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"Digital Romantic" zur Luminale 2020

"Das Programm ist beeindruckend, rund 110 Installationen werden vom 12. bis 15. März 2020 – und damit erstmals über ein gesamtes Wochenende hinweg – in Frankfurt und Offenbach zu sehen sein, viele davon im öffentlichen Raum", sagt Peter Feldmann, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt und Schirmherr der Luminale. "Hinzu kommt ein Bühnenprogramm mit insgesamt 16 Veranstaltungen und 42 TALK Gästen. Festivalzentrum ist, wie schon 2018, das Instituto Cervantes im ehemaligen Amerika-Haus", erläutert Feldmann.

"Mit 'Digital Romantic' bietet die Luminale, Biennale für Lichtkunst und Stadtgestaltung, erstmals einen thematischen Schwerpunkt als Anknüpfungspunkt für künstlerische Arbeiten an. Damit zeigt sich das Festival im Jahr 2020 ganz am Puls der Zeit, die geprägt ist von technologischen und gesellschaftlichen Umbrüchen", freut sich der Oberbürgermeister. Ausgelotet werden soll dabei nicht nur die künstlerische, sondern auch die historische, stadtplanerische und gesellschaftliche Dimension des gewählten Schwerpunkts.

Yasuhiro Chida: Myrkviðr
Yasuhiro Chida: Myrkviðr
(Bild: Museum für internationale Lichtkunst Unna / Frank Vinken)

Höhepunkte der Luminale im Überblick

Mit dem Römer, der Alten Oper, dem neu entstehenden Deutschen Romantik-Museum und der St. Katharinenkirche zählen die großen Wahrzeichen der Stadt Frankfurt zu den Spielorten der diesjährigen Biennale.

Am Römer wird ein rundes Jubiläum gefeiert: 3 mal 30 Jahre Städepartnerschaft verbinden Budapest, Leipzig und Prag mit Frankfurt. Die Kooperationen wurden jeweils 1990, ein Jahr nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, geschlossen. Drei Künstler-Kollektive aus diesen Partnerstädten gestalten den Römerberg mit dem Rathaus und der Alten Nikolaikirche in einer audiovisuellen 180- Grad-Inszenierung: Maxin10sity aus Budapest, Radiolus aus Leipzig und 3dsense aus Prag. „BE\\LONGING“ ist der Titel einer Arbeit, die Xenorama, ein fünfköpfiges, international ausgezeichnetes Künstler-Kollektiv, für die Alte Oper gestaltet. Es ist eine Auseinandersetzung mit den Fragen der Zeit: Kann in nüchternen Datenlandschaften und Smart Cities Raum für Sinnlichkeit, Sehnsucht, Zweifel gefunden werden? Die exakt für die Fassade angepasste Inszenierung führt von kargen digitalen Strukturen zu sinnlichen Lichtspielen und traumhaftem Erleben.

Eine Brücke zwischen der geistigen Welt der analogen Romantik und der digitalen Moderne schlägt auch die Projektion "Obsidian" des Videokünstlers Robert Seidel. Auf der Fassade des neuen Deutschen Romantik-Museums wechseln Handschriften, zarte Kalligraphie und ungestüme Figurinen aus der Sammlung des Freien Deutschen Hochstifts.

Philipp Geist rückt mit seiner Installation "Ariadnes Nacht" den Bethmanweiher und den angrenzenden Pavillon, einst das erste öffentlich zugängliche Museum der Stadt, in den Blick der Öffentlichkeit. Die Besucher erwartet eine begehbare Video-/Lichtinstallation, die inmitten der Stadt eine poetische Oase aus Licht und Farbe entstehen lässt.

Die Licht-Installation "BlauRaum" taucht die Frankfurter Fahrgasse in blaues Licht. Auf dem Boden der Fahrgasse leuchtet ein Barcode-Muster, jede halbe Stunde tanzen Performer zwischen den Besuchern eine 10-minütige Choreographie. Die Kunstgalerien, Läden, Bars und Restaurants der Fahrgasse sind Teil der Inszenierung und laden in ihre eigenen BlauRäume ein.

