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Lichtlösungen, progressiv und bodenständig

Neues Erscheinungsbild von Ridi als Symbol des Generationenwechsels

Ridi - Manfred Diez und Benjamin Rudolf
Manfred Diez (links) und Benjamin Rudolf im Gespräch über einen Teil der neuen Produkte, die LED-Downlights der Alba Familie, die für ihre moderne, durchgängige Formensprache bereits als „German Design Award Winner 2025“ ausgezeichnet wurde: „Mit der intelligenten Lichtsteuerung und der herausragenden Entblendung setzt 'Alba' neue Maßstäbe in der Beleuchtungstechnik“, so die Jury des international renommierten Awards.
(Bild: Ridi)
Highlight 01/2025
Die komplette Story finden Sie in unserer HIGHLIGHT 1-2/2025 mit der Ridi-Leuchtenserie Alba auf dem Titelbild.

(Bild: HIGHLIGHT)

In die blickt man beim Leuchtenhersteller oder besser gesagt beim Anbieter von Licht-Lösungen positiv gestimmt. Zwar ist die aktuelle Situation nicht einfach, das nimmt man im Familienunternehmen aber als Ansporn, sich auf einer guten Basis für die kommenden Jahre zu rüsten. Dazu wurde jetzt der 35-jährige Ingenieur und MBA Benjamin Rudolf als der zweite Kopf neben Familienunternehmer und CEO Manfred Diez in die Geschäftsführung von Ridi aufgenommen.

Wir haben uns mit den beiden Managern nicht nur über Nachhaltigkeit und Sanierung unterhalten – beides Schwerpunkte der Berichterstattung im aktuellen Heft 1-2/2025 der HIGHLIGHT, sondern auch über ihre Perspektiven, Ziele und Pläne für die Zukunft.

Herr Diez, Ridi führt ein neues Logo und Corporate Design ein. Was hat Sie dazu bewogen, gerade jetzt diesen Schritt zu gehen?

Manfred Diez: Der Zeitpunkt ist bewusst gewählt. Ridi hat in den letzten Jahren viele Veränderungen durchlaufen – sowohl in der internen Struktur als auch in unserer strategischen Ausrichtung. Wir haben uns modernisiert, etwa durch die Einführung neuer Services und die Weiterentwicklung unseres Produktportfolios. Gleichzeitig stehen wir mitten im Generationswechsel. Mein Kollege, unser Technischer Geschäftsführer Dietmar Zembrot geht in den Ruhestand. Mit Herrn Rudolf rückt eine neue Führungspersönlichkeit nach, und auch ich werde meine Aufgaben in den nächsten Jahren übergeben. Das neue Corporate Design ist daher Ausdruck dieses Wandels. Es signalisiert, dass Ridi sich weiterentwickelt und bereit ist für die Zukunft.

Was genau ändert sich bei Ridi im Zuge dieser Neuausrichtung?

Manfred Diez: Wir haben uns vom klassischen Leuchtenhersteller hin zu einem Lösungsanbieter entwickelt. Wir bieten unseren Kunden heute ein umfassendes Leistungspaket aus einer Hand, das weit über die reine Produktfertigung hinausgeht. Wir sprechen hier von der Planungsunterstützung ebenso wie von Montage- und Installationsdienstleistungen, der Inbetriebnahme von Lichtsteuersystemen, aber auch von Wartung oder Finanzierung. Diese ganzheitliche Ausrichtung möchten wir mit unserem neuen Erscheinungsbild stärker betonen. Gleichzeitig ist es uns wichtig, auch nachwachsende, jüngere Zielgruppen anzusprechen, denn die Ansprache hat sich in unserer Branche verändert. Das betrifft nicht nur unser Design, sondern auch unsere Aktivitäten in digitalen Medien.

