Individuelle Lichtlösungen
Die Entwurfsintention des in Innsbruck ansässigen Architekten Rainer Köberl bestand darin, dem ursprünglich stark funktional geprägten Bauwerk eine neue Leichtigkeit zu geben. Insbesondere das an die Stelle massiver Brüstungen getretene leichte Geländer ermöglicht Sichtbezüge zum Fluss und der Bebauung auf beiden Uferseiten. Die neue räumliche Qualität der Brücke, die zum Verweilen einlädt, sollte durch ein Lichtkonzept verstärkt werden, welches seinerseits neben funktionalen Anforderungen einen für den Ort spezifischen visuellen Akzent setzt.
Gemeinsam mit dem Lichtplanungsbüro Conceptlicht at schuf der Architekt eine Beleuchtungslösung, die von ewo speziell für dieses Projekt realisiert wurde. Die „Festtagshut“ genannte Leuchte kombiniert eine unverkennbare Form mit raffinierter Lichttechnik und bildet so einen gestalterisches Höhepunkt auf der Brücke. Die zwölf im Abstand von etwa 15 Metern aufgestellten Leuchten sind in viereinhalb Metern Höhe über den Geh- und Radwegen angebracht und schaffen eine stimmungsvolle Beleuchtung. An zwei Masten wurden zudem noch hochabgeblendete Scheinwerfer zur Beleuchtung einer Skulptur angebracht.
Hannes Wohlgemuth, CEO der ewo GmbH, freut sich über die projektspezifische Lösung, die in intensiver Zusammenarbeit mit den Planern entwickelt wurde: „Die Festtagshut-Leuchte vereint sämtliche Facetten unserer Arbeit bei ewo. In einem minimalistischen Design kombinieren wir präzise Lichttechnik mit dauerhaften Materialien, um einem besonderen Ort mit Licht eine unverwechselbare Identität zu geben. Das ist es, was wir mit ‚empowering wellbeing outdoors‘ zum Ausdruck bringen wollen. Die Auszeichnung für dieses besondere Projekt freut uns für die beteiligten Planer.“
Projektspezifisch entwickelte zweiteilige Lichttechnik
Die zylindrische Leuchte basiert auf zwei unabhängigen lichttechnischen Systemen, die eine ausgewogene Kombination aus direkter und indirekter Beleuchtung bilden. Die Entwurfsintention der Lichtplaner war es, einen aus der Ferne sichtbar leuchtenden Volumenkörper zu schaffen, der die sonst flache Brücke visuell markiert und im Stadtbild verankert. Durch ein geschickt geführtes Streiflicht wird im Leuchtenkopf ein satinierter Messingkegel vollkommen blendfrei beleuchtet und gibt der Mastaufsatzleuchte ihre visuelle Identität.
Auf der Gehwegfläche darunter werden zwei Lichtverteilungen effektvoll miteinander kombiniert. Die funktionale Beleuchtung der Verkehrsflächen erfolgt aus direkt nach unten gerichteten Linsenoptiken. Diese Grundhelligkeit wird von Lichtringen um jede Leuchte herum überlagert, die sich aus einem zweiten indirekten strahlenden lichttechnischen System ergeben. Die auf dem Boden gut sichtbaren Lichtringe rhythmisieren das Brückenbauwerk und geben ihm seine besondere Präsenz.
Umsetzung mit Präzisionsoptiken
Der transparente Zylinder des Leuchtengehäuses besteht aus PMMA und umfasst den kegelförmigen Messingreflektor, der die visuelle Erscheinung der Leuchte prägt und zum Namen „Festtagshut“ inspirierte. In dessen Zentrum sitzt eine COB-Light Engine mit warmweißem Licht (3.100 K, CRI 90), deren Licht durch eine Glasoptik präzise nach oben auf einen Hochglanz-Aluminiumreflektor gelenkt und nach unten reflektiert wird. So entstehen die charakteristischen Lichtringe auf dem Gehweg. Die Lichtlenkung erfolgt hochpräzise, sodass keinerlei Streulicht ungewollt in den Himmel strahlt. Die direkte Grundbeleuchtung der Verkehrsflächen geht von einem Ring aus 32 asymmetrischen ewo AS07-Linsen (Asymmetric Side Throw) mit ebenfalls warmweißem Licht (3.000 K, CRI 90) aus. Die asymmetrische Verteilung sorgt für eine gleichmäßige breitstrahlende Ausleuchtung, die bewusst bei einem Winkel von 60° aus der Vertikalen abgeschirmt wurde, um den Passanten einen optimalen Sehkomfort und Blendfreiheit zu gewährleisten.