Der Umsatzanstieg um mehr als 70 % basiert auf dem Wegfall der coronabedingten Beschränkungen sowie dem turnusgemäß starken ungeraden Veranstaltungsjahr. Während die Koelnmesse erstmals 2019 einen Umsatz jenseits der 400 Millionen-€-Grenze erreichte, waren die Umsätze 2020 auf 94,3 Millionen € eingebrochen und erholten sich in den Folgejahren nur langsam auf zunächst 134,2 Millionen € (2021) und 240 Millionen € (2022). Im Geschäftsjahr 2023 erhöhte sich der Konzernumsatz auf vorläufig 416 Millionen €.
"Die Gesellschafter haben die Koelnmesse während der schwierigen Pandemiejahre unterstützt. Ich war immer überzeugt, dass das Messegeschäft den persönlichen Kontakt braucht. Die Entwicklung der Zahlen bestätigt dies. Ich bin froh, dass die Messe sich so gut von der Krise erholt hat. Dieses erfolgreiche Messejahr verdankt die Koelnmesse auch ihren engagierten Mitarbeitenden", betont Aufsichtsratsvorsitzende und Oberbürgermeisterin Henriette Reker den Anteil der Belegschaft am Unternehmenserfolg. Die Mitarbeiterzahl des Koelnmesse-Konzerns stieg auf durchschnittlich 1.106 im Jahr 2023 (Vorjahr 1.017) und liegt somit höher als noch in den Vor-Coronajahren.
Bundesweit sichert das Kölner Messegeschäft über 18.500 Vollzeit-Arbeitsplätze in Handel, Handwerk, Transport, Logistik, Hotellerie und Gaststättengewerbe. Im Programm der Koelnmesse fanden 2023 weltweit 67 Veranstaltungen statt, an denen über 37.800 ausstellende Unternehmen aus 126 Ländern und mehr als 1,7 Millionen Besucherinnen und Besucher aus 217 Ländern teilnahmen.
"Das Messejahr 2023 hat eindrucksvoll gezeigt: Messen bleiben unverzichtbarer Treiber für die Wirtschaft und sind als Plattform für Innovationsaustausch und wegweisende Ideen unersetzlich", so Gerald Böse. Aktueller denn je seien Messen ein wichtiger Bestandteil für die Herausforderungen der Zukunft und tragen maßgeblich zur Gestaltung einer nachhaltigen Wirtschaft bei. Die für das Gastveranstaltungs-, Kongress- und Eventgeschäft verantwortliche Tochtergesellschaft Koelncongress übertraf mit einem Ergebnis in Höhe von voraussichtlich sieben Millionen € ebenfalls ihre eigenen Ergebniserwartungen für 2023.
International stark aufgestellt
Positiv blickt Gerald Böse auch auf das Auslandsmessegeschäft: "Wir sind im internationalen Neugeschäft so dynamisch wie nie zuvor und haben 2023 gleich vier Premieren gefeiert." Insgesamt fanden 24 Messen der Koelnmesse im Ausland statt. Die im Ausland erwirtschafteten Umsätze beliefen sich 2023 auf 45,2 Mio. Euro. Mit Rückenwind startete die Koelnmesse auch 2024 ins Auslandsmessejahr. Insgesamt sind im laufenden Jahr 27 Messen im Ausland geplant. Mit zehn Tochtergesellschaften im Ausland und einer Unternehmensbeteiligung sowie zahlreichen Repräsentanzen ist die Koelnmesse in über 100 Ländern international strategisch sehr gut positioniert.
Starke Präsenz deutscher Handelsketten auf aktuellen Veranstaltungen
"Die Handbremse des Handels in Richtung Messe hat sich gelöst", freut sich Oliver Frese, COO der Koelnmesse. Besonders erfreulich sei, dass nach einem starken Comeback der ausländischen Aussteller nun auch deutsche Aussteller mit einem Buchungsplus von teilweise 15 bis 30 % zurückkommen. Dieser Aufwärtstrend spiegelt sich auch in der steigenden Zahl der Messebesucherinnen und Besuchern aus Deutschland, bei denen ein Plus von über 20 % zu verzeichnen ist. "Nahezu alle Handelsketten aus Deutschland waren auf den aktuellen Messen in Köln wieder vertreten. Dabei haben viele Händler direkt vor Ort substanzielle Aufträge und Ordervolumina vergeben", berichtet Frese aus Rückmeldungen der ausstellenden Unternehmen.
