Deren Praxistauglichkeit für optische Bauteile hat nun BWF Profiles, ein Produzent hochwertiger Kunststoffprofile für die Beleuchtungsindustrie, mit einer Optik für den Leuchtenhersteller Ridi unter Beweis gestellt: BWF Profiles produziert mit Plexiglas pro Terra M5 ein Lichtband für eine Konzeptstudie für das Lichtband Linia Evo, das auf der Light + Building 2024 als Beispiel für Nachhaltigkeit präsentiert wurde.
Nachhaltige Formmasse mit Rezyklat
"Unsere Formmasse Plexiglas pro Terra M5 enthält bis zu 30 % mechanisch recyceltes PMMA aus postindustriellen Quellen, das kontrolliert mit neuem Plexiglas vermischt wird. Dies reduziert den CO₂-Fußabdruck des Materials um 30 % im Vergleich zu Neuware“, erklärt Christian Bitsch, technischer Berater im Geschäftsbereich Formmassen der Röhm GmbH.
Entscheidung für die Kreislaufwirtschaft
Sowohl die Leuchtenhersteller als auch deren Zulieferer sind bestrebt, umwelt- und klimafreundlich zu produzieren, denn Nachhaltigkeit ist längst eine Marktanforderung. "Bei BWF Profiles verursachen allein die verarbeiteten Materialien rund 80 % des CO₂-Fußabdrucks", sagt Nico Sonntag, Materialentwickler bei BWF Profiles. Deshalb legt das Unternehmen großen Wert darauf, ressourcenschonende Werkstoffe einzusetzen und sparsam damit umzugehen. Zum Beispiel, indem beim Anfahrprozess des Extruders möglichst wenig Material verschwendet wird und Produktionsreste direkt in den internen Verwertungskreislauf zurückgeführt werden.
Florian Bisle, Leiter des Bereichs Innovation und Entwicklung bei BWF Profiles, ergänzt: "Wir hatten mögliche Ansätze zur nachhaltigen Herstellung von Leuchtenabdeckungen diskutiert. Die Möglichkeit, massenbilanziertes Material zu beziehen, verwarfen wir zugunsten einer Lösung, die auf unmittelbarer Kreislaufwirtschaft basiert. Dazu testeten wir verschiedene Recompounds." Damit sind in diesem Fall wiederaufbereitete Werkstoffe mit postindustriellem Rezyklat gemeint.
Plexiglas pro Terra M5 überzeugte mit optischer Reinheit
"Die Voraussetzung war, dass wir für die Optiken ein Rezyklat ohne Einschlüsse oder störende schwarze Punkte erhalten. Plexiglas pro Terra M5 hat uns mit seiner hohen Reinheit überzeugt", sagt Bisle. Der hochwertige Kunststoff PMMA bietet hervorragende Voraussetzungen für die Kreislaufwirtschaft, weil er mit nahezu gleichbleibenden Materialeigenschaften vollständig und mehrmals recycelt werden kann. Auch die außerordentlichen optischen Eigenschaften bleiben dabei erhalten.
"Wir brauchen einen verlässlichen Partner, der gleichbleibend hohe Qualität gewährleisten kann. In dieser Hinsicht sind wir bei Röhm gut aufgehoben", sagt Bisle. "Uns verbindet eine langjährige Partnerschaft. BWF Profiles war vor vielen Jahrzehnten das erste Unternehmen, das Plexiglas-Formmassen in der Extrusion verarbeitet hat. Daher sind wir auch jetzt gerne Vorreiter für neue Projekte mit dem neuen, nachhaltigen Produkttypen.“
Coextrudiertes Profil mit maßgeschneiderten Eigenschaften
Die Optik der Konzeptstudie für das Lichtband von Ridi enthält insgesamt rund 78 % Plexiglas pro Terra M5. Um die von RIDI gewünschten licht- und produkttechnischen Eigenschaften zu erzielen, coextrudiert BWF Profiles das 60 Millimeter breite Profil mit zwei PMMA-Produkten von Röhm: Die mittig angeordnete TIR-Linse besteht vollständig aus Plexiglas proTerra M5. Wie andere glasklare Plexiglas-Formmassen verfügt es über eine außergewöhnlich hohe Lichttransmission, nahezu ohne Absorption von sichtbarem Licht im Material. Der Profilboden sowie Stege, die die Platine halten, und die seitlichen Schnapphaken müssen stärkeren mechanischen Beanspruchungen standhalten. Deshalb wird für diese Bereiche Plexiglas Resist mit höherer Schlagzähigkeit beigemischt.
Starke Partnerschaft für innovative, nachhaltige Lichttechnik
Die optische Qualität überzeugte auch den Geschäftsführer der Ridi Leuchten GmbH, Manfred Diez, und den Produktmanager Edwin Baran: "Die Optik mit Rezyklatanteil erfüllt unseren hohen Qualitätsanspruch für eine nachhaltige Beleuchtungslösung. In der Zusammenarbeit mit BWF Profiles haben wir immer den Anspruch, möglichst nachhaltig und energieeffizient zu produzieren. Schon bei den ersten Gesprächen achten wir darauf, Produkte zu entwerfen, die den Anforderungen der Kreislaufwirtschaft entsprechen."