Das Innere des La Mamounia erstrahlt nun heller als je zuvor. Das legendäre Hotel, das Winston Churchill als "den schönsten Ort der Welt" bezeichnete, versteckt sich in einer geheimen Nische eines Innenhofs, der mit Säulen und maurischen Friesen, uralten Olivenbäumen, Rosengärten, Orangenbäumen und tausenden anderen Pflanzenarten geschmückt ist. Das Hotel steht inmitten von 8 Hektar Gärten, die im 18. Jahrhundert als königliches Hochzeitsgeschenk an Prinz Mamoun übergeben wurden. 1923 wurde die Oase in das La Mamounia Hotel umgewandelt, das arabische und andalusische Architektur mit Art-Déco-Einflüssen verbindet. Die in Paris ansässigen Innenarchitekten Jouin Manku, die für die gesamte Renovierung verantwortlich waren, haben sich mit Lasvit zusammengetan, um ihre Ideen mit böhmischer Perfektion zum Leben zu erwecken. Gemeinsam schufen sie zwei Schmuckstücke, die das Teezimmer und das italienische Restaurant im Herzen des Hotelkomplexes schmücken.
Eine Hommage an marokkanische Architektur und europäische Kultur
Die erste der Lichtinstallationen - ein monumentaler Kristalllüster - schmückt das Teezimmer. Er ist fast sechs Meter hoch und drei Meter breit, steht über einem Spiegelbrunnen in der Mitte des Raumes und ist vom Design traditioneller arabischer Teehäuser inspiriert. Der Kronleuchter besteht aus hunderten Glaselementen und ist eine Hommage an die traditionelle marokkanische Architektur. Seine Form spiegelt die Gestalt der marokkanischen Ornamentgewölbe, der sogenannten Muqarnas, wider, die in der arabischen Kultur ein typischer Deckenschmuck sind. Allerdings haben die Designer diese Muqarna auf den Kopf gestellt und ihr ein modernes Erscheinungsbild verpasst. Die Farbe und die Materialien des Kronleuchters vermitteln ein Gefühl von Frische und Helligkeit.
Die zweite Installation befindet sich im wie ein Gewächshaus anmutenden italienischen Restaurant, mit großen Fenstern, die sich zu den üppigen Gärten des Hotels öffnen. Das Interieur ähnelt einer typischen italienischen Trattoria mit modernem Dreh. Direkt über der offenen Küche in der Mitte des Restaurants platziert, verleiht die Installation von Lasvit dem gesamten Innenraum ein luftiges Gefühl und einen Hauch von zeitlosem Design. Die größte Herausforderung bei der Herstellung dieser außergewöhnlichen Installation bestand darin, für die starke Beanspruchung passendes Glas zu produzieren. Das italienische Restaurant im marokkanischen Hotel passt gut zur multikulturellen Philosophie des Hotels. Der Tearaum wiederum ist inspiriert vom französischen Konditor Pierre Hermé, dessen Macarons, aber auch Tees, oft als die besten der Welt gelten.
Kunstwerk in Zeiten von Covid
Beide Installationen wurden von den tschechischen Glaskünstlern nach dem ursprünglichen Entwurf des Studios Jouin Manku geschaffen. Um die Idee mit maximaler Präzision umzusetzen, mussten sie sich ein besonderes Pendel- und Beleuchtungssystem einfallen lassen. "Beide Installationen haben ein ausgeklügeltes System der Innenbeleuchtung. Besonders der Kronleuchter im Teezimmer ist in dieser Hinsicht sehr komplex, da er drei verschiedene Beleuchtungssysteme mit mehreren verschiedenen Glassorten kombiniert. Mit diesem Projekt haben wir wirklich die Grenzen des Lichtdesigns verschoben", sagt Leon Jakimič, der Eigentümer und Präsident von Lasvit.
Das Projekt war umso komplizierter, weil es mitten in der Pandemie entstanden ist. "Wir mussten das ohnehin technisch anspruchsvolle Projekt sowie seine Installation aus der Ferne per Videoanruf koordinieren. Das war eine wirklich große Herausforderung für alle, aber auch eine interessante Erfahrung. Ich bin stolz auf unser Team, denn wir haben das alles sehr gut gemeistert", ergänzt Leon Jakimič.