Die Not im Pflegebereich, aber auch in anderen Teilen des Gesundheitswesens wird seit Jahren immer größer – mit und ohne Corona. Fachlich gut geplante Beleuchtungsanlagen wirken sich positiv auf die Licht- und Lebensqualität aus. Somit können Arbeits- und Lebensräume im Gesundheits- wesen attraktiver, gesünder und nachhaltiger gestaltet werden. Es kann neues Personal gefunden und gezielt motiviert und bei Patienten die Heilung verbessert werden. Darum geht es 2024 in Weimar.
An beiden Tagen werden in insgesamt 6 Themenblöcken sowohl aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse vermittelt als auch konkrete, praktische Erfahrungen aus Einrichtungen besprochen, was insbesondere die Bedürfnisse von Mitarbeitern und Angestellten, aber auch was Patienten, Pflegebedürftigen und deren Gästen gut tut und die Position der Einrichtung am Markt stärkt. Dazu gibt es konkrete Podiumsdiskussionen mit Betreibern, Nutzern, Planern und ausführenden Firmen sowie mit Vertretern der Lichtindustrie ebenso wie mit Anbietern und Marktteilnehmern "rund ums Licht".
In Fortsetzung bewährter Traditionen bietet das Fachsymposium eine Plattform zum Zuhören, Austauschen und Diskutieren mit über 9 Stunden offenem fachlichen Diskurs. Das gibt es so nur in Weimar. Hier konzentrieren sich Experten für Licht- und Lebensqualität (LiLe) und biologische Lichtwirkungen (BioWi) auf die Nutzer und auf die Bedürfnisse des Marktes und beschreiben eindrucksvoll den Mehrwert von gutem Licht in der Pflege und im Gesundheitswesen.
Das Symposium trägt (raumbedingt) etwa 100 Plätze und soll vor allem auch Teilnehmern aus fachübergreifenden Bereichen des Lichts in den Diskurs einbeziehen. Angesprochen sind alle, die etwas zu sagen haben, mitreden und Impulse setzen wollen für Lichtqualität in Pflege und Gesundheits wesen.
Donnerstag, 10.10.2024
- 10:00 Begrüßung der Teilnehmer
- 10:10 Keynotes
Prof. Manuel Spitschan (TU München):
Biologische Lichtwirkungen – Was Anwender und Nutzer im Gesundheitswesen und in der Pflege wissen müssen
Dr. Dieter Kunz (Charite; St. Hedwig Krankenhaus Berlin):
Der Mensch ist kein Auto – Physiologi- sche Effekte, die Leistung und Gesundheit beeinflussen - 11:30 Praxisberichte - Nicht-visuelle Lichtwirkungen
Prof. Lutz Frölich (Demenz-Psychiatrie, Uni Heidelberg):
Effekte von dynamischem Licht auf De- menz-bedingte Verhaltensstörungen bei Pflegeheimbewohnern – Was ist bekannt und wie sollte es in der Praxis weitergehen
Prof. Ralf-Joachim Schulz (Altersmedizinisches Zentrum; Köln):
Biodynamisches Licht sollte Stan- dard in modernen Krankenhäusern sein – und in der Pflege auch
Diskussion - 12.45 Mittagessen
- 13:45 Anwendung & Erfahrungen
Gerd Bekel, Nicole Hadrath (pro-persona.care, Neubrandenburg):
Biologisch wirksames Licht als Qualitätsfaktor in der Silver Economy – Teil A
Gerd Bekel, Nicole Hadrath (pro-persona.care, Neubrandenburg):
Sieben Jahre biologisch wirksames Licht - Pflegetherapeutische Zentren Neubrandenburg / Altentreptow - Teil B
Dr. Cornelia Vandahl (TU Ilmenau), Marco Warnath (Haus Ruhrgarten, Mülheim):
Langzeiterfahrungen zum Einsatz von tageslichtähnlichem Kunstlicht in der gerontopsychologischen Pflege und Betreuung im Haus Ruhrgarten Mülheim - 15:15 Podiumsdiskussion
mit Teilnehmern aus Kranken- und Pflegeeinrichtungen, Vertretern der Kranken- und Pflegekassen und deren Verbänden - 16.00 Kaffeepause
- 16.30 Jenseits der Norm – neue Planungsansätze & deren Praxisbezug
Dr. Kai Broszio (BAuA; Gruppe „Physikalische Faktoren“, Dortmund):
Vorteilhafte Beleuchtungskriterien in der Pflege und an Arbeitsplätzen dort – Lichtrichtung und viel mehr (angefragt): Der gesunde Sinn von „melanopischen Lux“ und wie man diese planen kann - Planungsgrundlagen und Anwendungsbeispiele für nichtvisuelle Lichtwirkungen in der Praxis - 17.30 Ende des 1. Tages
- 18:30 bis ca. 21:00 Uhr im Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar
Vortrag: Dr. Renate Hammer (building research; Wien)
Architektur der Genesung – Historische Baukultur als Ansatz für die Gegenwart?
