"Nutzerinnen und Nutzer wünschen sich Smart-Home-Produkte, die sich intuitiv bedienen lassen und dabei möglichst viele Funktionen sowie eine hohe Leistungsstärke bieten. Zudem sollen die Geräte nicht nur in einem speziellen Smart-Home-System funktionieren, sondern in verschiedenen Systemen miteinander kommunizieren können. MATTER harmonisiert die unterschiedlichen technischen und rechtlichen länderspezifischen Besonderheiten in einem standardisierten Protokoll."
Lourens Koopmans, Senior-Experte für Wireless Technologien bei TÜV Rheinland
Bessere Produkte dank einheitlicher internationaler Standards
Im Ergebnis haben Matter-zertifizierte Produkte eine verbesserte Konnektivität und Interoperabilität – unabhängig von Marke oder Plattform. Darüber hinaus stellen spezielle Technikstandards einen deutlich effizienteren und damit stromsparenderen Gerätebetrieb sicher. Matter funktioniert über Ethernet, Wi-Fi und Thread und verwendet Bluetooth-Low-Energy für die Verbindung von Geräten. Auch beim Thema Datenschutz sollen es Matter-1.0-zertifizierte Geräte künftig leichter haben.
5-Jahres-Prognose: Hälfte aller Geräte nach Matter-Standard
Nach Schätzungen des Technologieunternehmens ABI Research wird in den kommenden fünf Jahren mehr als die Hälfte aller Smart-Home-Geräte mit Matter-Unterstützung ausgeliefert. Der TÜV Rheinland verfügt über vier von weltweit 18 Laboren, in denen Hersteller ab sofort sowohl neue als auch bestehende Smart-Home-Produkte auf Matter-1.0-Kriterien wie Konnektivität, Performanz und Interoperabilität testen lassen können. "Wir kennen die unterschiedlichen Bedingungen, technischen Standards und Zertifizierungen von mehr als 180 Ländern", so Koopmans weiter. "Unsere Experten führen verschiedenste Tests durch und prüfen Konformitäts- sowie Dokumentationsvorschriften der jeweiligen Region. So gelingt Herstellern der Markteintritt schneller und sicherer."
Der TÜV Rheinland bietet die Prüfung und Zertifizierung nach Matter 1.0 seinen Kunden weltweit über eines der vier von der CSA autorisierten Labore in Lund (Schweden), Seoul (Südkorea), Yokohama (Japan) und Shenzhen (China) an.
Zum Hintergrund
Mehr als 18 Milliarden Smart-Home-Geräte sind weltweit im Einsatz. Bis zum Jahr 2027 sollen es nach Schätzungen von Experten bereits 27 Milliarden sein: Von der smarten Glühlampe über intelligente Staubsauger bis hin zu Parkplatzüberwachung für Kommunen. Doch genauso vielseitig wie ihre Einsatzbereiche sind auch die nationalen Anforderungen und Vorschriften zu Smart-Home. Die Folge: Hersteller oder Händler sehen sich mit Einfuhr- und Absatzschwierigkeiten konfrontiert – Verbraucher mit entsprechenden Leistungseinbußen bei Geräten.
Mit Matter 1.0 hat das Projektkonsortium Connectivity Standards Alliance’s (CSA) mit insgesamt mehr als 550 beteiligten und international agierenden Technologieunternehmen jetzt ein Protokoll entwickelt, das standardisierte, länderübergreifende Anforderungen und Rahmenbedingungen für Smart-Home- Produkte definiert.