In Stegen, nördlich von Kirchzarten, hat das als Pater Middendorf-Haus bekannte Kollegiengebäude aus dem Jahr 1954 eine umfassende Modernisierung zum Schülerhaus erfahren. Der fünfgeschossige Westbau mit L-förmigem Grundriss wurde einst von der Ordensgemeinschaft der Herz-Jesu-Priester als Schule und Internat errichtet und steht heute zusammen mit dem denkmalgeschützten Schloss und einem Kirchenanbau unter Ensembleschutz.
"Besonders wichtig waren der Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg als Auftraggeber die Themen Nachhaltigkeit und Bewahren durch Verwendung der wertvollen historischen Bausubstanz und Wahrung der dorfbildprägenden Erscheinung, sowie historisch durch die Namensgebung des Gebäudes, in Gedenken an den Schulgründer Pater Heinrich Middendorf", erkläret das Architekturbüro Möhrle + Möhrle aus Freiburg.
Nachhaltige Sanierung für bessere Lernumgebung
Im Mittelpunkt der Modernisierung des denkmalgeschützten Gebäudes standen neben der energetischen Sanierung auch die Anpassung der Raumstruktur an zeitgemäße Bedürfnisse, Barrierefreiheit auf allen Ebenen, ein neues Rettungswegekonzept und die Schaffung optimaler Lernumgebungen.
Die Fassade wurde mit einem Wärmedämmverbundsystem aus Mineralwolle versehen. In diese Dämmebene wurden neue Holz-Alu- Fenster mit Dreifachverglasung so eingebaut, dass die Kunststeinlaibungen in den Obergeschossen erhalten werden konnten. Das Dach erhielt eine moderne Dämmung aus Zellulose und Holzfaserdämmplatten. In diesem Zuge ersetzte man die Gauben im Dachgeschoss durch teilweise vorgefertigte Flachdachgauben, die durch eine geringere Brüstungshöhe auch größere Fenster erhielten.
Zur Verbesserung der Lernbedingungen wurden die Klassenräume vergrößert und mit neuen, größeren Fenstern ausgestattet. Im Erdgeschoss zog man die Fenster bis zum Boden, so dass die Räume deutlich mehr Tageslicht erhalten. Aus diesem Grund, aber auch wegen der strategisch besseren Lage im Gebäude, befinden sich der Speisesaal und die Küche nun im Erdgeschoss und nicht mehr im Untergeschoss. Nach den durchgeführten umfangreichen Umbauten und der energetischen Modernisierung erreicht das Gebäude unter Effizienzhaus- 70-Standard.
Modifizierte Lichtlösungen
Die Leuchtenmanufaktur Luxwerk trägt im Rahmen des Sanierungsprojekts mit modernen LED-Leuchten in unterschiedlichen Formen und Ausführungen zur Verbesserung der Lern- und Arbeitsumgebung bei und bereichert die Räume mit einem harmonischen Lichtkonzept. Mit maßgeschneiderten Projektlösungen, darunter Pendel-, Anbau- und Einbauleuchten, geht Luxwerk auf die spezifischen Anforderungen der Schule ein und integriert Lichtdesign so, dass Atmosphäre und Funktionalität optimal miteinander verbunden werden.
So schaffen in den Klassenräumen Lichtlinien der Serie X.wise und runde L.encore Deckenleuchten eine optimale Ausleuchtung zum konzentrierten Arbeiten, während in den Treppenhäusern LED-Bänder die Treppenläufe nachzeichnen und die Wände aufhellen.
Das Kolleg Sankt Sebastian zeigt, wie eine nachhaltige Altbaumodernisierung gleichzeitig die historische Integrität bewahren und zeitgemäße Standards erfüllen sowie moderne, lichtdurchflutete Lernräume schaffen kann.