2024: Mit Rückenwind in ein turnusbedingt schwächeres Jahr
Trotz des Rekordumsatzes im Jahr 2023 bleibt die Koelnmesse nicht unberührt von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie. Die Verluste während dieser Zeit erreichten ebenfalls Rekordhöhen, so dass das Unternehmen noch viele Jahre damit beschäftigt sein wird, sich von diesen finanziellen Rückschlägen zu erholen. So wurden einzelne Maßnahmen des Investitionsprogramms Koelnmesse 3.0 bis in das Jahr 2040 verschoben und hält die Koelnmesse trotz des sehr erfolgreichen Geschäftsjahrs 2023 auch in den nächsten Jahren an ihrem Effizienzprogramm "Recover25" fest. Ein wichtiger Schwerpunkt wird dabei auf dem Abbau von Schulden und dem Neuaufbau des Eigenkapitals liegen, um eine solide finanzielle Basis zu gewährleisten.
"Wir haben das Geschäftsjahr wieder ambitioniert geplant und erkennen aber gleichzeitig, dass noch viele Herausforderungen vor uns liegen und wir uns in volatilen Märkten bewegen", blickt Prokurist Volker Ahrberg auf das laufende Jahr. Die erwartete Wirtschafts- und Geschäftsentwicklung zugrunde gelegt, liegt im turnusbedingt schwächeren Jahr 2024 der geplante Umsatz für den Konzern bei 369,5 Millionen €. "Wichtig ist, nicht aus den Augen zu verlieren, worum es uns geht: um eine auch finanziell nachhaltige Messewirtschaft als Basis einer guten Zukunft." Für das laufende Messejahr stehen 70 Veranstaltungen an. Zu den Messe- Highlights im zweiten Halbjahr 2024 in Köln zählen unter anderem die internationalen Leitmessen Spoga+Gafa, die Gamescom, Dmexco und Orgatec.
100 Jahre Koelnmesse: Eine Erfolgsgeschichte von Weltformat und kontinuierlicher Innovation
Die Verkündung der positiven Zahlen fällt mit dem 100. Jahrestag der Koelnmesse zusammen, die am 11. Mai 1924 vom damaligen Bürgermeister der Stadt Köln, Konrad Adenauer, eröffnet wurde. Von der ersten Mustermesse für Haushalts- und Eisenwaren, Textilien und Möbeln, die die Koelnmesse 1924 in den alten Rheinhallen ausrichtete, hat das Unternehmen sich zu einer der größten Messegesellschaften weltweit entwickelt.
Im Beisein von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst feiert die Koelnmesse ihr 100. Jubiläum am 28. Juni mit einem Festakt im neuen Kongress- und Eventzentrum Confex, das an dem Tag eröffnet wird. "Mit dem Confex schließt Köln in die Liga europäischer Top-Konferenzstandorte auf", so Gerald Böse. Durch seine Lage direkt am ICE-Bahnhof Deutz wird es die Citymesse Köln noch weiter in Richtung Rhein und Dom öffnen und das Stadtbild prägen. Das Confex bietet in 22 Konferenzräumen und der großen, multifunktionalen Confexhall Platz für mehr als 6.000 Personen und ist für 2024 bereits weitestgehend ausgebucht. Ein ähnlich großes Angebot fehlte bislang im Westen Deutschlands. "Wir planen, die Umsätze in unserem Kongressgeschäft in den nächsten fünf Jahren zu verdoppeln", so Böse weiter. Ein weiterer wichtiger Schritt für eine nachhaltige Zukunftssicherung der Koelnmesse.