Ziel des Umbaus war es einerseits, den Mitarbeitern nachhaltig ein ideales Arbeitsumfeld zu bieten. Andererseits sollte auch die Energieeffizienz erhöht werden. Über rund vier Wochen hinweg fanden daher in der ZMW im Mai und Juni 2022 Baumaßnahmen statt.
"Wenn der Betrieb in einem sensiblen Bereich trotz größerer Umbaumaßnahmen weiterlaufen muss, sprechen Experten gern von einer 'Operation am offenen Herzen'. Bei der Renovierung unserer ZMW passt eher der Vergleich mit einer Operation am offenen Gehirn – laufen hier doch alle Signale zusammen, um die reibungslose Produktion im gesamten Werk zu steuern", sagt Projektleiter Paul Seggering, der bei H&R für Elektrotechnik und Engineering zuständig ist: "Wir mussten die Neugestaltung dringend in Angriff nehmen, damit die Lichtverhältnisse zukünftig nicht nur den Arbeitsstättenrichtlinien bzw. DGUV-Vorschriften etc. genügen, sondern den Mitarbeitern trotz des fehlenden Tageslichts ein Arbeitsumfeld schaffen, das ihnen eine möglichst angenehme Atmosphäre bereitet. Und auf lange Sicht schont die neue, effizientere Beleuchtungsanlage mit den LEDs sowohl die Augen als auch den Stromverbrauch!"
Höchste Konzentration rund um die Uhr
Vier bis fünf Personen besetzen die Leitstände und Konsolen der ZMW rund um die Uhr. Selbst auf den ersten Blick kleine Energieeinsparungen wirken sich daher auf Dauer erheblich auf die Betriebskosten und den Klimaschutz aus. Deshalb spielen LEDs in dem neuen Lichtkonzept eine wichtige Rolle. Sie verbrauchen deutlich weniger Strom und strahlen weniger Wärme ab als die zuvor eingesetzten Leuchtmittel – was zugleich den Klimatisierungsaufwand reduziert. Durch das Dimmen der LEDs wird im Arbeitsalltag zusätzlich Strom eingespart.
Die Firma Emslicht aus Geeste-Dalum hat die H&R-Gruppe hierbei beraten, die Lichtberechnungen durchgeführt und grundlegende Entwürfe erstellt. "Unsere Tätigkeit betraf in erster Linie die Deckenkonstruktion, die in Teilbereichen des Obergeschosses noch aus dem Jahre 1985 stammt. Neu installiert wurde eine sogenannte Lichtvoute, die die Decke wie ein Kranz umläuft, ein warmes Licht abstrahlt und bei Bedarf leicht zu dimmen ist. Pendelleuchten illuminieren die Plätze an den Leitständen, und Deckenstrahler sorgen für bestmögliche Sicht an den seitlichen Arbeitskonsolen", erläutert Emslicht-Projektleiter Nikolaj Sinner das Konzept.
Wolkenhimmel und virtuelle Sonne
Ein echtes Glanzlicht in dem neu ausgeleuchteten Kontrollraum ist die dreiteilige Wolkendecke. Paul Seggering von H&R hatte eine ähnliche Lösung, die dafür sorgte, einen Raum ohne Fenster mit "gefühltem" Tageslicht zu versehen, bereits in einem anderen Werk gesehen. Emslicht griff den Wunsch auf und konstruierte die Wolkendecke aus bedruckten Acrylglasplatten, die von LED-Platinen hinterleuchtet sind. Diese Elemente können mit der Farbtemperatur "Tageslicht-Weiß" das natürliche Licht nachempfinden. Der Effekt dieser "Fenster in den Himmel" wird durch die versetzte Platzierung der Sonnen auf den Platten zusätzlich verstärkt.
Möchte die Besetzung beispielsweise während der Nachtschicht auf die Wolkendecke verzichten, um den Tagesrhythmus nicht zu stören, kann diese auch einfach ausgeschaltet werden. Überhaupt: Alle Beleuchtungselemente von der Lichtvoute über die Pendelleuchten und die Deckenstrahler an jeder einzelnen Konsole bis zur Wolkendecke lassen sich unabhängig voneinander steuern bzw. dimmen.
Gutes Arbeitsklima auch dank optimierter Lüftung
Parallel zu den Arbeiten an der Beleuchtung wurde auch die Lüftung und Klimatisierung optimiert. Die alten Drallauslässe wurden entfernt und eine neue Raumdurchströmung installiert, was für die Beschäftigten vor allem weniger Zugluft bedeutet. Dies fördert das Wohlbefinden am Arbeitsplatz zusätzlich.
"Ein besonderes Dankeschön richten wir an die beteiligten Firmen, die uns bei der Umgestaltung der ZMW perfekt unterstützt und für einen zügigen Ablauf gesorgt haben. Während dieser Zeit waren gewisse Beeinträchtigungen für unsere Mitarbeiter zwar unumgänglich, aber durch eine gute Abstimmung und Rücksichtnahme auf allen Seiten funktionierte die ZMW jederzeit tadellos", betont Paul Seggering.