auf solider Basis in die Neuzeit zu führen. In Kürze werden sich die drei Marken mit ihren branchenspezifischen Produkten und Neuheiten präsentieren. Der Besucher wird dabei aus den heterogenen Einzelmarken den Verbund der Gruppe erfahren können. Für RSL haben wir eine Sonderleuchte, die von zwei namhaften Lichtplanern entworfen wurde, mit in unserem Gepäck. Das Gepäckstück ist sehr, sehr groß und unser gesamtes Team ist schon heute gespannt auf die Feedbacks von Architekten und Lichtplanern.
Gleichzeitig haben wir mit dem Aufbau eines modernen und flexiblen Produktionssystems begonnen, um die angestrebten Synergien aller drei Unternehmen der Oligo-Gruppe nutzen zu können. Es gibt bereits anspruchsvolle Projekte, bei denen ein Austausch der Konstrukteure seitens RSL in Richtung Oligo surface controls und umgekehrt stattfindet. Beide Unternehmen sind im Großformat zuhause und so ist die Aufstellung der beiden Konstrukteur-Teams relativ vergleichbar.
Dulas: Glücklicherweise konnten wir alle Mitarbeiter, die noch am Standort Sankt Augustin tätig waren, für eine weitere Zusammenarbeit gewinnen. Das lag uns sehr am Herzen, denn es sind Top-Leute mit langjähriger Betriebszugehörigkeit, die immer mit Herz und Verstand an das Unternehmen geglaubt haben.
In der relativ kurzen Zeit der Zusammenarbeit unter Oligo haben sie sich bereits als Leistungsträger bewährt. In diesem Punkt wurden unsere Erwartungen übertroffen und wir sind außerdem froh, dass wir das Ganze nicht komplett neu aufziehen mussten.
Dulas: Natürlich arbeiten wir auch bei RSL mit Vorlieferanten, insbesondere im Glas- und Acrylbereich. Die Pulverbeschichtung und Lackierung haben wir aus Umweltgründen und auch aufgrund der im Zusammenhang mit der hohen Auflagenerfüllung geringen Rentabilität aufgegeben. Da verlassen wir uns lieber auf die Unternehmen aus der Region, die sich bereits in der Zusammenarbeit mit Oligo und surface controls bewährt haben.
Nichts desto trotz hat sich die Fertigungstiefe eher vergrößert. Wir haben alle Mess- und Prüflabore behalten, vom Goniophotometer bis zur Detailtechnik. Und wir haben die Manpower mit den Ingenieuren, Konstrukteuren und Elektronikern, die wir von Oligo mitgebracht haben, erhöht. Aber auch die Bündelung der identischen Themen wie bspw. die moderne Ansteuerung der LED aus den teilweise etwas unterschiedlichen Betrachtungsweisen
der drei Unternehmen führt zu einem schnellen Wissensaufbau und -transfer innerhalb der Gruppe. Diese Vereinigung um das Thema Licht und Lichttechnik ist es, in der ich das große Potenzial für die drei Marken sehe.
Dulas: Anfang letzten Jahres haben wir durch Holger Schwarz, dessen Herz an RSL hängt und der seine Selbständigkeit dafür aufgegeben hat, Verstärkung bekommen. Als Architekt und Lichtplaner ist er der Hauptansprechpartner im Projektgeschäft. Außerdem reden unser Chef-Ingenieur Michael Rother, der seit vielen Jahren für RSL tätig ist, und Robert Hörstrup, Leiter Operatives Geschäft mit ebenfalls langer Unternehmenszugehörigkeit – in diesem Fall bei Oligo – mit Planern und Architekten. Das sind Leute, die mit dieser Zielgruppe auf Augenhöhe kommunizieren und ins Detail einsteigen können. Das ist essentiell, da bei uns alles mit einer groben Skizze auf einem ansonsten unbeschriebenen Blatt Papier beginnt. Das muss erst einmal mit Möglichkeiten gefüllt werden und danach sind die Ideen auf einen Machbarkeitspfad zu führen. Wir sehen uns als Ermöglicher. Wir loten aus, was umsetzbar ist. Nicht nur bzgl. neuester LED- und Treibertechnik, sondern auch bzgl. der Mechanik. Das ist unsere Hauptnische, in der wir uns bewegen werden. Der Projektvorlauf für dieses Jahr gibt uns Recht. Sehr viele Planer, die vor Jahren mit RSL gearbeitet haben, kommen zurück, weil das Unternehmen wieder RSL mit dem Verständnis eines mittelständischen
Unternehmens für das Projektgeschäft ist.
