"Mehrfachsteckdosen und Verlängerungskabel sind immer nur Notlösungen. Sie stellen vor allem bei älteren Häusern ein Sicherheitsrisiko dar, da deren Elektroinstallation nicht auf die nötige Stromlast ausgelegt ist", erklärt André Klauke von der Initiative Elektro+. "Bei einem Neubau oder einer umfassenden Sanierung sollten die Verantwortlichen vorausschauend planen und die Zahl der Steckdosen den individuellen Nutzungsgewohnheiten anpassen. Praktisch sind dabei Steckdosen mit Zusatzfunktionen – sie bringen Mehrwert ganz konkret und auch im übertragenen Sinne, nämlich mehr Flexibilität, Mobilität und Sicherheit."
USB-Steckplätze für mehr Flexibilität
In den meisten Haushalten gehören Smartphones und auch Tablets zum Alltag – eines dieser Geräte hat immer Ladebedarf. Sinnvoll ist es, wenn einige Steckdosen mit USB- Steckplätzen ausgerüstet sind. In diese Steckdosen sind neben der handelsüblichen Schuko-Stromversorgung ein oder zwei USB-Anschlüsse in die Abdeckung integriert. So lassen sich aus einer einzigen Steckdose heraus zum Beispiel die Schreibtischlampe, das Handy und der Tablet-Akku mit Strom versorgen. Separate Stromadapter für Ladekabel sind dann Geschichte. Manche Modelle verfügen sogar über zwei verschiedene USB- Anschlüsse: einen USB-A-Anschluss für ältere und einen USB-C-Anschluss für neuere mobile Geräte. Eine Alternative sind Steckdosen mit reiner USB-Spannungsversorgung; sie verfügen in der Regel auch über eine Schnellladefunktion.
Aufputzsteckdose fürs E-Bike
In der Garage, im Keller oder im Außenbereich sind Aufputzsteckdosen eine gute Lösung. Sie sollten spritzwassergeschützt sowie witterungs- und UV-beständig sein. Mittlerweile gibt es beispielsweise auch zum Laden von E-Bikes, Pedelecs oder E-Scooter sichere, speziell gekennzeichnete SCHUKO-Steckdosen mit Klappdeckel zum Schutz vor Staub und Schmutz. Damit Unbefugte keinen Zugriff haben, sind einige dieser Steckdosen für den Außenbereich mit einem Sicherheitsschloss ausgestattet.
Extras bringen extra Sicherheit
Ein helfendes Licht ins Dunkel bringen Steckdosen mit LED-Orientierungsleuchte. Deren kleines, indirektes Licht macht es nachts sicherer, im Haus oder in der Wohnung unterwegs zu sein – nicht nur für Kinder und ältere Menschen. Egal, ob ein Besuch im Elternschlafzimmer nach einem schlechten Traum oder der nächtliche Gang zur Toilette: Der Weg ist gut zu erkennen, ohne dass die volle Beleuchtung eingeschaltet werden muss. Für erhöhten Berührungsschutz sorgen spezielle Steckdosen mit integriertem Verschluss. Er ist Teil der Steckdosenabdeckung und bleibt so lange verschlossen, bis ein Stecker ordnungsgemäß eingeführt wird. So kann eine unsachgemäße Nutzung – wie etwa das Einführen anderer Gegenstände anstelle des Steckers – verhindert werden und die Gefahr von Stromunfällen im Haushalt sinkt.
Besonders sicher sind Steckdosen mit integriertem Fehlerstrom-(FI)- Schutzschalter. In der Küche oder im Badezimmer schützen sie vor Unfällen durch eine feuchte Umgebung. Der Vorteil eines in die Steckdose integrierten FI-Schalters: Er nimmt im Bruchteil einer Sekunde nur die jeweilige Steckdose vom Strom und nicht den gesamten Stromkreis; Kühlschrank oder Beleuchtung bleiben angeschaltet.
Nur Qualitätsprodukte kaufen
Doch egal, ob mit Zusatzfunktion oder als einfache Schuko-Steckdose: "Achten Sie beim Kauf auf Qualität", rät André Klauke. Bei jedem Steckvorgang wird die Dose mechanisch belastet, es ist daher wichtig, dass sie über ein stabiles Innenleben, über hochwertige Federn und Kontakte verfügt.
Die Broschüre "Raumplaner" der Initiative Elektro+ gibt Tipps zum Ausstattungsumfang der elektrischen Anlage bei Neubau oder Grundsanierung.