Im gleichen Zeitraum stiegen die Auftragseingänge im Bereich der ZVEI-Mitglieder um 9,8 %. Zudem haben sich die Lieferketten zuletzt wieder stabilisiert, sind aber noch nicht so verlässlich wie vor Corona.
"Der Aufschwung steht allerdings mit der Verschärfung der Energiekrise mittlerweile stark unter Druck. Es deutet sich ein Auftragsrückgang zum Jahresende an, da Investoren zurückhaltender agieren und die Baukonjunktur abflacht."
Dr. Jürgen Waldorf, Geschäftsführer des ZVEI-Fachverbands Licht
Letzteres spüren auch die Hersteller von Elektroinstallationssystemen im Neubausegment. Die Branche war aber insgesamt deutlich besser durch die Pandemiejahre gekommen: Nach plus vier % im Jahr 2020 schloss sie 2021 mit plus zwölf % ab. Für das erste Halbjahr 2022 konnte, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, ein Wachstum von 9,5 % erzielt werden. Aktuell treibt vor allem die hohe Nachfrage nach Photovoltaik, Wärmepumpen und Wallboxen für Bestandsgebäude den Markt. Denn beim Einbau dieser Technologien sind immer auch elektrotechnische Umfeldbedingungen wie Schutztechnik, Kabelführung, Zählerschrank oder Installationsmaterialien nötig.
"Auch im Bereich Elektroinstallationssysteme ist ein Abflachen der Nachfrage im Neubau wahrzunehmen. Insgesamt ist es schwer zu sagen, ob diese nur vorübergehend ist oder ob sich der Trend verstetigt. Der mittel- bis langfristige Ausblick für die Branche ist aber positiv – denn ohne Elektrifizierung lassen sich die Energie-, Verkehrs- und Gebäudewende nicht realisieren."
Klaus Jung, Geschäftsführer ZVEI-Fachverband Elektroinstallationssysteme
Auch die Lichthersteller erwarten positive Impulse aus dem Bereich Sanierung: Moderne LED-Beleuchtungssysteme können Energieverbrauch und damit auch Kosten um bis zu 80 % senken. Hinzu kommt das Ausphasen der Leuchtstofflampe ab 2023. Hier besteht Handlungsbedarf für die Betreiber solcher Beleuchtungsanlagen.