Im Metzlerpark erschafft der portugiesische Künstler Telmo Ribeiro mit seiner Laser-Performance "Clouds in Garden" ein nahezu surreales Wahrnehmungserlebnis: Ein zweiter Himmel schwebt über den Köpfen der Besucher. Wolken bewegen sich langsam zu Ambient Sounds. Ein Ort zum Verweilen, Raum und Zeit für einen Moment zu vergessen.

Den weitesten Weg zur Luminale hat Yasuhiro Chida. Im ehemaligen O25 in der Ostparkstraße macht der japanische Künstler in seiner filigranen Installation "Myrkviðr" das Naturphänomen des "Diamantenstaubs" sichtbar. Chida ist Finalist des International Light Art Award (ILAA) 2019, der vom Zentrum für Internationale Lichtkunst Unna vergeben wird.

Die hyper-romantische Live-Installation "Cygnus" führt am Rechneigrabenweiher den Betrachter in das "uncanny valley", das unheimliche Tal, in dem die Grenzen zwischen digitaler Imagination und konventioneller Realität verschwimmen. Acht leuchtende Schwäne, lebensecht, scheinbar im Schlaf auf dem Wasser treibend, erwachen und formieren sich überaschend zu einem geheimnisvollen Nacht-Reigen, erlöschen und schwimmen wieder auseinander – als ob nichts geschehen wäre.

In der Eschenheimer Anlage, nahe Hessendenkmal, zeigen Marija Avramovic und Sam Twidale die Installation "Sunshowers/Sunbeam", die vom Kultfilm „Dreams“ des japanischen Regisseurs Akira Kurosawas inspiriert wurde. Die Arbeit greift die poetische, märchenhaft-magische Bildsprache des Films auf, wandelt sie in einen zeitgemäßen Techno-Animismus und überführt so die Filmikone ins digitale Zeitalter. In einer Erweiterung für die Luminale (Sunbeam) ergänzt eine Augemented Reality-App die Animation und lässt die Figuren im Stadtraum agieren.

In der St. Katharinenkirche an der Hauptwache verbindet "Refrakto" Musik, Sound, Lichtinstallationen und Laser-Mapping zu einem immersiven audiovisuellen Erlebnis. Es handelt sich dabei um eine audiovisuelle Performance und Installation, die gemeinsam von dem dänischen Komponistenduo Den Sorte Skole, dem Künstlerkollektiv Vertigo und dem Organisten Prof. Martin Lücker exklusiv für die St. Katharinenkirche geschaffen wurde.

Darüber hinaus sind auch zahlreiche andere Frankfurter Kirchen bei der Luminale 2020 vertreten. Neben der erst vor wenigen Monaten neu eröffneten St. Leonhardskirche unter anderem auch die Klosterkirche Liebfrauen, die Dreikönigskirche, die Kunst-Kultur-Kirche Allerheiligen und die St. Antoniuskirche. Letztere wird von der Meisterklasse von Michael Riedel an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bespielt. Unter dem Titel "Turned Off"“ werden explizit "Unorte" ins Licht gerückt, während der Rest der Kirche im Dunkeln bleibt.

Mit über 20 Projekten beteiligen sich auch Offenbacher Kreativschaffende, Unternehmen und Produzenten an der Luminale. Sie zeigen die spannende Bandbreite künstlerischen Schaffens, technischer Innovationen und Themen der Zeit. So rufen Künstlerinnen und Künstler im Atelierhaus B71 mit "Mission Romantica" zu einer Reise zu einem weit entfernten Planeten auf. In der Schule für Mode, Grafik, Design ermöglicht die surreale Rauminstallation "Offenbach touch" von Daniela Ballweg und Niquu in der Kategorie Study einen Blick auf eine unbekannte Welt.

Über die Firma
Luminale e.V.
Frankfurt
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