Über die öffentliche Beleuchtung zur Smart City
Städte und Gemeinden, die das ehrgeizige Ziel verfolgen, sich in eine Smart City zu verwandeln, kommen an der Sanierung der öffentlichen Straßenbeleuchtung nur schwer vorbei. Die Umrüstung auf ein LED-basiertes und smart vernetztes Beleuchtungssystem bietet den örtlichen Betreibern nicht nur die Möglichkeit, Energiekosten zu sparen und Prozesse zu automatisieren – dank offener Schnittstellen, wie sie zum Beispiel das intelligente Lichtmanagementsystem Interact von Signify bietet, können die Leuchten auch ganz einfach in ihrem Funktionsumfang erweitert werden.
Um dieses Potenzial für sich zu nutzen, hatte die Kreisstadt Dietzenbach bereits vor einiger Zeit einen Förderantrag zur Digitalisierung der Straßenbeleuchtung gestellt, der von dem Land Hessen bewilligt wurde. Im Mittelpunkt stand dabei die Realisierung eines Modellprojekts, für das die hessische Kreisstadt alsbald nach einem geeigneten Gesamtpaket suchte. Konkret hielt man Ausschau nach digital steuerbaren und vernetzten LED-Straßenleuchten, die über eine vielseitige Sensorik zur Erfassung ihrer Umgebung verfügen sollten. Außerdem sollte das System offene Schnittstellen bieten, um die Integration in ein übergreifendes Gesamtsystem zu ermöglichen, welches ebenfalls innerhalb des Modellprojektes umgesetzt werden musste.
440 Sensoren, die Temperatur und Lautstärke erfassen
Die Urban Lighting Innovations GmbH, die Städte und Gemeinden auf ihrem Weg zur Smart City begleitet, bewarb sich daraufhin mit einem Gesamtkonzept, in dem Signify durch die Bereitstellung der erforderlichen Infrastruktur eine zentrale Rolle einnimmt – und tatsächlich fiel die Wahl auf den Ansatz der Projektpartner, die ihre Arbeit in Dietzenbach vor einigen Wochen aufnehmen konnten.
Inzwischen hat Signify 440 LED-Straßenleuchten des Typs Lumistreet geliefert, die sich über spezielle Outdoor Lighting Controller aus der Ferne steuern lassen. Dazu kommen 440 Multisensoren, die dazu in der Lage sind, die Umgebungstemperatur und den Geräuschpegel zu erfassen. Ersteres soll den Betreibern dabei helfen, Temperaturschwankungen und Temperaturextreme innerhalb des Stadtgebiets zu identifizieren. Diese Daten können als Entscheidungshilfe für städtebauliche Entwicklungsmaßnahmen dienen, um die Lebensqualität der Bürger*innen zu verbessern. Beispielsweise können in Gebieten mit langfristig hohen Temperaturen in den Sommermonaten Begrünungsprojekte oder Verkehrsumleitungen zwecks Hitzeschutz initiiert werden.
Ähnliches gilt für die Ermittlung des Geräuschpegels: Wird in der Nähe der Leuchten ein gewisses Lautstärkeniveau überschritten, senden die Sensoren ein Alarmsignal an das intelligente Lichtmanagementsystem Interact. Die örtlichen Betreiber haben dann die Möglichkeit, die Geschwindigkeitsbegrenzung oder die Verkehrsführung entsprechend zu ändern.
Ein Lichtniveau, das sich an das Verkehrsaufkommen anpasst
Mit Interact liefert Signify einen wichtigen Baustein für die Datenplattform Urban Pulse. Hier laufen sämtliche Informationen, die von den Leuchten und Sensoren ermittelt werden, zusammen. Außerdem können alle 440 Leuchten über die webbasierte Oberfläche von Interact überwacht und in Echtzeit gesteuert werden.
Neben den 440 Multisensoren wurden weitere Sensoren zur Erfassung des Verkehrsaufkommens installiert, welche ebenfalls ihre Daten an die Offene Urbane Datenplattform von liefern. Auf Basis der gesammelten Daten wird über die Plattform das Lichtniveau der einzelnen Leuchten an das jeweilige Verkehrsaufkommen angepasst. Bei starkem Verkehr soll sich die Beleuchtungshelligkeit automatisch erhöhen - nimmt der Verkehr ab, wird das Licht heruntergedimmt.
Darüber hinaus ermittelt moderne KI aus diesen Daten auch Schaltempfehlungen für den Verkehrsrechner, um die Schaltung der Lichtsignalanlagen zu optimieren. Die hessische Kreisstadt wäre damit der erste Projektpartner von Signify, der einen Verkehrsrechner über die Urban Pulse steuern und mit der Infrastruktur von Interact verknüpfen würde.
"Wir freuen uns sehr, mit Urban Lighting Innovations und Signify zwei zuverlässige Partner gefunden zu haben, mit denen wir die Sanierung der öffentlichen Straßenbeleuchtung angehen können. Licht ist eine wertvolle Ressource und der bewusste Umgang damit ist nachhaltig. Die durch Digitalisierung mögliche bedarfsgerechte Lichtsteuerung in der Nacht wird uns helfen, Energiekosten zu sparen“, sagt Dietzenbachs Bürgermeister Dr. Dieter Lang. Guido Schick, Geschäftsführer der Stadtwerke Dietzenbach und Kaufmännischer Leiter der Städtischen Betriebe, fügt hinzu: „Wir sehen die Zusammenarbeit als eine Art Leuchtturm-Projekt, mit dem wir herausfinden wollen, inwieweit man kommunale Dienste durch neue Technologien digitalisieren kann.“ Rada Rodriguez, Geschäftsführerin Signify GmbH, ergänzt: „Die Kreisstadt Dietzenbach zeigt mit diesem ehrgeizigen Projekt, was mit der Umrüstung der öffentlichen Beleuchtung möglich ist. Auf dem Weg hin zu einer Smart City können die smarten Beleuchtungslösungen von Signify eine entscheidende Rolle spielen.“