Das märchenhafte Schloss Neuschwanstein, Architektur gewordene Fantasie des Bayernkönigs Ludwig II., ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Deutschlands. Mit 706.000 Besuchern war es auch im Jahr 2022 wieder der absolute Magnet unter den Sehenswürdigkeiten der Bayerischen Schlösserverwaltung, die insgesamt von mehr als 3,5 Millionen Menschen besucht wurden.
Die neue Beleuchtung des Schlosses muss sich in der heutigen Zeit ungleich strengeren Bewertungskriterien stellen als einst ihre Vorgängeranlage aus den 1980ern. Ressourcenschonung, Insektenfreundlichkeit, Streulichtarmut: Unter all diesen Aspekten stellt sie einen enormen Fortschritt dar. Aber vor allem bietet die vom Ingenieurbüro Bamberger aus Pfünz geplante Beleuchtung statt eines amorphen, gelblichen Lichtkleckses in der Gebirgslandschaft jetzt ein differenziertes, plastisches und kontrastreiches Bild des Schlosses bei Dunkelheit.
Schloss Neuschwanstein: Präzision, Effizienz und Reichweite
Möglich wird das nicht zuletzt durch LED-Scheinwerfer von WE-EF, die der Planer Walter Bamberger nicht überall im Projekt einsetzte – aber immer dort, wo es ganz besonders auf Präzision, Effizienz und Reichweite ankam. Die Scheinwerfer der FLC200-Serie sind rund um das Schloss an Masten montiert und überbrücken Distanzen von bis zu 140 Metern: "Da entscheidet die Qualität der LED-Optiken", erklärt Bamberger: "Nur so lassen sich zum Beispiel Turmspitzen exakt anstrahlen, ohne dass das Licht daneben geht." Entsprechend kommen in den Scheinwerfern hauptsächlich die extrem engstrahlenden [EE] Lichtverteilungen zum Einsatz. Die einheitlich mit LEDs mit 4.000 Kelvin Farbtemperatur ausgestatteten Scheinwerfer lassen sich zudem über Dali-Schnittstellen individuell steuern.
Das nutzte Bamberger für einen besonderen dynamischen Lichteffekt. Spät am Abend wird das Licht nicht einfach ausgeknipst, sondern "das Schloss legt sich schlafen," so der Lichtplaner: Die verschiedenen Fassadenbereiche werden separat heruntergedimmt, sodass sich im Zeitverlauf immer neue Bilder ergeben. Mit besonderen Lichtszenen werden außerdem Geburts- und Todestag von König Ludwig II. gewürdigt. Die steuer- und programmierbare Beleuchtung würde es gegebenenfalls auch erlauben, beispielsweise temporäre Sonderregelungen zur Energieeinsparung zu erfüllen.
Basilika Saint-Sernin, Toulouse: Mit Gobos streulichtfrei beleuchten
Digitale Konnektivität kombiniert mit hochpräziser Lichttechnik sind also Grundanforderungen an zukunftsorientierte Lichtlösungen, die Werkzeuge wie die WE-EF LED-Scheinwerfer FLC240 oder FLC260 am Schloss Neuschwanstein selbstverständlich erfüllen. In einem weiteren Projekt kommt darüber hinaus eine spezielle Beleuchtungstechnik zum Einsatz, für die WE-EF ein ungewöhnlich umfangreiches Programm an Instrumenten anbietet: Die randscharfe Projektion mit Gobo-Schablonen.
Auch bei der Basilika Saint-Sernin in Toulouse steht der historische Rang als Unesco-Weltkulturerbe außer Zweifel und rechtfertigt es, das fast tausend Jahre alte Baudenkmal durch eine respektvolle Beleuchtung aus der Umgebung herauszuheben. Die Lichtplaner von Les Eclairagistes Associés aus Lyon realisierten eine zeitgemäße, Dark-Sky gerechte Inszenierung der Kirche. Dafür setzten sie Projektoren vom Typ FLC230 LED [GP] ein, also leistungsfähige LED-Goboprojektoren. Mit ihrem präzisen Linsensystem lassen sich Gobo-Schablonen – in diesem Fall die perspektivisch angepassten Konturen des Glockenturms – exakt und streulichtfrei wie ein Dia auf die Zielfläche projizieren. ETC130-GB Bodeneinbauleuchten komplettieren das Lichtkonzept. Sie sind entlang des Kirchenschiffs positioniert und lassen sich mit ihrer Gimbal-Mechanik exakt ausrichten, sodass auch hier kein unnötiges Licht an der Fassade vorbei in den Nachthimmel gelangt.
Diese beiden Projekte zeigen einerseits, wie bedeutsam die nächtliche Beleuchtung herausragender Bauten als Identität und Gemeinschaft stiftendes Element ist – und andererseits, wie WE-EF Produktlösungen zum Schutz des Nachthimmels ermöglichen: Nachhaltige, energieeffiziente Beleuchtung mit Respekt für die Nacht und die Natur.