten und hat zu viel Verunsicherung geführt. Wir möchten hier für Sie Fakten zusammenstellen und werden den Artikel in den nächsten Tagen auch weiter laufend aktualisieren.
Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Branche
Es ist klar, dass Ausfälle von Produktion in China und anderen asiatischen Ländern direkten Einfluss auf die Lichtbranche haben. Die LED als Bauteil und andere nötige Elemente für Stromversorgung, Steuerung und Sensorik kommen zum allergrößten Teil aus dieser Region. Da gleichzeitig durch die schnelle technische Entwicklung große Lagerbestände nicht aufgebaut werden, ist es absehbar, dass bereits in Kürze erste Leuchten und andere Bauteile Lieferschwierigkeiten bekommen werden. Die Situation betrifft nicht nur Deutschland und nicht nur die Lichtbranche, auch andere Industriezweige und Regionen sind davon betroffen und werden mit den Einschränkungen umgehen müssen. Noch gibt es dazu keine konkreten Warnungen und Aussagen.
Messen und Kongresse
Gleich zu Beginn des Jahres ist mit dem Aufkommen des Virus auch die Messesaison gestartet. Während die Ambiente in Frankfurt aufgrund ihrer Anbieterstruktur mit einigen Absagen betroffen war und andere Messen, wie die MCW in Barcelona, sogar ganz abgesagt wurden, hat beispielsweise die Euroshop mit großem Licht-Schwerpunkt in Düsseldorf wie geplant stattgefunden. Die Light+Building wurde jetzt auf den 27.09.-02.10.2020 verschoben, der Salone del Mobile in Mailand auf den Juni.
Die Messegesellschaften selbst und der Verband AUMA haben Statements zu ihrem Umgang mit dem Virus veröffentlicht und schätzen das Risiko aktuell so ein, dass Messen abgehalten werden können. Die Veranstalter selbst stehen dazu in engem Kontakt mit den lokalen und nationalen Behörden und sorgen vor Ort für erhöhte Hygiene, zum Beispiel durch vermehrte Reinigung und Desinfektionsmittel-Spendern für die Besucher.
Als Großereignis der Branche sollte vom 08.-13. März die Light + Building stattfinden, auch hier ist durch die Struktur der Branche eine große Anzahl von chinesischen Herstellern und Besuchern angemeldet. Die Messe Frankfurt listet ihre Maßnahmen und Angebote zum Thema hier auf. Die Einschätzung Mitte Februar von Veranstaltern, den Trägern der Messe und den Behörden war noch, dass die Messe wie geplant abgehalten werden kann.
Trotzdem hatten bereits einige Unternehmen entschieden, nicht an der Messe teilzunehmen oder stellen ihren Mitarbeitern die Teilnahme frei. Genauso gibt es Einkäufer und Besucher, die aufgrund der Virussituation nicht zur Messe kommen wollen.
Wolfgang Marzin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Frankfurt, sagte dazu:
"Als Unternehmer ist es Teil des Tagesgeschäfts, Risiken genauso wie Chancen zu bewerten – rational, nicht emotional. Es gibt nichts Wichtigeres für uns, als die Gesundheit unserer Besucher, Aussteller und Mitarbeiter. Gleichzeitig ist die Light + Building mit all ihren Innovationen ein Branchen-Booster. Die Wahrscheinlichkeit einer Corona-Infektion ist minimal. Das bestätigen uns alle Experten. Es liegt keine behördlich festgestellte Ausnahmesituation vor." Das bestätigt auch die Erfahrung mit der zurückliegenden Ambiente. Anfang Februar fand die Weltleitmesse mit 4.635 Ausstellern und rund 108.000 Besuchern in Frankfurt statt. Menschen aus knapp 160 Nationen waren vertreten. Es kam zu keinen medizinischen Vorfällen im Zusammenhang mit Covid-19.
Absage am 24. Februar - Verschiebung auf 27.09.-02.10.2020
Am 24. Februar erreichte die Lichtbranche die Nachricht, dass die Light + Building von der Messe Frankfurt in Abstimmung mit den Kooperationspartnern in den September verschoben wird, genau auf den 27.09.-02.10.2020. Grund war die Entwicklung von Ansteckungsfällen in Italien.
Weiter Informationen finden Sie hier:
