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Herzlichen Glückwunsch zum 80. Geburtstag

Auf den Spuren von James Turrell im Alpenraum

James Turrell A chapel for Luke and his scribe Lucius the Cyrene im Diözesanmuseum Freising
A chapel for Luke and his scribe Lucius the Cyrene
(Bild: Diözesanmuseum Freising)

James Turrell erschafft seit den 1960er Jahren immersive Kunst: In seinen Installationen und Bauwerken wird Licht zu einer körperlichen Erfahrung. Turrells Kunstwerke widersetzen sich der schnellen Konsumierbarkeit, sie umgeben die Besucher und verändern die Wahrnehmung des Lichts, lösen die Raumgrenzen auf und malen den Himmel in neuen Farben. Das architektonische Gesamtkonzept ist immer auch von der Umgebung seiner Lichträume beeinflusst, indem sowohl Sichtachsen als auch astronomische Berechnungen eine wesentliche Rolle in der Raumgestaltung spielen. Anhänger seiner Kunst finden im Alpenraum drei unterschiedliche Werke, durch die James Turrells Rolle als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler deutlich wird: Die Ganzfeld-Lichtinstallationen "A chapel for Luke and his scribe Lucius the Cyrene“ im Diözesanmuseum Freising, der Shallow-Space "Umbra" in den Swarovski Kristallwelten Wattens und der Skyspace in Lech am Arlberg laden zu spektakulären Lichterlebnissen ein.

Diözesanmuseum Freising

In der Hauskapelle des ehemaligen Freisinger Knabenseminars installierte James Turrell eine raumübergreifende Lichtinstallation in Form eines sogenannten Ganzfeldes. Mit Betreten des Werkes erlebt man das Phänomen des vollkommenen Verlusts der Tiefenwahrnehmung. Architektonisch liegt die Lichtinstallation auf einer Blickachse mit dem Freisinger Lukasbild. Die bedeutendste byzantinische Ikone in der Sammlung des Diözesanmuseums Freiburg verleiht dem Werk auch seinen Namen: "A chapel for Luke and his scribe Lucius the Cyrene“.

James Turrell A chapel for Luke and his scribe Lucius the Cyrene im Diözesanmuseum Freising
A chapel for Luke and his scribe Lucius the Cyrene
(Bild: Diözesanmuseum Freising)

Direktor Dr. Christoph Kürzeder: "Das Ganzfeld ist für das Museum ein großes Geschenk. James Turrell hat im früheren Gottesdienstraum des Hauses, in der Kapelle, einen Raum geschaffen, der unsere Besucher fasziniert und berührt zugleich. Der hohe, zentrale Raum, einst Mittelpunkt des Hauses, Ort des Gebets und der inneren Einkehr, ist durch die Lichtinstallation wieder zum Herz des Gebäudes geworden. Der Titel 'A chapel for Luke and his scribe Lucius the Cyrene' ist nicht nur Erinnerung an das Vergangene, sondern vor allem Ausdruck der Haltung des Künstlers zu seinem Werk. Die neue Kapelle entfaltet ihr Licht nicht nur innerhalb des Gebäudes, sondern es strahlt über das Museum hinaus. In der Dunkelheit leuchtet das Licht durch die Eingangstüre bis auf den Vorplatz, überwindet Grenzen, weckt Gefühle und setzt Gedanken frei. Damit verbindet sich das Ganzfeld vollkommen selbstverständlich mit der Architektur und der Sammlung des Museums."

James Turrell
James Turrell vor "seinem" Roden Crater
(Bild: Florian Holzherr)

Swarovski Kristallwelten

Die Effekte der Lichtbrechung durch den Kristall und die daraus resultierenden Spektralfarben faszinieren die Besucher der Swarovski Kristallwelten seit der Eröffnung im Jahr 1995. James Turrells Shallow-Space "Umbra" fügt den Wunderkammern in den Swarovski Kristallwelten, die auch Werke von Yayoi Kusama und Lee Bul ausstellen, eine leuchtende Facette hinzu.

James Turrell Swarovski Kristallwelten Umbra
Umbra
(Bild: Swarovski Kristallwelten)

"Umbra" ist das Licht, das sich im sanften Schatten widerspiegelt. Wie bei einer Mondfinsternis wird das Licht zu einer weichen, erfüllenden Reflexion. Schon lange war James Turrell auf ihrer Wunschliste, wie Kuratorin Carla Rumler erklärt: "Turrells Verständnis für das Licht und die Verwendung in seiner essenziellsten Form verwandeln es für die Betrachter zu einem immersiven Erlebnis. Wer es wagt, der Kraft des Lichts gegenüber offen zu sein, wird Umbra körperlich und emotional erfahren.“

James Turrell Swarovski Kristallwelten Umbra
Umbra
(Bild: Turrell Swarovski Kristallwelten)

Skyspace-Lech

Eine permanente Installation, die Kunst und Natur in Beziehung setzt, war die Mission des Kunstvereins Horizon Field in Vorarlberg. Bei einem persönlichen Besuch wählte James Turrell für seinen Skyspace einen charaktervollen Hügel im Ortsteil Oberlech, inmitten der eindrucksvollen alpinen Kulisse des Arlbergs. Der unterirdische Raum aus schwarzem Granit, der durch einen Tunnel erschlossen wird und eine elliptische Öffnung zum Himmel aufweist, ist bereits tagsüber ein meditatives Erlebnis.

 

Skyspace-Lech von James Turrell
Skyspace-Lech
(Bild: Florian Holzherr)

Die ganze Lichtmagie dieses "Lichtraumes am Berg" erschließt sich den Besuchern bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang: Durch die von James Turrell komponierten Lichtprogramme in Verbindung mit dem natürlichen Himmel, eröffnet der Künstler den Betrachtern ein Seherlebnis, das sie die Funktionsweise ihrer Wahrnehmung erfahren lässt. Otto Huber, Vereinsobmann Horizon Field, nennt den Skyspace-Lech "ein einzigartiges Wahrnehmungserlebnis, voller Ästhetik und konzeptioneller Klarheit."

Details zum Skyspace-Lech auf highlight-web.de vom 22.09.2018:
https://www.highlight-web.de/5321/turrell-realisiert-skyspace-in-lech-mit-lichtloesung-von-zumtobel/

Skyspace-Lech von James Turrell
Skyspace-Lech
(Bild: Florian Holzherr)
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