Führung durch das Hauptgebäude mit Gropius-Zimmer und den van-de-Velde-Bau der Bauhaus-Universität, anschließend Thüringer Abend mit Bratspezialitäten (auch vegan)
Freitag, 11.10.2024
- 9:00 Gutes Licht für Pflegekräfte, Schichtarbeit & Verwaltung
Sebastian Beck (TU Darmstadt):
Licht für Pflegekräfte in Verwaltungs- und Personalbereichen – Beurteilung von Lichtwirkung anhand kardial mobilisierter Anstrengung, Schläfrigkeit u. a. subjektiver Bewertungen am Vor- und frühen Nachmittag
Dr. Andreas Wojtysiak (BAuA; Dortmund):
Vergleich der Anforderungen an die Beleuchtung von Arbeitsstätten im Gesundheitswesen und in der Pflege im Regelwerk des Staates und der Unfallversicherungsträger mit den Anforderungen in (aus) der Normung
Dr. Oliver Stefani (HS Luzern):
Der "Mehrwert von Licht" aus der Messpraxis - bezogen auf Arbeitsplätze in der Krankenpflege
Jörg Minnerup (ZVEI, DIN-FNL):
Zeitenwende - Auswirkungen von Licht auf die psychologische Gesundheit und "Erkrankungen": Was Studien dazu sagen – AOK Fehlzeiten Report und eine Megastudie mit ca. 87.000 Probanden - 11.30 Mittagessen
- 12:30 Lösungen für gutes Licht aus technologisch & planerischer Sicht
Mag. Dominik Alder (XAL-GmbH; Graz):
Nachahmung der natürlichen Tagesbelichtung – Gene- sungsförderliche Patientenzimmerbeleuchtung
Michael Doser (Fa. Waldmann; Villingen-Schwenningen):
Bedürfnisorientierte Beleuchtung in Pflege und Gesundheit - 25 Jahre praktische Erfahrung – praktische Studien
Claus Steinwandt (Fa. Trilux; Arnsberg):
Beleuchtung im Gesundheitswesen – Aspekte einer qualitativen Lichtlösung
Ralf Müller (Fa. Zumtobel; Dornbirn, Österreich):
Leuchten- und Bedienkonzepte für gutes Licht im Gesundheitswesen - einschl. Erfahrungsberichte
Ulf Greiner Mai (öffentl. bestellter u. vereidigter Sachverständiger für Lichttechnik u. a; Weimar):
Quo vadis Licht & Planungin Deutschland – Was geht und was nur schwierig im aktuellen Recht? - 13:30 Große Podiumsdiskussion
"Mehrwert Licht" & wie packen wir`s an? Was können Hersteller, Planer und Betreiber künftig leisten und was nicht?
Moderation: Ulf Greiner Mai / Dr. Cornelia Vandahl
Geladen sind - neben Entscheidern aus Kranken- und Pflegeeinrichtungen, Vertretern der Kassen, Verbände u. a. folgende Experten und Referenten:
- Prof. Manuel Spitschan (TU München)
- Prof. Lutz Frölich (Demenz-Psychiatrie Uni Heidelberg)
- Prof. Ralf-Joachim Schulz (Altersmedizinisches Zentrum, Köln)
- Dr. Renate Hammer (building research; Wien)
- Jörg Minnerup (Vorsitzender DIN-FNL)
- Dr. Oliver Stefani (HS Luzern)
- Dr. Dieter Kunz (Charite; St.Hedwig Krankenhaus Berlin)
- Dr. Andreas Wojtysiak (BAuA; Dortmund) u. a.
Erste Impulse zur Diskussion
- Gutes Licht als Wirtschaftsfaktor – was macht das mit Personal und Patienten?
- Gesundes Licht als Alleinstellungsmerkmal in der Pflege und im Gesundheitswesen
- Pflegepauschale / "Fallpauschale" vs. Tageslichtdosis?
Pro und Contra – Statusberichte, Studien und Betreiberrealität - 14:30 Ausblick und kurzes Schlusswort