Auf dem ehemaligen Deutsche-Bank-Areal im Frankfurter Bankenviertel entstehen derzeit vier ikonische Hochhäuser mit bis zu 233 Meter Höhe. Mit Four Frankfurt, einem Projekt der Groß & Partner Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH, erhält die Main-Metropole ein neues, innerstädtisches Quartier für gemischte Nutzung, welches das vormals abgeschottete Areal öffnen und revitalisieren wird. Das Konzept stellt die Menschen und ihre Bedürfnisse in den Vordergrund, was sich im Design der Gebäude, den öffentlichen Bereichen, der Nutzungsmischung und der Beleuchtung ausdrückt. Zwei der Türme sind für Büros eingeplant, die beiden anderen Türme für Wohnraum und ein Hotel. Hinzu kommen Flächen für Gastronomie und Einzelhandel.
Durch die besondere Lage inmitten der Skyline und angrenzend an die Einkaufs- und Flanierzonen der Innenstadt soll das multifunktionale Quartier eine neue Nachbarschaft für Frankfurt schaffen. Das Lichtkonzept unterstützt Wahrnehmungsprozesse, bietet Orientierung und schafft die jeweils passende Atmosphäre für die multifunktionale Nutzung. Seit 2019 laufen die Bauarbeiten auf der größten Baustelle der Stadt. Zumtobel ist als Lichtpartner mit an Bord und bringt seine Expertise für komplexe Großprojekte und das Entwickeln von projektspezifischen Sonder-Lichtlösungen ein.
Bürobeleuchtung stellt Menschen in den Mittelpunkt
In den zwei Bürotürmen liegt der Fokus des Lichtkonzeptes darauf, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mittels flexibler Beleuchtungsszenarien bestmöglich bei ihrer Tätigkeit zu unterstützen. Die von Zumtobel für das Projekt entwickelte LED-Bandrasterleuchte bietet mit tunable-white-Technologie die Möglichkeit, die Farbtemperatur und die Lichtintensität anzupassen. Je nach Tageszeit, Tätigkeit und individuellen Bedürfnissen lässt sich so die passende Lichtstimmung schaffen. Rund 15.000 dieser Leuchten werden die hochwertigen Bürobereiche beleuchten.
Lichtinstallationen im Einklang mit den Elementen Luft und Wasser
"Die vier Türme des Projektes wurden konzeptionell den vier Elementen zugeordnet. 'Luft' und 'Wasser' sind die prägenden Elemente der beiden kommerziell genutzten Türme. Daher haben wir auch in der Lichtplanung diese Vorgaben aufgenommen und versucht umzusetzen", erklärt Lichtplaner Wilfried Kramb, A.g Licht.
Die Attribute "luftig und spielerisch" bestimmen das Bild des Foyers im Bauteil 1. Hier wurden von a.g Licht zusammen mit Unstudio für die kleineren Foyers hinterleuchtete Lamellendecken entwickelt, um eine Leichtigkeit, ähnlich einer Wolke, zu visualisieren. Im großen Foyer wird mit dem "Sternenhimmel", einer freien Verteilung von kleinen Downlights, die zudem dynamisch in Gruppen geregelt werden können, eine charakteristische Eingangssituation geschaffen.
"Fließend und dynamisch" war das Leitmotiv im Bauteil 4. Hier wird die Eingangshalle mit unterschiedlichen Höhen durch einen von A.g Licht und Unstudio entwickelten Licht-Wasserfall geprägt, der die Besucherinnen und Besucher fließend von der Fassade bis hin zu den Aufzügen begleitet. Auch hier passt eine dynamische Steuerung die Lichtfarbe und -intensität des 23 Meter langen Wasserfalls entsprechend dem Tagesverlauf an. Projektspezifische Sonderleuchten ordnen sich subtil dem "Sternenhimmel" und dem Licht-Wasserfall unter. Die inszenierten Gesamtkompositionen brillieren – und nicht die einzelne Leuchte.
Fassadenbeleuchtung unterstreicht architektonischen Entwurf
Mit Four Frankfurt entsteht ein neues, prägendes Ensemble in Frankfurt. Ben van Berkel, Gründer und leitender Architekt von Unstudio, sagt über das Projekt: "Die unterschiedliche Ausrichtung und Höhe der vier Türme schafft Variationen innerhalb der Skyline, zusammen mit subtilen Knicken und Verschiebungen in den einzelnen Gebäuden erzeugen wir dynamische räumliche und visuelle Beziehungen zwischen den vier Türmen."
Die von Zumtobel mit dem Lichtplanungsbüro Bartenbach entwickelte lineare Fassadenleuchte folgt auf einer Länge von 2.000 Metern den vertikalen Linien und unterstreicht damit das essenzielle Gestaltungselement der Architekten von Unstudio, die die Realisierung des Projektes in Arbeitsgemeinschaft mit HPP Architekten betreuen. Die acht Zentimeter breite Leuchte ist in zwei Lichtfarben ausgeführt, die beide separat steuerbar sind. So kann sie bei Dunkelheit an der Außenfassade ein sanft dynamisches Licht entwickeln. Tagsüber bleibt sie dank der exakt an das Glas angepassten Farbgebung unsichtbar. In unterschiedlichen Längen ausgeführt, passt sich die Leuchte den Geschosshöhen an. Mit abgeschrägten Stirnteilen in diversen Varianten wird den Knicken und Verschiebungen der Fassaden Rechnung getragen.