Mit dem Wandel vom Zentrum der Kohle- und Stahlindustrie hin zur drittgrünsten Stadt Deutschlands und zur Grünen Hauptstadt Europas steht Essen wie kaum eine andere Großstadt für die Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Wandel. Seit mittlerweile drei Jahren kooperiert Remondis nun mit dem Essen Light Festival und hat dafür den "Remondis Light Award“ ausgelobt. Im Fokus steht dabei nachhaltige Lichtkunst, die Essens Anspruch als moderne Großstadt in der Öffentlichkeit stärkt. Dabei geht es auch um Bewusstseinsbildung für Kreislaufwirtschaft, den Stadtraum, Essener Straßenzüge und vergessene Orte.
"Es ist schon erstaunlich, wie sich die Qualität der Bewerbungen von Jahr zu Jahr steigert. Ich war von den Präsentationen begeistert und freue mich sehr, dass wir als Remondis einen so wichtigen Beitrag zum Essen Light Festival beitragen können", sagt Guido Hanning, Geschäftsführer Remondis Region West. EMG-Geschäftsführer Richard Röhrhoff saß ebenfalls in der Jury und kann es kaum erwarten, die Essener Innenstadt wieder leuchten zu sehen: "Wir sind wirklich überwältigt, wie viele Bewerbungen wir in diesem Jahr für das Essen Light Festival bekommen haben. Wir arbeiten im Hintergrund bereits intensiv daran, dass Festival in den nächsten Jahren auf ein neues Niveau zu bringen. Das scheinen auch die Künstlerinnen und Künstler zu spüren."
Der Essener Stadt-Raum wird erlebbar
Die fünf prämierten Installationen sollen zu ästhetischen Emotionen in Verbindung mit einem Stadt-Raum-Erlebnis führen. Licht und Kunst garantieren Emotionen und lösen bei Menschen unterschiedliche Gefühle aus. Emotionen, die jeder Mensch zum Überleben braucht: Hinaus aus dem Alltag, hinein in eine Welt voller Eindrücke, mit Begegnungen, Begeisterung und Momenten von sinnlicher Erfahrung. So werden Stadträume zu Erlebnisräumen.
Die Jury:
- Guido Hanning, Geschäftsführer Remondis Region West
- Richard Röhrhoff, Geschäftsführer EMG – Essen Marketing GmbH
- Amelie Hoff, Abteilungsleiterin Veranstaltungen EMG – Essen Marketing GmbH
- Guido "Quinton" Mehringer, Show-Designer, Düsseldorf
- Christoph Thoma, Dramaturg (Culturelab), Hamburg/Bludenz
Die folgenden vier Gewinner werden vom 1. bis 10. Oktober 2021 in der Essener Innenstadt präsentiert. Das französisch-griechische Künstlerduo gewann bereits im vergangenen Jahr, konnte dann allerdings pandemiebedingt nicht teilnehmen.
Light Fall / Vigas – Leandro Mendes (Brasilien)
Wasser ist eine der wichtigsten Ressourcen unserer Zeit, weltweit! Der brasilianische Künstler Leandro Mendes bringt mit dieser Lichtinstallation die Stärke, aber auch die Schönheit der Natur mitten in den urbanen Raum, einen Wasserfall, der für Leben und Energie steht.
Dieser fünf Meter hohe Wasserfall soll das Bewusstsein für die Bedeutung des Wassers für den Planeten stärken, soll aber auch die Ästhetik des regelmäßigen Fließens für die individuelle Wahrnehmung schärfen: Es entsteht eine einzigartige Erfahrung im Moment des Augenblicks!
