"Ich habe mich schon immer für den Begriff der Zeit interessiert. Es ist etwas, das wir abstrakt sehen, und ich denke, dass unser Verhältnis zur Zeit mit unserem Verhältnis zu Gefühlen zu tun hat. Wir haben sehr unterschiedliche Werkzeuge, um die Zeit zu messen, sei es eine Uhr oder ein Kalender. Im Zeitalter von Smartphones ist es vielleicht auch eine Sammlung von Fotos, die wir anhäufen, um uns an einen bestimmten Moment zu erinnern. So dachte ich, eine schöne Art, die Geschichte zu erzählen, wäre, diese 24 Objekte als etwas zu betrachten, das in mir Erinnerungen hervorruft, aber auch bei jemand anders, der keine persönliche Verbindung dazu hat, bestimmte Emotionen auslösen könnte."
Frida Escobedo, Architektin und Gestalterin des diesjährigen Geschäftsberichts der Zumtobel Group
Ein besonderer Aspekt in der Entstehung des "Book of Hours" für Frida Escobedo die Zusammenarbeit mit ihren beiden Schwestern – María Gómez de León als Dichterin und Ana Gómez de León, die fotografierte: "Nein, man könnte meinen, aber wir stammen nicht aus einer Künstlerfamilie. Ich denke, es hat mit Neugier zu tun. Vielleicht teilen wir alle diese Neugier für Schönheit und Sprache. Denn unweigerlich haben die Berufe, die wir gewählt haben, mit Sprache und dem Umgang mit Menschen zu tun." Zudem erzählt sie im zehnten und aktuellen Podcast, wie sich die Anforderungen von Kunden mit ihrem persönlichen Ausdruck in der Architektur vereinen lassen und von ihren Inspirationsquellen und ihrem kreativen Prozess:
Ich denke, Architektur hat die Fähigkeit, Geschichten zu erzählen. So wird sie selbst zu einem Porträt einer bestimmten Zeit und eines bestimmten Beziehungsgeflechts in der Art und Weise, wie sich die Menschen im ihrem Raum verhalten. Hinzu kommt eine weitere narrative Ebene, die die Sichtweise des Architekten und seiner Erfahrungen einbringt.
Frida Escobedo
Ausstellung im Zumtobel Group Lichtforum Dornbirn
Das Gespräch schließt mit einer Beschreibung der kontextuellen und von Frida Escobedo konzipierten Ausstellung im Dornbirner Lichtforum der Zumtobel Group, die einzigartige Perspektiven auf die im Geschäftsbericht dargestellten Sammelobjekte – gezeigt unter verschiedenen Lichtstimmungen – bietet. Die Ausstellung ist noch bis Ende März 2024 zu sehen.