Für Lichtdesigner Günter Jäckle war es die erste Tour mit dem innovativen, hochflexiblen Trackingsystem. "LMP Lichttechnik hat mir das System schon vor ca. fünf Jahren einmal vorgeführt. Natürlich fand ich es spannend, aber ein konkreter Anwendungsfall ergab sich zunächst nicht. Peter Maffay, der stark den Kontakt zum Publikum sucht, möchte nicht von brachialen Scheinwerfern geblendet werden. Daher machte es Sinn, hier auf ein mit Movinglights im Rigg operierendes Remote-System zu setzen. Zum anderen sind rund 600 m² Videofläche Teil des Designs. Live-Kamerabilder spielten eine entsprechend große Rolle. In solchen Fällen muss man dann auch 'Fernsehlicht' machen – ein weiterer Punkt pro Follow-Me. Nicht zuletzt sieht man die alten Followspots kaum noch. Sie sind folglich auch nicht mehr ohne Weiteres in gutem Zustand zu beschaffen."
Mit einer Follow-Me 3D SIX Lizenz plus Backup-Server (inkl. Backup-Lizenz) verfolgte das Team mehrere Ziele - Peter Maffay, Gastkünstler und Solos - und konnte dabei auf zehn Movinglights zurückgreifen, wobei sechs Follows von vorne und vier Follows von hinten kamen. Ein Follow-Me-Operator war ausschließlich für Peter Maffay, der andere für Gastkünstler und Solos zuständig.
Bei der Tour sei es nicht vordergründig um die Lichtshow gegangen, schließlich wurde im Sommer open air und somit weitgehend im Tages- und Tagesrestlicht gespielt. Eine möglichst optimale Lichtqualität für die Kameras war daher das primäre Ziel der Licht-Crew. Das Trackingsystem kommunizierte via sACN mit dem Lichtpult. Die Netzwerkintegration erfolgte mittels eines Priority-Routings über ELC-Nodes. Main-Dimmer, Zoom, Fokus und Farben wurden über das Lichtpult gesteuert. Der Follow-Me-Operator konnten über das Fader-Wing des Trackingsystems selbst Dimmer, CBS Size (über die Iris) und z-Offet beeinflussen.
Günter nutzt zum Einleuchten üblicherweise eine CyberCam, die die Bühne von oben einfängt. Auch diese Funktion hat auf der Tour die Follow-Me-Kamera übernommen. Als größte Herausforderung habe sich bei dieser Produktion laut Günter das Einmessen im Tageslicht erwiesen. Die Arbeit mit dem System sei allerdings leicht zu erlernen, wie er berichtet: "Rocketchris, der das System der Tour auch geliefert hatte, hat mich im Showlabor besucht und nach einem halben Tag hatte ich ein gutes Verständnis. Hat man die Logik einmal verstanden, ist es kein Hexenwerk. Man braucht allerdings jemand Erfahrenes für das Einmessen und gute Follow-Me-Operatoren."
Als Vorteile des Systems benennt der Lichtdesigner "die Platzersparnis, sowohl in der Halle als auch im Truck." Er persönlich schätze das System die Option des "manuellen Verfolgens, während andere Anbieter voll auf Autotracking setzen".
Das Autotracking-System von Follow-Me, Track-iT, wolle er dennoch demnächst einmal ausprobieren, in einer Kombination aus Autotracking und manuellem Verfolgen. "Auch bei der bekannten Dinnershow 'Palazzo', bei der Artisten zu tracken sind, möchte ich gerne mit Follow-Me arbeiten. Auf jeden Fall bin ich gespannt auf die weitere Arbeit mit dem System." PRG war technischer Generaldienstleister der Tournee. Das Follow-Me System wurde von Rocketchris geliefert und ganzheitlich betreut.