The Plastic, we live with / Luzinterruptus (Spanien/International)
Wir leben in einer Zeit der Vermüllung. Plastikmüll überschwemmt die Ozeane, unsere Haushalte, Straßen und Wälder. Diesen Umstand gilt es konsequent zu thematisieren, insbesondere auch in Essen, der "Grünen Hauptstadt Europas". Das Künstlerkollektiv Luzinterruptus widmet sich dem öffentlichen Raum, in dem urbane Interventionen mit Licht als Rohstoff und das Dunkel als Leinwand bespielt werden. "The Plastic, we live with" zeigt augenscheinlich, wie verantwortungslos Menschen Müll produzieren.
Luzinterruptus spricht nicht nur von Recycling, denn das reicht nicht aus. Die Künstlerinnen und Künstler wollen ein Bewusstsein dafür schaffen, dass die Produktion und der Verbrauch von Plastik konsequent reduziert wird, und dass viel mehr auf biologisch abbaubare Materialien gesetzt wird. Das wäre ein wesentlicher Beitrag für einen nachhaltigen Lebensraum!
Mammas Onica (Italien)
Die Auseinandersetzung mit Abfall, mit Müll, wird immer wichtiger, geht es doch darum, dass wir ressourcenschonend mit unserem Planeten umgehen. Wie schaffen wir es den eigenen, recycelten Materialien neues Leben einzuhauchen und diesen einen kreativen Nutzen zu geben? Das italienische Künstlerkollektiv Mammas Onica schafft kreativen Raum, bindet interessierte Menschen aus Essen und der Region ein, zu experimentieren und Abfall in ein neues Licht zu stellen.
Stopmotion2videomapping ist eine analoge und digitale Animation, aber auch Video-Kunst, die Produktion von synthetischen Soundtracks, Projektionen und Lichtshows und steht für einen nachhaltigen Umgang mit Dingen des Lebens, die jeder Mensch produziert: Müll!
Green Marvelous Opulence / Maro Avrabou und Dimitri Xenakis (Griechenland/Frankreich)
Technische Innovationen haben zweifellos viele Probleme in unserer Welt gelöst, sie haben Fortschritt und Zukunft möglich gemacht. Die Landwirtschaft ist beispielsweise so fortschrittlich geworden, dass sie Leben in der Wüste möglich macht und dauerhaft Produkte in unsere Regale spült. Aber verwandelt nicht die kontinuierliche Produktion den Lebensorganismus in standardisierte Serienprodukte?
Mit dieser Installation wird das Zusammenspiel von technischem Fortschritt und nachhaltiger Gesellschaftsentwicklung zum Ausdruck gebracht. Das Essen Light Festival will damit auch Reflexionsräume anbieten, welche sich mit dem schonenden Umgang von Natur und Umwelt auseinandersetzen, plakativ dargestellt in Plastik-Taschen auf Supermarkt-Kisten.
Greenhouse Effect / Maro Avrabou und Dimitri Xenakis (Griechenland/Frankreich)
Die Landschaft fällt in das Auto ein, so wie es das Auto mit der Landschaft getan hat und vermutlich auch in den kommenden Generationen tun wird. Nur wie korrespondiert das mit der vielschichtigen Diskussion über den Klimawandel, den CO₂-Ausstoß, schlicht, den zukunftsweisenden und enkelgerechten Umgang mit unserem Planeten? Im Radio hören wir ständig Werbespots über neue Autos und über deren Klimaanlagen, andererseits aber auch immer wieder aufreibende Nachrichten über den Treibhauseffekt oder die Erderwärmung.
Die beiden Künstler gestalten den Innenraum eines Fahrzeugs mit künstlichen Pflanzen und fluoreszierendem Licht. Wenn heute von Nachhaltigkeit im Kontext der Zukunft der Automobilindustrie gesprochen wird, dann gilt es definitiv einen Diskurs über alternative Antriebe sowie den konsequenten Ausbau des öffentlichen Verkehrs zu führen. Denn nur so können wir nachhaltige Effekte für die Reduktion von Treibhausgasen und dem CO₂-Ausstoß erzielen. Mit dem "Greenhouse Effect" soll Raum für Reflexion über Mobilität geschaffen werden.