Lichtsanierung mit Sali, Lina und Sonderlösungen von Ridi
Den Markt der Lichtsanierungen bedient Ridi sowohl mit Standardprodukten wie der Sali LEDLichtleiste, die konventionelle Lichtleisten 1:1 ersetzt, oder Sanierungsgeräteträgern zur einfachen und schnellen Modernisierung existierender Linia Installationen als auch mit maßgeschneiderten Sanierungslösungen für Projekte jeder Größenordnung. Mehr Komfort und Effizienz auch in Bestandsanlagen bringen Lichtsteuerungen wie die Apcon Easy BLE, die sich als anwendungsfreundliche, funkbasierte und hybride Lösung ideal für Sanierungen eignet.
(Bild: Ridi)

Herr Rudolf, Sie gehören zur neuen Führungsgeneration und haben seit Anfang des Jahres die technische Geschäftsführung übernommen. Erzählen Sie uns mehr über Ihren beruflichen Hintergrund und was Sie bei Ridi vorhaben.

Benjamin Rudolf: Ich komme aus dem Schwarzwald und habe dort zunächst eine Ausbildung zum Mechatroniker gemacht, bevor ich Maschinenbau studiert habe. Nach meinem Studium habe ich recht schnell in einem Unternehmen der Befestigungsbranche Führungsverantwortung im Bereich Produktion übernommen, später war ich als Unternehmensberater mit Fokus auf Prozessoptimierung rund um das Thema Lean Management tätig. Als Maschinenbauingenieur und MBA of Management and Production habe ich mich seit Beginn meiner Karriere mit der Produktentstehung und der schlanken und effizienten Herstellung von Produkten beschäftigt. Seit drei Jahren bin ich nun bei Ridi und habe mich in dieser Zeit intensiv mit den Strukturen und Herausforderungen des Unternehmens vertraut gemacht.

Was mich an der Lichtbranche fasziniert, ist ihre Präsenz im Alltag. Seit ich hier tätig bin, habe ich einen ganz anderen Blick für Beleuchtung – egal, ob im Supermarkt, im Restaurant oder sogar im Kindergarten meiner Tochter. Licht ist so viel mehr als nur Funktion, es beeinflusst Atmosphäre, Effizienz und Wohlbefinden. Dieses Zusammenspiel mit innovativen, technisch anspruchsvollen und hochwertigen Produkten reizt mich und motiviert mich, gemeinsam mit meinem Team die nächsten Schritte zu gehen.

Welche Herausforderungen und Ziele stehen für Ridi aktuell im Fokus?

Benjamin Rudolf: Eine zentrale Aufgabe ist die Vernetzung unserer Fertigungsstandorte und die Stärkung unserer Supply Chain – von der Beschaffungsstrategie über die Lieferketten bis hin zur Optimierung unserer eigenen Wertschöpfungstätigkeiten. Wir wollen die jeweiligen Stärken der Standorte noch gezielter nutzen, um effizienter und flexibler zu produzieren. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Digitalisierung – sowohl in unseren internen Prozessen als auch in der Kundenansprache. Und natürlich bleibt Nachhaltigkeit ein zentrales Thema.

Ridi Linia Evo
Auch Ridi Linia Evo, die neueste Evolutionsstufe des erfolgreichen Lichtband-Systems überzeugt mit innovativen Lösungen für Lichtqualität, Effizienz und Nachhaltigkeit „am laufenden Meter“.
(Bild: Ridi)

Herr Diez, Ridi hat beim Thema Nachhaltigkeit schon viel umgesetzt. Was genau zeichnet Ihre Strategie aus?

Manfred Diez: Nachhaltigkeit ist für uns kein neues Thema. Wir haben früh begonnen, etwa mit dem Bau eines Blockheizkraftwerks, das mit Abfallholz betrieben wird. Damit konnten wir unseren Heizölverbrauch um 90 % reduzieren. Heute decken wir rund 40 bis 45 % unseres Strombedarfs selbst, durch Photovoltaikanlagen und Kraft-Wärme-Kopplung. Auch bei unseren Produkten legen wir großen Wert auf Nachhaltigkeit. Unsere LED-Leuchten sind modular aufgebaut, sodass einzelne Komponenten wie Platinen oder Treiber ausgetauscht werden können. Das verlängert die Lebensdauer erheblich und reduziert Abfall.

