Mit seinem Debut in der Kunstszene startet Christof Babinsky prominent in der Ausstellung "Time Space Existence" des European Cultural Center im Rahmen der Architekturbiennale Venedig. Ein passender Anlass, denn die Ausstellung thematisiert NFTs und die Dokumentation ihrer Herstellungsprozesse.
Themen, die Babinsky schon seit Langem interessieren. Bereits während seines Studiums "Nachhaltigkeit und Systemmanagement" im Jahr 2008 experimentierte er über das Medium Fotografie an der Schnittstelle von neuen Technologien und traditioneller Kunst. Mit der Blockchain und NFTs erweiterten sich die Chancen einmal mehr – auch wenn Christof Babinsky den Boom der NFT-Kunst kritisch betrachtet: "Der NFT-Hype ist tot, die Technologie bleibt bestehen."
Technologie und ihre Möglichkeiten sind es, die ihn antreiben, sei es als Unternehmer, Künstler oder Inspirator für Architekturlösungen. Auch sein Werk für die Biennale spielt mit diesen Themen: Mit Chaos//Loop 2023, so der Titel der zehn NFT-Exponate, nutzt er das Medium Digitalkamera für nicht vorhersehbare Chaos-Kreationen. Dafür richtet er eine Kamera auf den eigenen Bildschirm und erzeugt so eine visuelle Rückkopplungsschleife. Ein Loop, der durch verschiedene Motive – etwa Bilder anderer Künstler oder die Flamme eines Feuerzeugs – gespeist wird.
Das Resultat sind chaotische und zugleich hypnotische Muster, die autonom entstehen und sich zu einem künstlerischen Werk verdichten, welches Babinsky durch sorgfältige Analyse auswählt. Physische Objekte leben durch die Verwendung einer Digitalkamera im Rückkoppelungsprinzip als Bewegtbild weiter. Ein faszinierendes Spiel zwischen digitalen und analogen Welten mit dem Ziel, das Unbekannte in der Kunst zu finden.
Innovative LED-Technologie
Als "Leinwand" für die NFT-Kunstwerke dient dabei eine Innovation des Unternehmers Christof Babinsky: das "Digital Wallpaper" bei dem sich Wandflächen mittels LED-Technologie mit unterschiedlichen Motiven bespielen lassen. So entstehen hochwertige architektonische Oberflächen, die die Präsentation von Kunst und digitalen Inhalten als integralen Bestandteil der Innen- und Außenarchitektur ermöglichen.
"Was wir machen, ist im Grundsatz einfach: Wir nutzen LEDs so, wie sie normalerweise in Werbemitteln eingesetzt werden", erklärt der Künstler-Unternehmer Christof Babinsky. "Wir haben diese innovative Idee zunächst im Sportbereich eingesetzt. Dort kann ein Hallenboden zum Beispiel per Knopfdruck vom Handball- zum Volleyballfeld umfunktioniert werden. Dann wurde uns bewusst, dass der Anwendungsbereich deutlich größer ist."
Babinsky und seinem Team geht es darum, Raumerlebnisse zu gestalten. Architektur- und Designschaffende können so das menschliche Bedürfnis nach Abwechslung befriedigen und Räume multifunktional bespielen. Ebenfalls ist es möglich, Interaktion oder Emotion zu fördern. Die Glasfläche lässt sich vielseitig einsetzen, denn sie ist sowohl kratzfest, pflegeleicht und robust als auch reflexionsfrei. "Außerdem ist sie mattiert", erläutert Christof Babinsky. "Die betrachtende Person sieht also nie eine einzelne LED, sondern immer ein gesamtes Bild. Die Glasoberfläche, die von hinten durch Lichtpunkte illuminiert wird, wirkt dadurch wie eine Leinwand. Das auf dieser digitalen Projektionsfläche entstandene Bild kann dabei je nach gewähltem Pixelabstand detaillierter oder gröber sein."
Einsetzbar in Architektur und Kunst: Digital Wallpaper
Die Anwendungsbereiche für die Technologie sind breit gefächert: Im Restaurant könnte man jeden Tag das Flair einer anderen Stadt genießen, einen Abend unter dem Pariser Eiffelturm, den nächsten in der kalifornischen Sonne – obwohl das Restaurant am selben Ort verbleibt. Dient das Digital Wallpaper als interaktive Commercial-Fläche, könnten Pop-up-Stores jede Woche das Angebot wechseln – ganz ohne Umbau. Auch Arbeitsumgebungen können mittels dieser Technologie freundlich gestaltet werden.
Die Museumspädagogik kann die Innovation ebenso bereichern wie Shopping Malls, Bahnhöfe und Flughäfen. Mit Chaos//Loop 2023 erweitert Christof Babinsky das Einsatzspektrum einmal mehr und verbindet technische Innovation an der Schnittstelle von Architektur und Design mit seiner künstlerischen Vision. Auf der Architekturbiennale wird dieser radikale Schritt zum ersten Mal für ein größeres Publikum im Palazzo Mora zu sehen sein. Vertreten wird Christof Babinsky durch die auf digitale Kunst spezialisierte Galerie Xcircle.