Aufgrund der besseren Umsatzentwicklung sowie der unverändert hohen Kostendisziplin legte das bereinigte operative Ergebnis (bereinigtes Ebit) von Hella in den ersten sechs Monaten auf 269 Millionen Euro zu (Vorjahr: 253 Millionen Euro). Die bereinigte Ebit-Marge beträgt damit 8,7 % (Vorjahr: 7,8 %). Ergebnisseitig war das zweite Quartal mit einer Marge von 12,1 % besondes stark (Vorjahr: 8,3 %). Vor dem Hintergrund der im ersten Quartal getätigten Rückstellungen in Höhe von 169 Millionen für das Programm zur langfristigen Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit beläuft sich das berichtete Ebit im Geschäftshalbjahr auf 94 Millionen Euro (Vorjahr: 230 Millionen Euro), was einer berichteten Ebit-Marge von 3,0 % entspricht (Vorjahr: 7,0 %). Im selektiven zweiten Quartal lag die berichtete Ebit-Marge bei 11,9 % (Vorjahr: 6,8 %).
"Auch wenn die Rahmenbedingungen nicht zuletzt aufgrund der Covid-19-Pandemie weiterhin herausfordernd sind, hat sich das Marktumfeld in den letzten Monaten etwas aufgehellt. Das hat uns zusätzlichen Rückenwind verliehen", sagte Dr. Rolf Breidenbach, Vorsitzender der Hella Geschäftsführung. "Unsere gute Geschäftsentwicklung unterstreicht einmal mehr, dass wir die richtigen Weichenstellungen vorgenommen haben. So profitieren wir aktuell nicht nur von unserem frühzeitigen und konsequenten Kostenmanagement, sondern vor allem auch von unserer strategischen Positionierung entlang der großen Markttrends wie Elektromobilität, Autonomes Fahren und digitales Licht."
Automotive-Segment mit starker Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal
Angesichts des Rückgangs der weltweiten Fahrzeugproduktion infolge der Corona-Pandemie ist der Umsatz des Automotive-Segments im ersten Geschäftshalbjahr um 4,3 % auf 2,7 Milliarden Euro gesunken (Vorjahr: 2,8 Milliarden Euro). Im Zuge der leichten Markterholung gegen Ende des Jahres ist der Segmentumsatz im zweiten Quartal wieder über das Vorjahresniveau gestiegen. Durch striktes Kostenmanagement hat das operative Ergebnis (Ebit) des Automotive-Segments in den ersten sechs Monaten auf 218 Millionen Euro zugelegt (Vorjahr: 211 Millionen Euro); die EBIT-Marge liegt damit bei 8,1 % (Vorjahr: 7,4 %).
Aftermarket mit deutlich verbesserter Profitabilität
Der Umsatz des Aftermarket-Segments ist im ersten Geschäftshalbjahr um 3,1 % auf 241 Millionen Euro zurückgegangen (Vorjahr: 249 Millionen Euro). Ursächlich hierfür war insbesondere ein Corona-bedingtes, schwächeres freies Ersatzteilgeschäft. Im zweiten Quartal zeichnete sich jedoch auch hier eine Markterholung ab. Positiv hat sich darüber hinaus das Geschäft mit Werkstattausrüstung entwickelt, was auf steigende Investitionstätigkeiten der freien Werkstätten zurückzuführen ist. Durch Produktmixeffekte sowie erfolgreiches Kostenmanagement hat sich die Profitabilität des Segments im Halbjahreszeitraum deutlich verbessert. So ist das Ebit auf 29 Millionen Euro gestiegen (Vorjahr: 25 Millionen Euro), was einer EBIT-Marge von 11,9 % entspricht (Vorjahr: 10,0 %).
Special Applications Umsatz auf Vorjahresniveau
Der Umsatz des Bereichts Spezialanwendungen lag im ersten Halbjahr mit 167 Millionen Euro nahezu auf Vorjahresniveau (Vorjahr: 168 Millionen Euro). Während im Geschäft für Landmaschinen weiterhin eine gute Umsatzentwicklung zu verzeichnen war, waren die anderen Kundengruppen mit einer anhaltenden Marktschwäche im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie konfrontiert. Durch eine insgesamt geringere Auslastung, Produktmixeffekte sowie höhere Entwicklungskosten beläuft sich das Ebit des Segments in den ersten sechs Monaten auf 19 Millionen Euro (Vorjahr: 20 Millionen Euro). Die EBIT-Marge beträgt demnach 11,3 % (Vorjahr: 11,9 %).
Prognose für das volle Geschäftsjahr 2020/2021 wurde trotz weiterhin bestehender Marktunsicherheiten bereits im Dezember angehoben
Angesichts des bisherigen Geschäftsverlaufs, der über den zu Geschäftsjahresbeginn getroffenen Erwartungen liegt, sowie des aktuellen Marktausblicks hatte Hella bereits am 7. Dezember 2020 den Unternehmensausblick für das laufende Geschäftsjahr 2020/2021 (1. Juni 2020 bis 31. Mai 2021) angehoben. So erwartet das Unternehmen nunmehr einen währungs- und portfoliobereinigten Umsatz in der Bandbreite von rund 6,1 bis 6,6 Milliarden Euro (bisher: 5,6 bis 6,1 Milliarden Euro) sowie eine bereinigte Ebit-Marge in der Bandbreite von rund 6,0 bis 8,0 % (bisher: 4,0 bis 6,0 %). Hinzu kommt der erwartete Ertrag von in etwa 100 Millionen Euro vor Steuern aus dem im September eingeleiteten Verkauf des Kamerasoftwaregeschäfts an die Car.Software Org von Volkswagen. Der Unternehmensausblick beruht auf der Annahme, dass es zu keinen wesentlichen Auswirkungen auf das Hella-Geschäft infolge möglicher Werksschließungen durch länger anhaltende Covid-19 Lockdowns kommen wird. Darüber hinaus haben sich die Risiken aus potenziellen Engpässen in den globalen Lieferketten zusätzlich erhöht, insbesondere mit Blick auf die Verfügbarkeit elektronischer Bauteile.
"Zwar schauen wir inzwischen etwas optimistischer in die Zukunft. Dies darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass weiterhin hohe Marktunsicherheiten und Herausforderungen bestehen", betont Dr. Rolf Breidenbach. "So sind die vollständigen Folgen der Corona-Pandemie noch lange nicht absehbar. Wir sehen auch verstärkt Risiken, die aus möglichen Materialengpässen in den globalen Lieferketten resultieren können. Außerdem nehmen Wettbewerbs- und Kostendruck in der Branche weiter zu. Umso wichtiger ist es, dass wir das bereits eingeleitete Programm zur langfristigen Stärkung unserer Wettbewerbsfähigkeit konsequent weiterverfolgen und auf dieser Basis unsere Position als einer der weltweit führenden Automobilzulieferer für die Zukunft nachhaltig absichern."
Weitere Details: Finanzbericht vom 30.11.2020.