[update vom 14.03.23: Häfele mit voller Schlagzahl und stärkeren Systemen zurück]
Rund fünf Wochen nach dem Cyberangriff auf die internationale Häfele Gruppe hat das Unternehmen beide Versandzentren in Deutschland wieder zu großen Teilen in Betrieb genommen. Der Häfele Online-Shop ist bereits seit letzter Woche wieder live, sodass Kunden wie gewohnt auf sämtlichen Kanälen bestellen können. "Wir arbeiten zwar in einigen Bereichen noch mit Einschränkungen, aber die wesentliche Leistungsfähigkeit ist wiederhergestellt. Mit den erreichten Fortschritten sind wir sehr zufrieden", zieht CEO Gregor Riekena ein erstes Zwischenfazit.
[update vom 27.02.23: Häfele deutschlandweit lieferfähig]
Seit heute ist auch die Auslieferung aus Nagold erneut angelaufen. Damit können ab sofort auch die Kunden aus den fünf südlichen, dem Versandzentrum Nagold zugeordneten Bundesländern wieder bestellen. Bestellungen werden weiterhin nur telefonisch und per E-Mail angenommen.
Sobald alle neu aufgenommenen Prozesse stabil laufen, folgt der nächste Schritt: die Live-Schaltung des Online-Shops.
[Erstbericht vom 22.02.23]
Bestell- und Lieferfähigkeit wiederhergestellt
Seit dieser Woche können Partner von Häfele aus elf Bundesländern ihre Bestellungen in einem ersten Schritt wieder telefonisch und per E-Mail tätigen. Die für den Bestell- und Lieferprozess erforderlichen Systeme sind eingerichtet und die Auslieferung der Ware aus dem Versandzentrum Hannover hat begonnen. Auch die Produktion in den Werken der Häfele-Gruppe ist erneut angelaufen. Die Annahme und Auslieferung von Bestellungen aus den restlichen Bundesländern, die dem Versandzentrum Nagold zugeordnet sind, wird zeitnah nachgezogen. Bereits am Montag hat die Auslieferung erster offener Bestellungen, die vor dem 2. Februar eingegangen waren, deutschlandweit begonnen.
"Dass nun wieder die ersten Paletten und Kartons unser Versandzentrum verlassen, ist ein tolles Gefühl für alle Beteiligten. Die enormen Anstrengungen der letzten Wochen haben sich gelohnt. Wir sind sehr froh, unseren Partnern wieder zur Verfügung zu stehen. Der Hochlauf erfolgt schrittweise, um größtmögliche Stabilität zu gewährleisten. Für die temporären Einschränkungen bitten wir um Verständnis."
Gregor Riekena, CEO von Häfele
Investition in neue IT-Sicherheitsarchitektur
Als eine der Konsequenzen aus dem Cyberangriff hat Häfele die Entscheidung getroffen, intensiv zu investieren und eine komplett neue IT-Sicherheitsarchitektur aufzubauen. Diese erstreckt sich über alle Komponenten der Systemlandschaft: von komplett neuen Firewalls zum Schutz der zentralen Datenbanken, über stark gesicherte und gekapselte Netzwerke zur kontrollierten Durchleitung der globalen Datenströme, bis hin zu neuesten Virenschutzprogrammen für die gesamten Endgeräte wie Laptops, Scanner etc. Gregor Riekena: "Das Thema Cyber-Security hatte bei uns bereits einen hohen Stellenwert. Zugleich zeigt sich, dass niemand zu 100 % vor solch krimineller Energie geschützt ist. Mit dem Ziel, künftige IT-Risiken zu minimieren, verstärken wir unsere Sicherheitsvorkehrungen nun nochmals und nutzen dafür jeweils die beste am Markt verfügbare Technologie."
Blick nach vorne richten
Auch wenn die vollständige Aufarbeitung des Vorfalls noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, richtet Gregor Riekena den Blick nach vorn: "Den wichtigsten Meilenstein, nämlich die Belieferung unserer Kunden mit Ware wieder aufnehmen zu können, haben wir erreicht. Ich bin froh, dass wir unsere Kräfte nun wieder auf die Zusammenarbeit mit unseren Partnern konzentrieren können." Stehen doch nicht nur Fachmessen wie die Euroshop, BAU oder interzum an, sondern auch die Feier des 100jährigen Bestehens von Häfele.