Am 7. Oktober 2010 wird das hundertjährige Bestehen gefeiert. Der Ideenreichtum des Firmengründers Friedrich H. Wieland brachte bedeutende Innovationen hervor und prägte die Art der Installationstechnik nachhaltig. Aufbauend auf diesem Erbe setzt das Traditionsunternehmen heute mit seinen Produkten Meilensteine in der elektrischen Installations- und Automatisierungstechnik in Industrie und Gebäuden. Gefertigt wird nach höchsten Umweltstandards für nachhaltige Produkte und in Verantwortung für die Zukunft. Ganz nach dem Motto: Contacts are green.
Lösbare elektrische Verbindungen gehören bis heute zum Kerngeschäft des Bamberger Familienunter-nehmens Wieland. Vor 100 Jahren entwickelte der Ingenieur Friedrich H. Wieland erste lösbare elektrische Verbindungen und legte mit der so genannten Wieland-Klemme den Grundstein für den Erfolg des Familienunternehmens. Binnen weniger Jahre hatte sich die Schlitzklemme mit geteiltem Isoliermantel aus Porzellan und eingearbeiteter Spannkappe millionenfach verkauft. Das Prinzip wurde weiter entwickelt und wird bis heute in der Elektrotechnik weltweit genutzt.
Wieland-Klemme begründet den Erfolg – gesis wird zur Marke
1938 übernimmt sein Sohn, Dr.-Ing. Friedrich W. Wieland, die Leitung des Unternehmens. Er vermarktet nicht nur die bestehende Produktpalette in Europa erfolgreich, sondern ist ebenso schöpferisch wie sein Vater bei der Entwicklung neuer Produkte. Nach dem Zweiten Weltkrieg kann deshalb schon bald mit der Herstellung von Reihenklemmen begonnen werden, die in immer neuen Varianten für unterschiedlichste Anwendungen auf den Markt kommen. In der Ära von Dr.-Ing. Friedrich Wieland werden unter anderem Industriesteckverbinder entwickelt; vorkonfektionierbare Anschlussleisten revolutionieren die Haushalts- und Heizungsgeräteindustrie und das steckbare Elektroinstallationssystem
gesis hält Einzug in die Gebäudetechnik. Mit der völlig neuen Installationsphilosophie, Gebäude steckbar zu installieren, die Komponenten industriell vorzukonfektionieren und zum Installationstermin raum- und etagenweise verpackt auf die Baustelle zu liefern, wurde das traditionelle Elektrohandwerk zum Umdenken animiert. Heute ist das Wieland-System im Zweck- und Gewerbebau führend, denn Vorteile wie 70% Zeitersparnis und 30% weniger Kosten gegenüber herkömmlicher Installation, die Wiederverwendbarkeit der Komponenten, leichtes Erweitern oder Ändern bei Umbau oder Nutzungsänderung sprechen für sich. Wieland ist mit gesis Marktführer, verfügt über 5000 Komponenten für spezielle Einsatzbereiche in der Gebäudeinstallation und -automatisierung.
1983 verstirbt Dr.-Ing. Friedrich Wieland im Alter von 70 Jahren und verfügt testamentarisch eine neue Unternehmensstruktur. Fortan wird das Familienunternehmen von familienfremden Managern als Geschäftsführer gelenkt, denen ein Beirat zur Seite steht.
In den 1980er Jahren öffnet sich Wieland immer mehr internationalem Terrain und gewinnt neue Absatzmärkte hinzu. Das Unternehmen wächst mit ersten eigenen Tochtergesellschaften in Amerika und Europa immer weiter. 1994 wird die „Wieland Holding GmbH“ gegründet, unter der die Töchter, die aus der Firma „F. Wieland Elektrische Industrie GmbH“ hervorgegangene „Wieland Electric GmbH“ und die seit 1998 zum Unternehmensverbund gehörende Stocko GmbH & Co. KG angesiedelt sind.
Von der Installationsklemme zum Automatisierungs-Portfolio
Wieland geht seinen Weg mit lösbarer und steckbarer elektrischer Verbindungstechnik konsequent weiter und erweitert sein Produktportfolio zunehmend mit Automatisierungskomponenten für die Industrie. Zum traditionell großen Programm an Reihen- und Leiterplattenklemmen sowie Industriesteckverbindern gehören seitdem I/O-Bausteine, Stromversorgungen und Überspannungsschutzgeräte.
