Die Beleuchtung wurde von der Ingenieurberatungsfirma Cundall sorgfältig geplant, damit sie die Architektur abrundet und den Patientenfokus unterstreicht. Anstelle der sonst üblichen LED-Panels mit ihrem gleichförmigen und oft stark blendenden Licht setzte Cundall ein System mit Textur, Hierarchie und visuellen Schwerpunkten ein. Das Ziel dabei war die Betonung der Wände statt der Böden und die Vermeidung der typischen Lichtkegel, die einen beim Gang durch die Flure begleiteten.
Blendfreie Leuchten für hohen Sehkomfort
Die linearen Deckeneinbauleuchten aus der Produktfamilie Compar von Erco, mit ihrem markanten, zellartigen Erscheinungsbild sind entscheidende Lichtwerkzeuge in diesem Projekt. Im Vergleich zu den 600x600mm großen Standard-LED-Panels ist die sichtbare Leuchtenöffnung bei Compar (38W) um 93% kleiner, bietet aber den gleichen Lichtstrom. Die Compar-Leuchten in den Fluren sind versetzt angeordnet, so dass Patienten, die durch die Gänge geschoben werden, nicht geblendet werden. Dies ist besonders wichtig, denn ein periodisches Aufblitzen von blendendem Licht ist nicht nur sehr unangenehm, sondern kann bei dafür anfälligen Patienten auch ernsthaftere Reaktionen auslösen.
Ein weiteres durchdachtes Detail der Lichtplanung ist die Verwendung von unterschiedlichen Farbtemperaturen, um eine subtile, visuelle Hierarchie in den einzelnen Bereichen des Gebäudes zu schaffen. Stationen, Untersuchungszimmer und Verkehrszonen sind mit LEDs mit einer kühlen Farbtemperatur von 4.000K ausgestattet, das Restaurant mit warmweißen Lichtquellen mit 3.000K. Ein System aus Erco-Stromschienen und Oseris-Strahlern lässt auf den Tischen Lichtinseln entstehen und schafft eine gemütliche Atmosphäre wie in einem Café.
Einfache, individuelle Lichtsteuerung über Bluetooth
Die Steuerung der Beleuchtung war immer ein wichtiges Thema im Ulster Hospital – Cundall begann bereits 2016, in den ersten Phasen des Designprozesses, mit entsprechenden Überlegungen. Zu dieser Zeit kam mit Bluetooth gerade eine aufregende Technik auf, bei der Leuchten und andere Steuerelemente ein Netzwerk bilden und direkt, das heißt ohne eine zentrale Steuereinheit, und drahtlos miteinander verbunden sind. Erco war eines der ersten Unternehmen, die das Potential dahinter erkannten und deshalb die Bluetooth-Technologie von Casambi in seine eigenentwickelten Betriebsgeräte integrierte.
Ohne zusätzliche Hardware, wie ein zentrales Steuerungssystem, kommunizieren die Leuchten direkt miteinander und mit anderen Geräten, wie Schaltern, Dimmern und Bewegungsmeldern. Dank der Bluetooth-Low-Energy-Technik kann die Beleuchtung außerdem durch ein Smartphone- oder eine Tablet-App gesteuert werden. "Das Projekt war sehr vielseitig, mit vielen verschiedenen Räumlichkeiten und unterschiedlichen Anforderungen,"“ so Lichtplaner Chris McAnearney von Cundall, "deshalb brauchten wir eine Lösung, die einfach zu bedienen ist und die es erlaubt, je nach Kundenwunsch, Anpassungen vorzunehmen."
In den Patientenzimmern gibt es eine Funktion, bei der verschiedene Sensoren Bewegungen außerhalb des Bettes erfassen und die Krankenschwestern alarmieren können. Derartige Projekte erfordern üblicherweise eine strenge Funktionskostenanalyse der zu verwendenden Leuchten und ihrer Eigenschaften. Das Ergebnis beschert dem Kunden jedoch deutliche, langfristige Vorteile – die Gesamtbetriebskosten sind geringer und die Störungen der Patienten, sei es durch Wartungsarbeiten oder durch schlechte Lichtqualität, werden reduziert.
Verbindung zwischen drinnen und draußen
Auch die Außenbereiche wurden vom Designteam sehr gründlich durchdacht. Hier sorgen Pollerleuchten vom Typ Castor für die visuelle Verbindung zwischen drinnen und draußen. Oberste Priorität hatte dabei die Vermeidung von Lichtverschmutzung. Sie wird dadurch erreicht, dass bei Erco-Leuchten kein Lichtaustritt oberhalb der Horizontalebene stattfindet. Die Pollerleuchten leiten Besucher, Mitarbeiter und Patienten sicher über die Wege aus Granitplatten zum Eingang des Gebäudes. Im Innenhof werden Terrassen, Bäume und Blumenkästen von Leuchten der Gecko-Familie illuminiert. Diese erzielen ihre raffinierte Wirkung durch die Kombination besonderer Designdetails wie der leicht konischen Form und nahtloser Übergänge.
Hinter dem kleinen Gehäuse verbergen sich hochkarätige lichttechnische Eigenschaften, zu denen eine hervorragende Abschirmung und eine beinah unsichtbare Lichtquelle gehören. In der Tat finden sich in den Außenraumleuchten die gleichen präzisen Optiken, wie sie Erco in seinen Strahlern für Museen und Kunstgalerien verwendet. Der Leuchtenkopf kann außerdem in jede Richtung geschwenkt und gedreht werden und ermöglicht somit eine exakte Ausrichtung auf die jeweils benötigte Position.