"Licht ist Soziologie, Licht ist Politik."
So umschreibt Mischa Kuball selbst seinen Ansatz in der Ausstellung Referenzräume, die noch bis zum 24.04.22 im Museum Morsbroich zu sehen ist. In einer Zeit, die im privaten wie im politischen Raum zunehmend von sogenannten "alternativen Wahrheiten" durchsetzt ist, verknüpfen sich mit seinen künstlerischen Interventionen und ihrem Erkenntnispotential zentrale Sinnfragen.
Primär mittels Licht verschiedenster Wellenbereiche erforscht Mischa Kuball mit Installationen, Performances, Fotografien und Projektionen architektonische Räume und deren soziale und politische Diskurse. Dabei reflektiert er – im doppelten Sinne – die unterschiedlichen Dimensionen von kulturellen und historischen Strukturen. Er versteht sich als ein in unterschiedlichen Medien und Räumen arbeitender Konzeptkünstler.
In seinen ortsspezifischen, gesellschaftspolitisch motivierten Projekten (Werkreihe public preposition) untersucht Mischa Kuball öffentliche Räume, stellt unsere Wahrnehmung von scheinbar vertrauten Umgebungen in Frage und schafft Momente der Irritation.
Für Leverkusen_transfer legte er in einer Phase der kontroversen Hinterfragung von Museum Morsbroich den Grundriss des ersten Ausstellungsraums vor das Leverkusener Rathaus, so dass man diesen dort begehen, als Ort für Aufführungen oder als Raum der Reflexion nutzen konnte.
Seit 2007 hat Mischa Kuball (geb. 1959 in Düsseldorf, lebt in Düsseldorf) die einzige Professur in Deutschland für public art / Kunst im öffentlichen Raum an der Kölner KHM Kunsthochschule für Medien inne und ist zudem assoziierter Professor für Medienkunst an der Hochschule für Gestaltung / ZKM, Karlsruhe.
Das Ausstellungs- und Publikationsprojekt
Mischa Kuballs Referenzräume wurde vom Kunstmuseum Wolfsburg initiiert und in Kooperation mit dem Leverkusener Museum Morsbroich realisiert. Das in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler vorbereitete Projekt wird großzügig vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein- Westfalen und von der Kunststiftung NRW gefördert.
Neben dem Hauptgebäude ist eine Bühne im Parkraum entstanden, unterlegt von einer eigenen Soundkulisse, die dazu einlädt, sich selbst als Performer einzubringen und die Parkbühne zu bespielen.
Die Park Stage ist Teil der seit 2009 entwickelten Werkreihe public preposition, mit der Mischa Kuball öffentliche Räume untersucht. Mischa Kuball hat die Park Stage als dauerhaftes Werk für den Skulpturenpark des Museums konzipiert.