Wir werden den Vertrieb sukzessive europaweit ausbauen und dann auch international. In Singapur haben wir schon eine Niederlassung mit drei Mitarbeitern, die für alle Brands zuständig sind. Dadurch betreuen wir bereits Projekte in Indien, Südostasien, Bali und Jakarta, wo Licht nicht am Ende des Budgets steht.
Dulas: Wir verzeichnen inzwischen eine rasante Umsatzentwicklung und wir haben einen Projektvorlauf für die nächsten eineinhalb Jahre generiert. Deshalb beschäftigen wir uns jetzt mit dem Ausbau der Belegschaft. Gerade haben wir in Indien ein wunderschönes Projekt realisiert; einen fliegenden Teppich mit aufwändigem
Perlmuttlack für eine Privatvilla, deren Dimensionen für uns kaum vorstellbar sind. Für eine größere Versicherung in Düsseldorf haben wir Signature-Leuchten entwickelt. Und wir haben schon kleinere Projekte über den Oligo Außendienst akquiriert. Über projektorientierte Fachhandelsgeschäfte, die mit Architekten und Planern zusammenarbeiten. Das ist eine der vielversprechenden Synergien unserer Gruppe.
zu Architekturlicht heute bei RSL?
Dulas: Wir bewegen uns weit mehr im Bereich von Unikatleuchten. Ein großes Hotel möchte mit uns Signature Leuchten entwickeln, damit es im Entrée etwas gibt, was heimelig, dekorativ und gleichzeitig einzigartig ist. Bei einem solchen Projekt geht es um wirkliche Kollaboration, nicht um bloße Maßzeichnungen, die jemand abwinkt. Standard kommt heute häufig aus China. Wir produzieren Leuchten, wo jedes Detail perfekt sein muss, weil man präzise hinschaut. Das genau ist unsere Nische; hier liegt – auch aus der mehr als sechzigjährigen Unternehmenshistorie heraus – unser großes Knowhow.
Dulas: Da verwischen schnell die Grenzen. Das ist das Schöne daran. Das Schienensystem von Oligo, das meines Wissens immer noch das einzige ist, bei dem man jeden Strahler einzeln ansteuern kann, ist im RSL Portfolio hervorragend verwendbar für kleinere Projekte. Umgekehrt können sich auch aus den Einzelstücken
von RSL Kleinserien entwickeln, die den Vertriebsweg über OLIGO finden. Das Ganze verschwimmt und muss auch nicht unbedingt abgegrenzt sein.
Dulas: Wir haben alle früheren Kontakte angeschrieben und uns persönlich vorgestellt. Obwohl man einen Generationswechsel spürt, ist der Name RSL in den Büros noch präsent. Jetzt sind wir mit der Aktualisierung unserer Websites beschäftigt. Social Media Aktivitäten werden sicher auch eine Rolle spielen. Im
Zusammenhang mit Architekten glauben wir an bewegte Bilder, welche die Entstehungsprozesse zeigen. Das Verständnis für RSL bekommt man ja nicht – wie bei Oligo – über einen Hochglanzkatalog.
Es gibt zu Anfang immer nur ein weißes Blatt Papier. Im Frühjahr kommunizieren wir unser Signature-
Projekt, das wir mit namhaften Lichtplanern speziell für unseren Neustart entwickelt haben. Und dann geht es mit unseren Projekten sukzessive in die Architekturkommunikation.
Wir sprechen hier von einem groß dimensionierten Produkt, dessen Formensprache, Oberflächenbehandlung, Lichttechnik und Steuerung unser ganzes Know How erfordern. Unser Produktionsleiter Arthur Kornek, der die immense Herausforderung schon anhand der Skizze erkannt hatte, brachte es mit „Das ist RSL“ auf den Punkt. Und die Lichtplaner, die das Produkt entworfen haben, sprechen von der DNA unseres Unternehmens. Mehr möchten wir an dieser Stelle nicht verraten.
Herr Dulas, ich danke Ihnen für das Gespräch.