Aus alten Wurzeln

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Auf der 19 Hektar großen Rebfläche wird eine breite Palette angebaut: Rund zwei Drittel der Anbaufläche sind den Weißweinsorten Rivaner, Riesling, grauer und weißer Burgunder, Silvaner, Scheurebe und Sauvignon blanc vorbehalten. Dornfelder, Spätburgunder, Portugieser und Merlot sind die Rotweine des in den 20er-Jahren gegründeten Familienbetriebes. Zurzeit beträgt die Jahresproduktion 30.000 Flaschen.

In einem zwischenzeitlich als Lager genutzten, alten Feuerwehrgerätehaus wurde die neue  Vinothek des Weingutes in Gundheim eingerichtet. Die markante Bruchsteinwand des Bestandes wurde von der Architektin Christiane Jeromin erhalten. Durch die enge innerörtliche Situation des Gebäudes war es zudem wichtig, für eine passende Belichtung zu sorgen.

Gelöst wurde die Aufgabe mit einem möbelartigen Einbau, der durch seinen trendigen Retrolook zwar die Entstehungszeit bewusst hervorhebt, dabei aber nicht stehen bleibt, sondern erwarten lässt, auch in vielen Jahren noch als ebenso ambitionierte wie angemessene Lösung zu gelten.
Licht aus Kreisen
Großzügig gekehlt sind die Übergänge zu Decke und Boden. Beleuchtungsmulden in der Decke und in der Wandverkleidung zur Straße, ein Fenster – ausgeschnitten aus dem alten Feuerwehrtor –, die Weinpräsentationsnischen an der Stirnseite des Raumes, die neue Eingangstür der Vinothek und die Sockelzone der in die Wandverkleidung integrierten Sitzbank: Überall bindet das Kreismotiv, mindestens aber der Kreisausschnitt formal die unterschiedlichen Elemente und Funktionen zu einem einheitlichen, in sich geschlossenen Ganzen zusammen. So wird mit gleicher Formensprache auch ermöglicht, natürliches und künstliches Licht zu nutzen.

Die Kreisausschnitte für die Beleuchtungsmulden sind jeweils mit Lichtleisten von Ludwig Leuchten hinterleuchtet, bestückt mit T5-Lampen. Durch die zurückgesetzten Einbauten war es möglich, mit normalen Lichtleisten zu arbeiten, da genügend Abstand für eine gleichmäßige Lichtwirkung vorhanden ist.

Von der alten Bruchsteinwand rückt das Möbel respektvoll ab. Betont wird diese Fuge zwischen Alt und Neu noch mithilfe der Beleuchtung. Auch hier werden wieder Lichtleis-ten von Ludwig Leuchten verwendet. Weitere Akzente auf der Bruchsteinmauer werden mit Halogen-Niedervoltstrahlern gesetzt (Matrix von Prolicht). Über der organisch in den Einbau eingefügten Küche sind ebenfalls Niedervoltstrahler von Prolicht platziert.

Das Projekt wurde von Architektin Christiane Jeromin zusammen mit der Lichtplanerin Andrea Nusser geplant und von der Architektenkammer Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Für das Weingut Georg Julius ist die neue Vinothek ein Symbol, das den modernen Ansatz eines qualitätsbewussten Winzers mit der langen Tradition des Weingutes nach außen bringt.
Fotos: Matthias Weil
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