Herausforderungen an die Planung
Die Veranstalter erwarteten eine optimale Ausleuchtung bei einer möglichst naturschonenden Umsetzung. Den unterschiedlichen Anforderungen mit einer umweltverträglichen Lösung gerecht zu werden, war das oberste Ziel der Lichtexperten. Die Beleuchtung während der kurzen Zeitspanne des Weltcups wurde für die hohen Anforderungen der TV-Übertragung hinsichtlich vertikaler Beleuchtungsstärken, Gleichmäßigkeit, Lichtfarben, Blendung für Sportler, Zuschauer und Kameras, optimiert.
Nach dem Wettbewerb bietet die Anlage eine schonende Minimalbeleuchtung mit warmer Lichtfarbe. Mit dem Ende der Wintersaison wurde die Anlage rückgebaut und wird in der kommenden Saison wieder aufgebaut.
Licht für den Weltcup
Das Beleuchtungskonzept wurde, in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten, vom Ingenieurbüro für Lichttechnik Peter Samt geplant. Das Konzept ist darauf ausgelegt alle Vorgaben zu erfüllen ohne diese zu überschreiten um die Umwelt bestmöglich zu schützen. Peter Samt arbeitet mit innovativen und wirtschaftlichen Lösungen, die aktiv zur Ressourcenschonung und zum Umweltschutz beitragen um die Emissions- und Immissionsbelastungen möglichst niedrig zu halten.
Der Flutlichtstrahler Altis von Thorn wurde dabei für die Umsetzung des Projekts ausgewählt. Die patentierte Optik gewährleistet die für TV-Übertragungen notwendige vertikale Beleuchtungsstärken von mindestens 1.200 lx und erfüllt die hohen Anforderungen an die vertikale und kamerabezogene Gleichmäßigkeit.
Die Lichtlösung
Entlang der 375m langen Piste wurden insgesamt zwölf Masten (sechs Stück auf jeder Seite) mit 22m Höhe in einem Abstand von 60 Meter längs und 50 Meter quer zueinander positioniert. Pro Mast kommen 17 Altis-Fluter mit symmetrischer und asymmetrischer Lichtverteilung in 5.700K und 3.000K zum Einsatz. Sie sind so platziert und ausgerichtet, dass die speziellen Optiken auftretendes Streulicht auf das Mindestmaß reduzieren.
Es werden die Anforderungen der Europäischen Norm EN 12193 "Sportstättenbeleuchtung" und der ÖNORM O 1052 "Lichtimmissionen – Messung und Beurteilung" (Beleuchtung Publikumslauf) sowie das Pflichtenheft des ORF erfüllt. Die Normen und Richtlinien enthalten Angaben zur Blendungsbegrenzung und zur Lichtverschmutzung, berücksichtigen aber auch, dass die Anlagen selbst bei schlechten Sichtverhältnissen, wie Nebel oder Schneefall, genutzt werden können. Dabei müssen aufgrund des stark reflektierenden Schnees ausreichende Leuchtdichten bei verhältnismäßig geringen horizontalen Beleuchtungsstärken erreicht werden.
Für eine Full-HD-TV-taugliche Lichtlösung werden vertikale Beleuchtungsstärken von mindestens 1.200 lx, gemessen aus Kamerarichtung sowie eine gleichmäßige Lichtverteilung im gesamten Aufnahmebereich benötigt. Die flickerfreie Beleuchtung mit Altis stellt, selbst bei Superzeitlupe, eine gleichbleibende Helligkeit in der Aufnahme sicher. Das ist die besondere Qualität eines für die Sportanwendung entwickelten Hochleistungsstrahlers und damit schafft Thorn optimale Sichtbedingungen für die Rennläufer und das Fernsehpublikum.
Bei der Positionierung der Leuchten wurde die optimale Balance zwischen Mastanzahl und Lichtpunkthöhe ermittelt um die normgerechte Beleuchtung sicherzustellen. Die individuelle Situation vor Ort erfordert eine fachgerechte Einstellung der Flutlichtanlage. Der Steilhang hat eine Neigung von bis zu 27° und die Piste besitzt Geländekanten, die mit spektakulären Sprüngen bewältigt werden. All diese Hangeigenschaften erfordern eine perfekt eingerichtete Beleuchtung.
Für den Weltcup wurden zusätzlich im Zielberiech temporär auf zwei Gerüsttürmen jeweils acht symmetrische Altis-Strahler montiert. Bei der Neigung der Leuchten wurde berücksichtigt, die im Ziel einfahrenden Skirennläufer keinesfalls zu blenden.
Außerhalb der Weltcup-Rennen wird die Piste als Trainingsstätte für den Skinachwuchs und als Ausbildungsplatz für Skilehrer und -trainer genutzt. Hierfür werden pro Mast lediglich vier der Fluter mit warmweißem Licht (3.000K) eingeschaltet und individuell auf Minimalniveau gedimmt. Außerdem ist die Piste ideale Trainingsstätte für Flutlichtrennen unter Wettkampfbedingungen für den internationalen Leistungssport.
Das richtige Licht zur richtigen Zeit
Die Lichtsteuerung Litecom von Zumtobel ermöglicht es die Anlage per Knopfdruck auf das passende Lichtniveau für Publikumsskilauf, Nachwuchstraining und Wettkampf (FIS Weltcup) einzuschalten.
Die Bedienung ist komfortabel mit einer intuitiven App via Smartphone oder Tablet möglich und unterstützt so den nachhaltigen Umgang mit Licht in Außenbereichen, sodass das richtige Licht zur richtigen Zeit eingesetzt wird.
Licht, das die Umwelt respektiert
Eine der Herausforderungen der Beleuchtung der Skipiste bestand darin, eine möglichst umweltschonende und energiesparende Lichtlösung zu schaffen, die allen Anforderungen entspricht: flimmerfrei und kameratauglich, beste Sehverhältnisse für die Live-Übertragung und faire Wettkampfbedingungen für die Sportlerinnen und Sportler. Außerdem sollte die Anlage so steuerbar sein, dass die Flutlichtanlage immer in der benötigten Leistungsstufe genutzt wird. Alle diese Anforderungen wurden mit der installierten Lösung umgesetzt.