Ende der 1990er Jahre wird das Energiebussystem podis entwickelt, mit dem vor allem weit verteilte Systeme wie Transport- und Logistikanlagen einfacher zu installieren sind. Es folgen Rundsteckverbindersysteme für Industrieanlagen, Außenbereiche und Solaranlagen sowie modulare I/O- und Steuerungssysteme für Anwendungen in rauen Industrieumgebungen. Mit dem Erwerb der Schleicher GmbH im Jahr 2003 baut Wieland seine Kompetenzen im Bereich Elektronik weiter aus. Schalt- und Sicherheitsrelais sowie modulare Safety-Baugruppen und -steuerungen werden vor allem für den Maschinenbau angeboten.
Bis heute spielen Wieland-Produkte in der steckbaren Verbindungstechnik eine richtungsweisende Rolle. Jüngstes Beispiel ist die Linect-Anschlusstechnik für Leuchten. Der Wieland-eigene, steckbare Top-Anschluss für Einbauleuchten wurde zu einem branchenweiten Standard weiterentwickelt und steht seit 2010 als einheitliche Anschlussklemme allen gängigen Stecksystemen zur Verfügung.
Inzwischen gibt es kaum eine Anschlusstechnik, für die Wieland keine Verbindungselemente herstellt; keinen Leitungsquerschnitt im Niederspannungsbereich, der nicht mit Wieland-Produkten verbunden werden kann. Die über 20.000 Komponenten werden in fast allen Branchen eingesetzt. Die jahrzehntelange Erfahrung liefert technisch ausgereifte und zuverlässige Produkte.
Die Erfolgsgeschichte geht weiter
Wieland hat seinen Stammsitz von Anfang an in Bamberg und beschäftigt aktuell weltweit über 2.000 Mitarbeiter. Zur Wieland-Gruppe gehören heute die Wieland Electric GmbH und die Stocko Contact GmbH & Co. KG.
Der Unternehmensverbund unterhält 13 Tochter- und Vertriebsgesellschaften, die in Belgien, China, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada, Polen, Rumänien, Russland, Spanien, Tschechien und USA ansässig sind. Außerdem ist die Unternehmensgruppe in mehr als 70 Ländern weltweit vertreten. Der Unternehmensverbund entwickelt und produziert nach den internationalen Qualitäts- und Umweltnormen EN ISO 9001:2008 und EN ISO 14001:2005.
Verantwortung für die Zukunft
Familienunternehmen haben den Vorteil, dass sie nicht ausschließlich in Quartalszahlen denken müssen, sondern über Generationen hinweg nachhaltig wirtschaften können.
„Wir sind 100 Jahre jung und voller Energie“, sagt Geschäftsführer Robert Raith und betont: „Wieland hat über ein Jahrhundert alle schwierigen Zeiten gemeistert und kann auf eine einmalige Erfolgsgeschichte zurückblicken. Das ist vor allem auch dem Ideenreichtum des Gründers Fritz Wieland und seines Sohnes Dr.-Ing. Friedrich Wieland, dem Tatendrang und der Ausdauer der folgenden Generationen sowie der Weitsicht der Gesellschafter-Familie zu verdanken. Wir freuen uns auf die Zukunft.“
Eine langfristig orientierte Unternehmensstrategie und das tägliche Ziel, bei den Kunden mit Leistung, Qualität und Innovationen zu überzeugen, das seien Kernpunkte der Unternehmenspolitik, erläutert Raith.
Visionärer Pioniergeist hatte schon seit 100 Jahren das Unternehmen und dessen Wirken bestimmt. Auch mit dem Motto „Contacts are green.“ wird dieser hohe Anspruch unterstrichen: Seit 100 Jahren definieren wir elektrotechnische Standards mit innovativen Produkten für die Industrie und Gebäude und zunehmend für regenerative Energien und „grüne“ Technologien. Weltweites Engagement und regionale Verantwortung bilden für Wieland eine Einheit.