Smarte Technologien ermöglichen auch im hohen Alter selbstbestimmtes und komfortables Wohnen. Das Stichwort heißt hier AAL (Ambient Assisted Living: "Alltagstaugliche Assistenzlösungen für ein selbstbestimmtes Leben"), und man versteht darunter verschiedene Systeme, Produkte oder Dienstleistungen, die ältere oder kranke Personen oder Menschen mit Behinderung im Alltag unterstützen und das Leben für sie leichter und barrierefrei machen. Basis für die smarten AAL- Technologien ist eine gut durchdachte Elektroinstallationen.
Vernetzung erleichtert Alltag
Individuell aufeinander abgestimmte Smart-Home-Systeme können verschiedene Funktionen im Haushalt miteinander vernetzen und somit den Alltag erleichtern. Besonders wichtig für das selbstbestimmte Leben von Senioren in gewohnter Umgebung ist die Möglichkeit, Beleuchtung, Heizung und Elektrogeräte jederzeit ohne fremde Hilfe oder beim Verlassen von Haus oder Wohnung so einfach wie möglich zu regulieren. Die Bedienung der smarten Vernetzung erfolgt je nach persönlicher Vorliebe und körperlicher Verfassung per Fernbedienung, Wanddisplay, Tablet oder Smartphone, Sprach- oder Gestensteuerung.
"Die bei AAL gemäß DIN 18040-2 verwendeten Techniken und Technologien sind auf den Menschen ausgerichtet und integrieren sich in sein direktes Lebensumfeld. Die Spezialisten der E-Handwerke kennen sich mit den Normen und Vorschriften bestens aus und können die Situation vor Ort analysieren, um individuelle Lösungen anzubieten", erklärt Habermehl vom ZVEH. Häufig genannte Anwendungsbeispiele finden sich im Bereich der Sicherheit oder der Energieeffizienz. Dazu zählen die automatische Überwachung und Abschaltung des Herdes bei Nutzungsunterbrechung oder Abwesenheit, vorbeugende Maßnahmen zum Schutz vor Einbruch sowie eine an die Gewohnheiten des Nutzers angepasste Raumtemperatursteuerung. Auch der Start in den Tag fällt leichter, wenn sich Rollläden automatisch öffnen.
Bedarfsgerechte Sicherheit in jeder Situation
Bei AAL-gerechten Elektroinstallationen stehen die individuellen Bedürfnisse im Vordergrund der Anwendung. Vor allem, wenn es um die Sicherheit des jeweiligen Haushalts geht. Häufig ist das Hörvermögen älterer Menschen eingeschränkt, sodass sie im Falle eines auslösenden Alarms warnende Tonsignale nicht wahrnehmen. Beispielsweise lassen sich Rauchwarnmelder alternativ mit einem visuellen Alarmsystem verbinden, das mit Lichtsignalen und Blitzen den Bewohner im Gefahrenfall schnellstmöglich warnt. Ist auch das Sehvermögen verringert, machen spezielle Vibrationskissen auf Gefahrensituationen aufmerksam. Neben der Sicherheit im Haushalt sollte auch der Schutz vor Einbrechern bei AAL- Elektroinstallationen Berücksichtigung finden. Hier bietet eine Kombination aus elektronischer Alarmanlage und mechanischer Absicherung von Fenstern und Türen mit modernen elektronischen Zylindern ein hohes Maß an Sicherheit. Dabei lassen sich Türen nur per PIN, Fingerabdruck-Scan oder Gesichtserkennung öffnen. Eine Alarmzentrale mit extra großen Tasten erleichtert eine seniorengerechte Bedienung, alternativ ist auch die unkomplizierte Steuerung per Fernbedienung oder App auf dem Smartphone bzw. Tablet möglich.
Frühzeitige Planung für langfristigen Wohngenuss
Vor allem profitieren Senioren oder körperlich eingeschränkte Menschen vom Lebenskomfort durch AAL-Installationen, insbesondere, wenn sie diese Systeme frühzeitig in ihren Alltag integrieren. Schließlich bedarf es speziell bei diesen Gruppierungen einer gewissen Vorlaufszeit, um neue Abläufe in die geregelte Routine einzuführen. Die frühzeitige Anschaffung von Smart-Home-Systemen bringt stets hohen Mehrwert, denn im Ernstfall veranlassen automatische Notruftasten einen sofortigen Hilferuf an vorher definierte Kontakte wie Nachbarn oder Verwandte. Zum Einsatz kommen können auch Sensorfußböden und ein "Inaktivitätsmonitoring" das einen Hilferuf sendet, wenn sich eine Person untypisch lange ohne Bewegung an einem Ort in der Wohnung aufhält.
"Wer sich mit der Integration von AAL-Elektroinstallationen auseinandersetzen möchte, sollte vorab die aktuellen Fördermöglichkeiten prüfen und sich von einem Elektroinnungsfachbetrieb individuell beraten lassen", rät Andreas Habermehl vom ZVEH. Das Bundesbauministerium und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördern Investitionen in Einbruchsschutz und Barrierefreiheit in den eigenen vier Wänden. Die Installation der elektronischen Lösungen sollte ebenfalls von einem qualifizierten Fachbetrieb durchgeführt werden, zu finden unter www.elektrobetrieb-finden.de.