Ein weiteres Beispiel ist die Verpackung. Bei unserer Tragschienenlinie haben wir den Kunststoffeinsatz um 80 % reduziert und setzen stattdessen auf recycelbare Kartonagen. Solche Maßnahmen ziehen sich durch alle Bereiche – von der Fertigung bis hin zur Auslieferung. Auch die Firmenfahrzeug-Flotte stellen wir gerade auf Elektroautos um. Für mich hat Nachhaltigkeit außerdem eine soziale Komponente. Wir tragen nicht nur Verantwortung für den Zustand der Welt, sondern auch für unsere Mitarbeiter. Der Kontakt zwischen Führung und Mitarbeitern ist eng und persönlich, das macht unseren Charme als inhabergeführtes Familienunternehmen aus und hilft, die Leute zu motivieren und zu begeistern.

Herr Rudolf, wie bringen Sie Nachhaltigkeit in Entwicklung und Produktion bei Ridi ein?



Benjamin Rudolf: Es beginnt bereits mit entsprechenden Prioritäten in der Beschaffungsstrategie – die Komplexität der Lieferketten hat uns die Coronazeit vor Augen geführt. Neben Modularität und Langlebigkeit achten wir besonders auf die Energieeffizienz der Leuchten, da 90 % der CO₂-Bilanz eines Produkts während der Nutzung entstehen. Hier setzen wir auf ständige Weiterentwicklung. Gleichzeitig ist uns wichtig, Recyclingfähigkeit und die Reinheit der verwendeten Materialien sicherzustellen, um eine Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen. Wir sehen uns auch in der Verantwortung, Verpackungsmaterialien weiter zu optimieren und beispielsweise Kunststoff durch Kartonagen oder auch biologisch abbaubare Alternativmaterialien zu ersetzen. Auch das Thema Ökobilanz und EPDs bearbeiten wir aktiv, denn entsprechende Unterlagen werden vom Markt mehr und mehr gefordert.

Sanierung ist ein Thema, das die gesamte Branche bewegt. Wie positionieren Sie sich hier?

Manfred Diez: Sanierungen sind ein Wachstumsmarkt in Deutschland und ganz Europa, nicht zuletzt durch das Verbot von Leuchtstofflampen. Viele unserer Kunden suchen individuelle Lösungen, die bestehende Strukturen berücksichtigen. Wir bieten zum Beispiel Sanierungskits an, mit denen alte Leuchtengehäuse oder Deckenausschnitte weiterverwendet werden können. Ein Beispiel dafür ist die Sanierung der DZ Bank in Frankfurt, wo wir stockwerksweise neue, maßgeschneiderte Beleuchtung installiert haben, ohne die bestehende Decke zu verändern. Solche Projekte zeigen, wie wir unsere Flexibilität und Fertigungstiefe nutzen, um auf spezifische Anforderungen einzugehen.

Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in fünf Jahren?

Manfred Diez: Wir wollen einer der führenden Anbieter für gewerbliche Innenbeleuchtung in Europa bleiben. Dabei bleiben wir unserem Ansatz treu, qualitativ hochwertige und nachhaltige Produkte zu entwickeln. Gleichzeitig streben wir eine weitgehend CO₂-neutrale Produktion an und wollen unsere Digitalisierung vorantreiben, um noch flexibler auf Kundenbedürfnisse eingehen zu können. Dafür leisten wir hohe Investitionen, um unsere existierenden Standorte up to date zu halten.

Benjamin Rudolf: Was Ridi auszeichnet, ist unsere Identität als Familienunternehmen. Entscheidungen werden bei uns nicht kurzfristig oder rein zahlengetrieben getroffen. Wir denken in Generationen und investieren langfristig in Mitarbeiter, Standorte und Technologien. Das ist unser Fundament für eine erfolgreiche und nachhaltige Zukunft.

Über den Autor
Markus Helle Chefredakteur HIGHLIGHT
Markus Helle

Chefredakteur HIGHLIGHT

Über die Firma
Ridi Leuchten GmbH
Jungingen
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